Am Vorabend um halb zehn die Augen zugemacht (und schon vorher auf dem Sofa fast eingeschlafen), und trotzdem war ich am Morgen beim Weckerklingeln völlig todmüde und zerschlagen. Ich scheine gerade mehr Schlaf zu brauchen, oder vielleicht ist mein Nachtschlaf nicht so tief (obwohl ich mich an lange Wachphasen nicht erinnern kann), keine Ahnung. Auf jeden Fall lag ein relativ langer Tag vor mir mit Terminen von acht bis halb acht. Ich ging deshalb auch relativ schnell duschen und ohne Frühstück, nur mit einer zweiten Tasse Tee, um Viertel nach acht ins Arbeitszimmer.
Als erstes wartete eine Teams-Schulung auf mich. Trotz der frühen Uhrzeit war ein großer Teil der Kolleg:innen anwesend – kein Wunder, die Umstellung auf Teams ist ein großes Thema für unser Team, haha, und es gibt einiges an Redebedarf, obwohl ich sagen muss, dass es im Großen und Ganzen schon ziemlich prima läuft. Es gibt vor allem zwei Baustellen: Das eine ist die Videotelefonie, die bei Teams einfach noch sehr, sehr wackelig ist (ständig irgendwelche kleinen Bugs, außerdem ist die Akustik ziemlich schlecht) – für Calls mit einzelnen Personen und schnelle spontane Absprachen ist es ok, für alle „richtigen“ Meetings werden wir vorerst bei Zoom bleiben. Und das zweite ist der Human Factor: Wie mit jedem anderen Kommunikations- und Arbeitstool auch müssen wir im Team genaue Absprachen treffen, in welcher Form und in welchen Situationen wir wie kommunizieren. Zum Beispiel wann man sich auf offline oder rot stellt oder in welcher Form wir Termine vereinbaren oder wie wir den Chat benutzen oder… (Die Notwendigkeit dafür wurde im Vorfeld beispielsweise daran deutlich, dass die Technikkollegin über einen Gruppenchat ans Gesamtteam die Information zur Schulung geschickt hatte mit dem Hinweis auf den Kalendertermin… und dann prompt zwei Kolleginnen antworteten „häh, wo finde ich den Termin, wie funktioniert das, kannst du mir helfen bitte“… an den GANZEN Gruppenchat. Also einfach an ALLE.)
Nach dem ersten Termin nahm ich mir erst einmal zwanzig Minuten fürs Frühstück (Brot mit Erdnussbutter), und dann konnte ich bis halb zwölf in Ruhe arbeiten (neben E-Mail-Quatsch, der jetzt durch die Umstellung auf Teams aber weniger geworden ist, dazu kommen jetzt halt Chatnachrichten). Ab halb zwölf hatten wir dann die nächste Besprechung, und die einladende Kollegin hatte vermutlich die Zoom-Info nicht mitbekommen (oder ignoriert), auf jeden Fall hatte sie einen Teams-Call angesetzt. Wir starteten also über Teams, aber schon nach fünf Minuten wechselten wir – es hakelte einfach zu sehr. Teams fühlt sich ein bisschen wie eine Beta-Version an, was diesen Teil betrifft. (Die anderen Sachen, Chat und Datenaustausch und Verknüpfung mit Office-Produkten und so, laufen super. Oh, btw: Die Technik-Kollegin hat letztendlich doch rausgefunden, wie das mit den PDFs über Teams wieder funktioniert, man muss irgendwo bei Microsoft ein Cache komplett leeren. Tut jetzt wieder, hihi.)
Auf jeden Fall Meeting bis halb eins, recht produktiv, und damit war der Vormittag vorbei und ich machte eine schnelle Mittagspause und die zweite Hälfte des Greens Gratins heiß (immer noch lecker).
Ab eins arbeitete ich weiter, anderthalb Stunden Unterrichtsvorbereitung + Gedöns. Zwischendrin hatte eine Kollegin mich angechattet: Die Unterlagen für die kommende Prüfung waren noch nicht geliefert worden. Sie hängte sich also beim Prüfungsanbieter in die Warteschleife, bekam irgendwann die Auskunft, dass die Unterlagen „bis 16 Uhr“ geliefert werden sollten, und ich ging auf halb drei ins Büro, um dort auf die Dokumente zu warten und alles sonst dort (Räume…) vorzubereiten. Ziemlicher Aufreger, denn wenn die Unterlagen nicht rechtzeitig kämen, dann müssten wir die Prüfung komplett absagen, was ich 16 Stunden vor Prüfungsstart als einen absoluten Super-GAU betrachten würde. Sie kamen dann aber doch: um 15:47 Uhr. Die Deadline quasi bis auf den letzten Meter ausgereizt, nicht schlecht. Auf jeden Fall war ich ziemlich erleichtert, sagte der Kollegin Bescheid, schaute die Unterlagen durch (immerhin alles da) und ging um Viertel vor fünf wieder heim.
Daheim schaute ich erst einmal nach dem Kater, der aber gar nichts groß von mir wollte (er hatte noch etwas Futter übrig, die Tierärztin würde wahrscheinlich wieder schimpfen), und hatte dann ab halb sechs meinen Abendkurs, den letzten dieser Runde. Ich war am Ende ein bisschen unzufrieden: Ich hatte so eine Art Gesamtwiederholung der Kursinhalte geplant, und das machten die Leute auch brav mit, aber es war vielleicht ein bisschen anstrengend für sie. Vielleicht aber auch nicht, keine Ahnung. Immerhin hatte ich auf dem Green Screen eine Christbaumkugel eingeblendet und auf dem online-Arbeitsblatt Schneeflocken als Hintergrund gewählt. Wenn man schon keine Lebkuchen zum Kursabschluss essen kann.
Als ich um halb acht mit allem fertig war und runter kam, hatte der Liebste schon gekocht: ein Getreidesalat mit Dinkel, geriebenem Apfel, Knollensellerie und Nüssen. Er hatte noch eine Karotte reingeraspelt, was gut passte, und einen SimplyV-Feta untergemischt – wovon ich nicht so überzeugt war. Also schon ok, aber der Charakter des Rezepts wurde dadurch ziemlich verändert. Trotzdem aber sehr leckeres Essen, ich mag gekochten Dinkel einfach sehr gern. Und es ging auch schnell: Ich hatte den Dinkel morgens eingeweicht, und abends brauchte er im Dampfkochtopf dann nur noch 10 Minuten (im normalen Kochtopf wären es vermutlich ca. 30 Minuten gewesen, also auch noch im Rahmen). Auf jeden Fall alles lecker, alles gut, etwas Raumstation und ein paar Chips hinterher: Ich war recht zufrieden mit dem Tag.