Lustlos – Montag 7.3.2022

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Nach einem schönen Wochenende die Aussicht auf einen Montag allein daheim, aber wenigstens gab es nicht übermäßig viel zu tun. Dazu einigermaßen ausgeschlafen, der Muskelkater hielt sich in Grenzen, und zum Frühstück gab es Müsli: Es könnte deutlich schlechter sein. Natürlich könnte es auch besser sein, zum Beispiel hätte der Liebste daheim sein können, aber um kurz vor acht ging er zur Arbeit und ich ins Schlafzimmer für zwei ausführliche Sonnengrüße. Dann eine lange Dusche und um kurz vor neun an den Schreibtisch.

Mir fehlte allerdings an diesem Arbeitstag komplett die Motivation. Ich startete deshalb mit etwas Verspätung und machte erst einmal den Wochenplan für die kommende Woche. Weil ich bei der Arbeit nicht überlastet bin und sozusagen weiß, wo mir der Kopf steht, hatte ich die mentalen Kapazitäten, ein paar neue Rezepte herauszusuchen – beim Kochen neue Sachen auszuprobieren macht uns beiden ja eigentlich viel Freude (wenn die Zeit es zulässt). Ich benutzte auf jeden Fall unsere Rezeptdatenbank und einige ältere VF&L-Hefte und bin jetzt gespannt auf die Woche.

Dann noch schnell die Biokiste bestellt: Letzte Woche habe ich endlich unser Gemüseabo von Kaninchenhaushalt auf Menschenhaushalt umgestellt, d.h. die Tonnen Wurzelgemüse abbestellt – das hatte ich aus nostalgischen Gründen noch nicht gemacht, was aber dazu führte, dass ich jede Woche quasi die komplette Bestellung korrigieren musste, denn wir zwei brauchen wirklich nicht so viel Wurzelgemüse. So geht es jetzt in drei Minuten, weil der Großteil der Bestellung durch das Abo schon passt und ich nur noch ein paar Extrasachen dazu bestellen muss.

Und dann endlich Arbeit, ein paar Mails, ein paar Infos, ein paar administrative Sachen. Auf ein paar Antworten wartete ich noch, und an einen größeren Brocken wollte ich noch nicht ran – meine Motivation war ziemlich im Keller. Ich machte also eine laaange Mittagspause und beschloss, privat ein paar Sachen wegzuarbeiten (die Tatsache, dass ich immer noch Überstunden habe und am Abend noch ein Kurs wartete, fesselte mich nicht gerade an den Schreibtisch).

Also privates Gedöns: Zunächst tippte ich die Rezepte eines VF&L-Hefts in die Datenbank – genauer gesagt das von Oktober, denn ich bin mittlerweile komplett hintendran mit dem Eintragen (das März-Heft ist am letzten Donnerstag gekommen). Im Oktober hatte es eine Rezeptgruppe gegeben, die schwierig einzutragen war und mich irgendwie blockiert hatte, jetzt beschloss ich, es einfach irgendwie zu notieren, kein Mensch verlangt hier schließlich bibliographische Exaktheit. Nachdem das erledigt war, machte ich gleich das komplette Oktober-Heft fertig und auch noch ungefähr ein Drittel des November-Hefts.
Dann ein schneller Blick auf die Mails und Mittagessen, zweite Portion Lasagne, sehr gut. Kein Kaffee, stattdessen hörte ich zwei Folgen Streitkräfte und Strategien und putzte nebenher das obere Stockwerk und die Treppe. Und zum Abschluss ging ich mit dem Kater noch eine Runde in den Garten… Wenn man schon bei der Arbeit keine großen Sprünge macht, dann wenigstens im Haushalt, ich fühlte mich wieder wie zu Studierendenzeiten.

Am Nachmittag arbeitete ich am Schreibtisch weiter, da waren mittlerweile ein paar Mails aufgelaufen und es gab ein paar Sachen zu planen und zu beantworten. Und dann der Abendkurs, wo ich eine Hospitantin dabei hatte, nicht meine liebste Konstellation. Ich war mit meiner Performance und dem Gesamtablauf nur so halb zufrieden, mir gelang nicht so ein runder Abschluss und irgendwie war es jetzt kein didaktisches Feuerwerk. Was man sich ja so vorstellt, wenn jemand hospitiert. (Für sie war es höchstwahrscheinlich völlig okay, sie machte eifrig überall mit und hat sowieso mit dem Niveau noch gar keine Erfahrung, es war also alles neu.) Also von außen betrachtet ein guter Kurs, nur mein eigener Perfektionismus meckerte ein bisschen.
Ach ja, gute Nachricht: Die Teilnehmerin aus der Ukraine ist wieder dabei, ihre Mutter und ihr kleiner Bruder haben es aus Kiew herausgeschafft und sind in Deutschland angekommen. Puh, wenigstens etwas.

Der Liebste war um kurz vor sechs heimgekommen und hatte das Essen schon fertig: Ein rotes Thai-Curry mit Süßkartoffeln und Brokkoli. Wir machten ein paar Reisnudeln dazu (statt Reis, worauf ich keine so richtige Lust hatte), und das war insgesamt eine superleckere Kombination.
Dazu ein bisschen YouTube und die Nachrichten, dann die zweite Hälfte des zweiten Sherlock Holmes-Filmes – dass wir am Abend einen Film am Stück schauen, geht quasi nicht mehr, wir werden einfach zu früh müde. Aber das macht ja zum Glück nichts.