Nach einer ganz guten Nacht wachte ich um kurz vor sieben auf und blieb auch nicht lang liegen: Ich musste für die kommende Woche arbeiten und wollte das gern am Morgen schon erledigen, damit ich dann noch ein bisschen sonntags-frei hatte. Ich machte mir also eine Tasse Tee, fütterte den Kater und ging ab halb acht ins Arbeitszimmer. Der Liebste blieb noch liegen bis halb neun, stand dann auf und machte Frühstück.
Die Idee war eigentlich gewesen, bis zum Frühstück um neun mehr oder weniger fertig gewesen zu sein, aber ich war noch nicht einmal ansatzweise so weit und plante eigentlich schon den restlichen Vormittag zum Arbeiten. Dementsprechend nahm ich mir auch viel Zeit zum Frühstücken (mehr oder weniger englisch: gebratene Pilze, Tofuwurst, Brötchen, außerdem ein supergesunder und leckerer grüner Smoothie mit Nüssen, Banane, Rucola und Petersilie), dazu Zeitungsrätsel und ein bisschen Quatschen. Und natürlich Adventskranz ansehen.
Als ich um zehn wieder hochgehen wollte, klingelte das Telefon: Der Berliner Lieblingsmensch (der momentan eigentlich ein Siegener Lieblingsmensch ist) war am Apparat. Also schob ich das Arbeiten erst einmal auf, stattdessen telefonierten wir gute anderthalb Stunden lang und brachten uns auf den neuesten Stand. Das war sehr schön, auch wenn man schon sehr den Kopf schütteln muss, wenn man von aktuellen Entscheidungen diverser Universitäts- und Schuleinrichtungen in verschiedenen Teilen Deutschlands so hört. Nicht dass es hier besser wäre.
Ab halb zwölf arbeitete ich also weiter, nur unterbrochen von einer längeren Duschpause und einem kurzen Mittagessen (restliche Linsensuppe, zweite Portion Lasagne, eine letzte Portion froren wir ein). Als ich schließlich den Rechner runterfuhr, war es kurz nach halb vier und ich hatte netto ungefähr vier Stunden gearbeitet (ein paar organisatorische Sachen und viel Unterrichtsvorbereitung). Das war nicht so ganz meine Vorstellung von einem entspannten Sonntag, aber nun ja.
Der Liebste hatte sich den größten Teil des Tages mit der Elektronik für den Lichtwecker herumgeärgert, er ist jetzt beim Löten angekommen und außerdem immer noch beim Programmieren. Irgendwie funktionierte alles nicht so richtig wie gedacht, wir waren beide ziemlich genervt und irgendwie war alles düster und doof. Wir beschlossen also, die Rechner runterzufahren und eine kleine Runde nach draußen zu gehen. Daraus wurde ein Spaziergang von zwei Stunden, um kurz vor sechs waren wir wieder daheim. Wir schlugen einen großen Bogen durch die Stadt und schauten bei der Gelegenheit gleich beim Klinikum vorbei, wo der Liebste demnächst und ich in vier Wochen die Booster-Impfung haben werde. So langsam ist alles weihnachtlich geschmückt (erster Advent halt), auch die Weihnachtsdeko in der Innenstadt leuchtet und es ist ganz lichterlich und besinnlich. Ich war froh, dass wir aus dem Haus gegangen waren (obwohl ziemlich kalt). Ich mag ja, in Maßen, ein bisschen Weihnachtsgedöns, wenn es schon immer so dunkel ist.
Daheim setzte ich mich erst einmal an den Laptop und verbloggte den Samstag, das hatte ich morgens nicht gemacht, und machte dann den Wochenplan für die nächste Woche (inklusive Biokisten-Bestellung, hallo Kohlzeit). Der Liebste hatte tagsüber im Haus gefegt und gesaugt und sich außerdem um die Wäsche gekümmert, ich revanchierte mich mit Kochen: Ein Risotto mit Pilzen und Erbsen aus einem alten VF&L-Heft. Leider wurde der komische Chardonnay auch mit diesem Rezept nicht leer (aber dafür der portugiesische Weißwein, weil ich das letzte Glas beim Kochen trank, wenigstens ein Platz im Kühlschrank wieder frei). In der kommenden Woche ist kein Essen mit Weißwein geplant, aber danach werden wir vielleicht den Seaside Pie von Bosh machen oder so. Auf jeden Fall jetzt Risotto – kochen wir selten: Erstens finde ich es nur halb optimal zum Aufheben und mitnehmen, zweitens fühlt man sich danach oft etwas vollgestopft, und drittens ist mir das ständige Rühren-Gießen-Rühren-Gießen manchmal ein bisschen zu doof. Ich hörte parallel den Lage-Podcast, damit ging es. Und übrigens sind die beiden Gläser für die Kaffeemühle aus Dänemark jetzt gekommen, ich konnte also einen Walnussparmesan machen (machte nur das Glas etwas zu voll, damit war die Mühle dann ein bisschen überfordert, aber das war meine Ungeduld).
Um neun konnten wir schließlich essen, es war ganz gut (vielleicht wäre etwas weniger Walnussparmesan besser gewesen). Als Nachtisch aßen wir die Mango aus dem Unverpacktladen: erstaunlich lecker. Dazu eine Folge Sex Education (die neue Staffel wird jetzt durchgeschaut), und dann ziemlich bald ins Bett.