Der nächste lange Tag, Mittwoch 2.2.2022

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Unruhige, wenig erholsame Nacht, aber immerhin vor dem Wecker (und bei Dämmerlicht) wach geworden, was aber vermutlich in erster Linie daran lag, dass der Liebste noch früher wach geworden und aufgestanden war. Ziemlich angespanntes Gefühl vor dem Tag (wieder ein neuer Kurs, außerdem eine lange Liste unerledigter und langsam dringlich werdender Aufgaben), ich kämpfte etwas mit mir, ob ich den Yogakurs sein lassen und früh starten sollte. Einerseits ist Yoga natürlich super für die Entspannung und die Muskeln und alles, andererseits bringt die ganze Entspannung nichts, wenn mir unerledigte Dinge im Nacken sitzen.
Ich machte mich auf acht fertig und rollte die Yogamatte aus, entschied mich dann aber für den Kompromiss, den Kurs sein zu lassen und allein eine halbe Stunde auf die Matte zu gehen. Das war tatsächlich eine schlaue Lösung: So konnte ich nach dem Yoga noch frühstücken (Erdnussbutterbrot) und war trotzdem um Viertel vor neun am Schreibtisch und an den restlichen Korrekturen. Und (neben üblichem E-Mail-Gedöns) damit fertig um kurz vor halb zehn, perfektes Timing.

Ab halb zehn startete ich dann den Unterricht für einen neuen Intensivkurs. So viel Zeit mich die Vorbereitung im Vorfeld gekostet hatte, so gut lief es dann am Vormittag – immerhin, wenigstens hatte sich der zeitliche Aufwand gelohnt. Auch die Technik klappte gut, und ich wurde mit allem fertig, was ich geplant hatte, inhaltlich war der Kurs rund. Nur zwei Minuspunkte: Während des Kurses ploppte quasi im Viertelstundentakt Teams mit irgendwelchen Chatnachrichten auf, die um Aufmerksamkeit gierten, und außerdem hatte ich den Kurs vom Niveau her etwas zu niedrig angesetzt (die Leute waren ziemlich schnell fertig und es gab keine größeren Verständnisprobleme – eigentlich ja super). Ich war also ziemlich mit Navigieren und Umschichten beschäftigt und checkte nebenher noch Chats. Um halb eins endete der Kurs, noch etwas Nachbereitung und Antworten, dann ging ich um eins in die Pause.

Der Liebste war um acht aus dem Haus gegangen, aber schon um elf wieder da: An diesem Morgen hatte der Heuschnupfen so übel zugeschlagen, dass sogar die Ceterizin überfordert war. Nachdem er zwei Stunden mit quasi Dauer-Niesattacken und keiner Chance, einen klaren Gedanken zu fassen, im Büro gesessen hatte, fuhr er schließlich wieder heim und verbrachte den restlichen Tag im Home Office respektive auf dem Sofa. So konnten wir gemeinsam eine Mittagspause machen (restliche Minestrone, Kreuzworträtsel).
Zurzeit blüht der Hasel, was die Allergie erklären würde, aber natürlich machten wir uns trotzdem Gedanken, wenn jemand mitten in einer Pandemie mit laufender Nase, Kopfschmerzen und generell vermindertem Allgemeinbefinden durch die Gegend läuft. Wir hatten uns beide am Dienstag negativ schnellgetestet, aber trotzdem… Kaum war ich wieder oben, kam prompt die Mail, dass eine Kollegin, die ich am Freitag im Yoga getroffen hatte, seit Montag in Quarantäne ist und jetzt einen positiven PCR-Test hat. Großartig. Bei mir ist sowieso nur Home Office geplant und wir testen regelmäßig, aber trotzdem… Mäh.

Um halb zwei ging ich wieder nach oben, Einzelunterricht vorbereiten und dann unterrichten (sehr nette, schlaue Teilnehmerin, immer wieder eine Freude). Anschließend viel organisatorischer Kram, eine zweite Runde an tausend Mails und Chat-Nachrichten und Unterrichtsvorbereitung für den nächsten Vormittag – damit wurde ich tatsächlich ziemlich schnell fertig. Hurra. Irgendwann zwischendrin kam der Liebste hoch und brachte mir Espresso und etwas Schokolade, ansonsten arbeitete ich durch, hatte noch einen Einzelunterricht bis sieben (sehr netter, schlauer Teilnehmer, siehe oben) und machte dann vorerst Schluss.

Der Liebste hatte gekocht – eigentlich hatten wir Ramensuppe geplant, hatten aber keine Mie und er wollte nicht in den Supermarkt, also hatte er etwas improvisiert: Ein Curry mit Pilzen, einer Aubergine (die Biokiste war am Vormittag gekommen), Curry-Tempeh, Kokosmilch und etwas Erdnussbutter, dazu Reis. Sehr lecker, nur etwas unglücklich, dass ich eigentlich für den nächsten Tag ein Erdnussbuttercurry geplant hatte, haha. Da werden wir jetzt wohl umschichten.
Zum Essen sahen wir eine Folge Downtown Abbey und dann die Nachrichten. Wir sind bei der dritten Folge: Mir beginnt die Serie richtig Spaß zu machen, und auch der Liebste begann über einzelne Figuren zu meckern, immer ein gutes Zeichen.

Um halb neun beschloss ich noch einmal für eine halbe Stunde ins Arbeitszimmer zu gehen, der Rechner lief noch und ich wollte gern die Unterrichtsvorbereitung für den Abendkurs am nächsten Tag wenigstens in Grundzügen planen. Natürlich waren, als ich oben war, wieder ein paar Mails und Anfragen aufgelaufen. Ich arbeitete diese also ab, machte ein paar administrative Sachen und bereitete vor, und als ich auf die Uhr sah, war es plötzlich schon zehn vor zehn. Der zweite Tag in Folge mit einer langen Abendschicht – doof. Ich versuche das eigentlich zu vermeiden, wenn es irgendwie geht, denn das Ende vom Lied war, dass wir dann zwar ins Bett gingen, aber ich so übermüdet und gleichzeitig aufgekratzt war (von den völlig verspannten Schultern mal ganz zu schweigen), dass ich ewig nicht schlafen konnte. Nun gut – immerhin kam ich so noch zu etwas Lesezeit.