Es ist endgültig kalt draußen: Der Kater kam die zweite Nacht in Folge zu uns ins Bett. Das merkte ich erst, als er mitten in der Nacht meine Füße zu kneten begann und ich ihm meine Decke etwas zur Seite räumte (dass er sich auf meine Decke oder gar auf meine Füße legt, mag ich nicht so gern – ich würde so verkrampfen, dass ich kein Auge mehr zumachen würde). Insgesamt ganz gute Nacht, und warm war uns allen auch.
Morgens etwas wenig Zeit, nach einem Tee und einer ultraschnellen Dusche startete ich pünktlich um acht Zoom für den Yogakurs. Es waren dieses Mal einige Kolleginnen dabei (in diesem Fall muss man es leider nicht gendern). Das Durchbewegen tat wie immer sehr gut, auch wenn ich es schwierig fand, mich zu konzentrieren. Am Wochenende scheine ich mal wieder meine Achillessehnen überlastet zu haben (Dauerbaustelle seit bestimmt zwanzig Jahren), dafür war das Yoga doppelt hilfreich, und es klappte auch gut, nur dass die Schmerzen danach dann trotzdem wieder kamen. Aber das ist leider nichts Neues (Geduld, Geduld).
Nach dem Yoga ging ich erst einmal zum Lieblingsbäcker, holte Brötchen und ein Brot (und stellte fest, dass es keine Hafermilch mehr gibt! Sie lassen sie jetzt auslaufen, war die Auskunft der Bäckerin – hoffentlich nur bis zum Frühling, wenn man wieder draußen sitzen kann und die Leute deshalb mehr Kaffee trinken). Daheim dann Frühstück (der Kater sprang allen Ernstes auf den Esstisch und WARF MEINE BRÖTCHEN AUF DEN BODEN, was ist mit diesem Tier los???), dann ab zehn am Schreibtisch. Dort kümmerte ich mich den Vormittag über um administrative Anfragen und Gedöns (alles ziemlich im grünen Bereich) und machte um halb eins Mittagspause.
Zum Essen machte ich mir den restlichen Wintereintopf warm (immer noch lecker, große Portion, nur nicht mehr so hübsch aussehend). Da ich gerade einen koffeinfreien Pulverkaffee offen habe, dann noch einen koffeinfreien Kaffee danach – ich versuche momentan, meine Koffeinaufnahme etwas im Blick zu behalten und nicht mehr oder weniger bei jedem Getränk etwas Koffeinhaltiges zu trinken. Im Lauf des Tages waren es zwei Tassen grüner Tee, zwei Tassen Lady Grey (der Rest waren koffeinfreie Kaffees und Tees und natürlich Kräutertee). Immer noch nicht wenig, aber okay.
Ab eins wieder am Schreibtisch und dann beinah durchgehend Meetings bis fünf. Ich hatte vorher überhaupt keine Lust darauf gehabt, weil anstrengend und oft ineffektiv und überhaupt. Aber erstaunlicherweise waren die zwei Meetings wirklich sinnvoll und mit fassbaren Ergebnissen hinterher, ist ja auch keine Selbstverständlichkeit. Dann noch ein Einzelunterricht, auch prima.
Um fünf ging ich dann erst einmal schnell den Kater füttern, der ab vier vor meiner Arbeitszimmertür randaliert hatte. Ich bleibe da schon konsequent und komme nicht sofort angerannt, weil ich ihm das nicht beibringen möchte, dass er mich „rufen“ kann. Und seine Futterzeit ist halt erst frühestens um fünf. Aber es fällt mir schon sehr schwer – es könnte ja schließlich sein, dass er so schrecklich miaut, weil irgendetwas Gruseliges im Garten ist oder er sich verletzt hat oder ganz dringend meine Hilfe braucht oder… (Turns out, er wollte tatsächlich nur Futter.)
Dann noch etwas Arbeit bis halb sechs, ein paar sehr wichtige letzte Punkte abgehakt, und DANN nutzte ich meine gute Laune und einen Motivationsschub aus, machte mir Musik an und räumte die letzten Papierstapel und –haufen im Arbeitszimmer weg. (Also die letzten von denen, die auf den ersten Blick sichtbar sind, es gibt noch ungefähr zehn versteckte.)
Um sechs war ich fertig und ging erst einmal unter die Dusche zum Haarewaschen (das hatte mir morgens nicht gereicht). Dann den Liebsten begrüßen, der um halb sieben heim kam, und gemeinsames Kochen: Thai Curry mit Zucchini und Paprika. Außerdem die Biokiste ausräumen, die morgens gekommen war. Unser Kühlschrank platzt jetzt gemüsemäßig aus allen Nähten, am Wochenende werde ich ein bisschen was davon verbrauchen müssen (zum Beispiel eine neue Gemüsepaste ansetzen, die letzte ist schon leer).
Zum Essen etwas Raumstation. Bei der ersten Folge waren wir beide noch gut dabei, aber während der zweiten wurde es kalt und ungemütlich im Wohnzimmer, wir nahmen uns eine Decke… und als Nächstes wachte ich auf und es lief eine völlig andere Folge als die, bei der ich eingeschlafen war. (Kleiner Nachteil bei Netflix, dass die Folgen einfach immer weiterlaufen.) Der Liebste und ich waren sehr verwirrt: Wie viele Folgen haben wir jetzt verpasst? Wann sind wir eingeschlafen? Wie viel Uhr ist es überhaupt? …es stellte sich alles als nicht so kompliziert heraus, es war kurz vor zehn, wir hatten eine Folge komplett verschlafen und von der davor nur das Ende. Also ein fast normaler Abend, wir gingen nur leicht angematscht ins Bett.