Ganz okay geschlafen, trotzdem ziemlich müde aufgewacht. Ich freue mich auf ein paar Tage ohne Wecker. Noch etwas mehr als eine Woche… Auf jeden Fall hatte ich nicht viel Zeit am Morgen, ich wollte nämlich seit Ewigkeiten wieder Yoga machen (der Kurs ging ja letzte Woche nicht, weil Mittwoch Prüfung und Freitag erstens Trainerin krank und zweitens ich Booster, und selbst mit Adriene Yoga zu machen – ach, sprechen wir von was anderem).
Da wir die letzten Tage immer wieder Müsli und Gedöns hatten, der Brotteig aber noch aufs Backen wartete (er kam am Morgen in den Ofen) und wir etwas Brotiges zum Frühstück wollten, ging der Liebste zum Lieblingsbäcker im Viertel und holte Brötchen. Und ich ging nach einer schnellen Dusche endlich wieder auf die Matte.
Es tat schon sehr gut, klar. Es war aber auch anstrengend und vor allem musste ich bei jeder einzelnen Position sehr aufpassen, dass ich nichts überlastete: Knie, Ischias, Achillessehne… Apropos: Der Liebste hatte am Dienstag noch gemeint, schade mit den Rückenschmerzen, aber wenigstens ist die Achillessehne jetzt besser. Von wegen: Die tut noch genauso weh wie die Woche davor, ich konnte mich nur vor lauter Rückenschmerzen kaum bewegen und merke es deshalb nicht so. Wie soll das mal werden, wenn ich 50 bin?
Auf jeden Fall Yogakurs, gut aber anstrengend, und danach ging ich runter und frühstückte erst einmal mit den geholten Brötchen. Der Liebste war an dem Tag im Home Office, hatte aber schon gefrühstückt und war am Arbeiten, ich startete dann um halb zehn.
Den Vormittag über war ich mit administrativen Sachen beschäftigt, unter anderem mit der Vorbereitung eines Meetings am Nachmittag. Ich beschäftige mich unter anderem im Rahmen meiner Arbeit mit dem Thema Gemeinwohlökonomie, und ich muss sagen, dass das schon einige interessante Ideen beinhaltet. Teilweise ist es mir zu allgemein und idealistisch gehalten, für die konkrete Umsetzung werden wenig Rahmenbedingungen gegeben, und das finde ich dann ein bisschen vage – aber ich bin auch noch nicht so richtig tief im Thema drin.
Parallel einiges an Kommunikation über mehrere Kanäle, unter anderem stellte ich fest, dass ich über Teams schon vor einiger Zeit angeschrieben worden war, aber nicht über den normalen Chat, sondern über einen Kanal – und da ich vermutlich zu dieser Zeit nicht online gewesen war, hatte ich das nicht gesehen. Das ist ein bisschen blöd, ich muss in den Einstellungen sehen, ob ich mir das anzeigen lassen kann (ohne das Teams beginnt, mir E-Mails zu schicken). Alle Kanäle immer im Blick zu haben ist schlicht nicht möglich.
Um kurz nach halb eins machten wir Mittagspause. Der Liebste war für einen externen Termin aus dem Haus gegangen und um halb eins wieder gekommen, aber leicht im Stress, weil er um eins schon den nächsten Anschlusstermin hatte. Wir hatten also eine knappe halbe Stunde, in der ich das Essen in die Mikro packte: Ich hatte am Abend davor zwei Portionen eingefrorenes Essen aus dem Gefrierschrank genommen, um ihn ein bisschen leer zu machen und weil die Sachen auch irgendwann gegessen werden mussten. Das Mittagessen war dadurch ein bisschen „random“, der Liebste bekam eine Portion Reis mit Paprika und geschmorten Tomaten, ich bekam eine Portion Wintergemüseeintopf mit Grünkohl, Kartoffeln und Linsen. Beiden Essen hatte das Einfrieren irgendwie nicht so gut getan, oder sie waren vielleicht etwas zu lang eingefroren gewesen, auf jeden Fall war es nicht sooo lecker. Aber mit etwas Sandwichcreme beim Liebsten und etwas Sojasoße bei mir ging es schon.
Ich machte noch etwas länger Pause mit der Zeitung und arbeitete ab halb zwei weiter. Vorher aber klingelte es (mal wieder) an der Tür, der Briefträger brachte die zweite der bestellten Jogginghosen. Ich probierte sie gleich an, und OH WAHNSINN war die Hose weich und warm und kuschelig und…!! Es fühlte sich an, als bekämen meine Beine eine extra Umarmung. Die Hose werde ich vermutlich nur wenige Wochen im Jahr anziehen können, sonst ist sie zu warm, aber für den Winter in meinem Arbeitszimmer ist sie genau richtig. Ich beschloss spontan, sie den restlichen Tag anzubehalten: Nachdem ich in anderthalb Jahren Pandemie und Home Office immer vernünftig war und mich „anständig“ angezogen vor den Rechner gesetzt habe (geduscht und mit Schmuck und mit „richtigen“ Kleidern), ist jetzt offensichtlich der Moment für Jogginghosen vor dem Computer gekommen. Zumindest für einen Tag.
Der Nachmittag war komplett von einem längeren Meeting ausgefüllt. In der Konstellation hatten wir uns schon mehrfach getroffen und es war teilweise nicht so effektiv gewesen, aber dieses Mal konnten wir inhaltlich tatsächlich ein paar Fortschritte machen. Auch die Struktur z.B. unserer Notizen wurde mir klar, ein paar Fragen wurden beantwortet… Außerdem hatte ich warme Beine. Hihi.
Um kurz nach halb sechs waren wir mit dem Meeting fertig. Ich machte eine kurze Pause, holte mir einen frischen Tee (der Liebste hatte mir während des Meetings leise ein bisschen Nougat und einen Espresso gebracht, Freuden des Home Office), und um sechs hatte ich dann noch einen Einzelunterricht. Dieses Mal passte meine Vorbereitung prima und der Kursteilnehmer ist einfach auch sehr sympathisch – immer doppelt wichtig im Einzelunterricht. (Es ist sehr selten anders, muss ich sagen, ich habe insgesamt immer sehr nette Leute in meinen Kursen.) Ich war um sieben auf jeden Fall fertig und ging gut gelaunt nach unten.
Der Liebste war mit der Arbeit schon fertig und beschäftigte sich mit diversen privaten Projekten. Ich nahm mir erst einmal zehn Minuten und las ENDLICH wieder ein Buch fertig: Komisch, alles chemisch von Mai. (Also Dr. Mai Thi Nguyen Kim, um mal den kompletten Namen zu benutzen. Bloß weil ich die Frau von YouTube kenne…) Sehr unterhaltsames Buch, habe ich gern gelesen. Soweit ich mich aufs Lesen konzentrieren konnte, ich weiß auch nicht, was momentan mit mir und dem Lesen ist.
Gemeinsames Kochen: ein Greens Gratin nach Bosh-Rezept, etwas angepasst: Lauch angebraten und in einer cremigen Sahnesoße geschmort, dann auf Kartoffelscheiben in eine Auflaufform geschichtet, darüber klein geschnittene Pilze, und abgeschlossen mit einer Kruste aus Semmelbröseln (im Originalrezept eigentlich Polenta, aber wir hatten keine mehr). Wir machten noch einen letzten Rest gekauften veganen Käse dazu. Das Ganze hätte dann nur 10 Minuten in den Ofen gehört, es brauchte bei uns aber locker 30 Minuten. Dann war es aber sehr lecker. Als Nachtisch etwas geschnitzelten rohen Kohlrabi, und dann wurde ich gegen neun plötzlich so unfassbar müde, dass ich tatsächlich zum Schlafen hoch ging.