Frühlings-Vorboten, Donnerstag 3.3.2022

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Nicht so gute Nacht mit ziemlich doofen Träumen, in schlechter Stimmung aufgewacht. Der Tag begann dann damit, dass der Liebste aus dem unteren Schlafzimmer kam, wo er die Nacht über seinen stärker werdenden Kopfschmerzen zugesehen hatte, irgendwann hatte er Schmerzmittel genommen. Also definitiv mehr als nur ein bisschen allergischer Schnupfen, und da die Kollegin ja positiv ist… Der Schnelltest am Morgen war allerdings wieder negativ (das PCR-Testergebnis der Kollegin steht auch noch aus).

Auf jeden Fall ein Tag im Home Office für uns beide, nach Müsli und Dusche war ich um acht am Schreibtisch zu einer OneNote-Schulung. Das gab mir wieder Anlass zu ein paar Kopfschüttel-Momenten, muss ich sagen. Warum, um nur ein Beispiel zu nennen, sind die Funktionalitäten so unterschiedlich, wenn man OneNote über Teams benutzt oder über die Browser-Version von Office oder (der größte Unterschied) über die Desktop-Version? Mal ganz abgesehen vom Layout. Ein Großteil der Funktionen, die die Kollegin erklärte, bezog sich auf die Desktop-Version und konnte deshalb von mir nicht nachvollzogen werden, weil bei mir die Desktop-Version nicht synchronisierte. Das bekam ich später hin, in dem ich jedes einzelne Notizbuch, das mit mir geteilt worden war, erst über Teams öffnete und dann auf „in Desktop-Version öffnen“ klickte und dann noch drei Sicherheitsmeldungen bestätigte. Half nur nicht viel, weil meine Desktop-Version komplett anders aussah als ihre und deshalb einige Sachen nicht hatte (oder anders versteckt). Die Fragen, die ich tatsächlich zur Benutzung hatte, stellten sich im Übrigen alle als „kann ich so nicht sagen“ oder (häufiger) als „ja, da ist OneNote leider ein bisschen doof“ heraus.

Also für mich eher nicht hilfreiche Schulung (außer dass ich feststellen konnte, dass OneNote tatsächlich in vielen Sachen einfach bescheuert ist). Den Rest des Vormittags dann eine Menge Korrekturen und ein bisschen was an Mails, ich kam gut voran. Außerdem hakte ich an diesem Vormittag endlich, endlich einen Punkt ab: Ich hängte mich bei einem unserer Prüfungsanbieter in die Warteschleife des Telefons (eigentlich war es eine Durchwahl, wurde aber an die Zentrale zurückgeleitet, schon mal super) und wurde nach „nur“ zwölf Minuten durchgestellt (das letzte Mal hatte ich nach einer halben Stunde aufgegeben, das Mal davor: eine Stunde und acht Minuten Warteschleife).
Auf jeden Fall war meine Ansprechpartnerin telefonisch nicht zu erreichen, da sie im Home Office war. Das war ein bisschen blöd, erklärte ich, da sie auf meine Mails nicht antwortete. Das könne nicht sein, sie würde immer auf Mails antworten, vermutlich hätte ich die Mailadresse falsch? – Nein, die Mailadresse sei schon richtig, ich würde schließlich seit einigen Jahren mit ihr mailen, aber auf meine Mails von November, Januar und zwei im Februar habe sie nicht mehr geantwortet. Die gute Frau am Telefon bat mich dann, ihr meine letzte Mail weiterzuleiten, damit sie sich darum kümmern könne… Turns out: Meine Mails landeten alle im Spam-Ordner (aber erst seit November, keine Ahnung, was da passiert ist), und offensichtlich hat es diese leicht kunden-unorientierte Person ein Vierteljahr lang nicht für nötig gehalten, in ihren Spam-Ordner zu schauen oder meine Mail-Adresse auf die Whitelist zu setzen. Wie gesagt, eigentlich Kundenkontakt seit mehreren Jahren. Nun ja, auf jeden Fall antwortete mir die Dame dann, entschuldigte sich etwas schmallippig und ich hoffe mal, dass wir jetzt den nächsten Schritt im Prozess machen können.

Mittagspause um halb eins mit der zweiten Portion Bratkartoffeln und Seitan-Geschnetzeltem, wir warfen die Kartoffeln für fünf Minuten in die Pfanne, dadurch wurden sie quasi wieder so lecker wie am Vorabend. Dann noch ein Espresso, keine Schokolade, aber stattdessen noch kurz zum dm für ein paar Kleinigkeiten (unter anderem hatten sie jetzt Schnelltests an der Kasse).
Danach legte ich mich mit dem Liebsten ein bisschen aufs Sofa. Er hatte immer noch ordentliche Kopfschmerzen und war ziemlich kaputt, wir fragen uns aber, ob einfach eine Mischung aus Schnupfen und Migräne wegen des Hochdruckgebiets (draußen strahlend blauer Himmel) die Ursache sein könnte. Schnelltests wie gesagt bis jetzt durchgehend negativ.
Zu guter Letzt gingen wir noch eine kleine Runde in den Garten, in der Mittagssonne war es mittlerweile so warm, dass man sich ein bisschen draußen aufhalten wollte. Die Krokusse haben es jetzt bei uns auch zum Blühen geschafft (wir sind immer als letztes dran in der Nachbarschaft), die ersten Schlüsselblumen und Primeln haben immerhin schon Knospen, die Blätter der Tulpen und Narzissen sind bis jetzt noch nicht erfroren und ein paar Stauden bekommen erste Blätter. Ach ja, und die Forsythie hat erste gelbe Knospen! Der Winter ist wohl endgültig vorbei.

Ab halb drei arbeitete ich weiter, etwas Unterrichtsvorbereitung, ansonsten administrative Sachen. Dann Abendkurs ab halb sechs. Es waren nur wenige Leute da (in meinen beiden Abendkursen zeigen sich so langsam erste Verschleißerscheinungen, das ist häufiger so: Anfangs melden sich die Leute voller Motivation an, aber nach ein paar Wochen merken sie doch, dass neben Vollzeitjob und Familie und allem die Fortbildungspläne etwas ambitioniert waren). Stimmung aber gut, in einer Art stillschweigenden Übereinkunft hatten wir beschlossen, den Krieg außen vor zu lassen (in diesem Kurs sind, im Gegensatz zum anderen, keine Leute dabei, die davon direkt betroffen sind).
Während einer Gruppenarbeitsphase klingelte noch die Nachbarin und holte den Mäuseschlüssel wieder ab, genug Tierpflege fürs Erste. Mal sehen, ob die Maus beim nächsten Urlaub noch da ist.

Als ich um halb acht nach unten kam, war der Liebste schon fast mit Kochen fertig (Krautnudeln, ein Klassikerrezept). Wir klickten uns ein bisschen lustlos durch YouTube und Netflix, sahen dann die Nachrichten und etwas vom ARD-Brennpunkt, entschieden aber ziemlich schnell, zu den queeren Jungs zu wechseln. Das aber nicht sehr lang, schon um kurz nach neun gingen wir ins Bett, der Liebste völlig kaputt wieder ins untere Schlafzimmer, ich nach oben zum Lesen: Endlich, nach zwei Monaten, schloss ich mein Buch ab (The Body von Bill Bryson). Das Buch habe ich im Sommer 2020 ja schon gelesen, da ich aber im neuen Handy meine Bücher-Datenbank nicht mitnehmen konnte, konnte ich es wieder als neues Buch erfassen. So gesehen macht es dann auch nichts, wenn man alles vergisst und Bücher mehrmals liest.