Auf nach Bamberg: Hochzeitstags-Trip Teil I, Freitag 25.3.2022

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Ein total anstrengender Tag in den Knochen, ein Wochenendausflug, ohne gepackt zu haben, generelle Unruhe: Es war absolut nicht überraschend, dass ich nachts kaum schlief. Um kurz nach sechs stand ich schließlich auf, fütterte erst einmal den Kater und räumte in der Küche auf. Wie gesagt stand noch das Packen an und der Zug fuhr früh, aber da ich es früher auch hinbekommen hatte, in einer halben Stunde gepackt zu haben, machte ich einen Tee und war optimistisch. Dann ein Müsli, eine Dusche, ich richtete für den Kater die letzten Sachen hin. Den Koffer bekamen wir tatsächlich in einer Stunde gepackt, alles ziemlich minimalistisch. Um kurz vor halb neun verabschiedete ich schließlich den Kater (im Herzen, das reale Tier war schon wieder im Garten verschwunden) und wir gingen überpünktlich aus dem Haus. Mit Zwischenstopp bei Bank und Bäcker waren wir natürlich eine Viertelstunde zu früh da, haha. Der Zug kam mit 5 Minuten Verspätung, und wir waren auf dem Weg zu unserem Hochzeitstags-Wochenende nach Bamberg.

Eine ziemlich ereignislose Fahrt. Der Liebste aß schon im Regionalexpress auf der Fahrt nach Stuttgart (!) seine Brötchen (die eigentlich als spätes Vesper/frühes Mittagessen gedacht waren), weil er vergessen (!!) hatte, dass wir ein Müsli zum Frühstück hatten. Reine Langeweile…
Dann der IC nach Nürnberg – halb leer, nur ein nerviger Businesskasper telefonierte eine halbe Stunde lang sehr laut. Ich wollte dem entgehen und entdeckte zu meinem Ärger, dass ich keinen Podcast hören konnte, weil ich vergessen hatte, dass mein altes Headset nicht für das neue Handy passt (das hat keine passende Buchse, man bräuchte ein Headset, das einen USB-C-Stecker hat, oder einen Adapter). Mäh. Also lesen, um elf einen Kaffee. Außerdem später meine Hälfte des Bäcker-Frühstücks (mein zweites Brötchen teilte ich mit dem Liebsten, der ja seine Hälfte schon weg hatte und sich etwas Sorgen machte, wie er die Fahrt überstehen sollte).
Wir waren pünktlich in Nürnberg und hatten so noch Zeit für einen schnellen zweiten Kaffee, bevor wir die Regionalbahn nach Bamberg nahmen: Die war sehr voll und leider angefüllt mit einer hohen Dichte an Nasenpimmel-Deppen, nervnerv. Egal, wir kamen pünktlich um 13:20 an.

Dem Rebels-Motto kann ich mich anschließen.

In Bamberg trafen wir zunächst auf die FFF-Demo, die sich um 13 Uhr am Bahnhof getroffen hatte und gerade loslief. Mir hatte es etwas leidgetan, dass wir wegen unseres Wochenendtrips nicht mitdemonstrieren konnten – jetzt liefen wir quasi aus Versehen für 10 Minuten mit, das war voll okay.
Da es Mittagszeit war (und wir zwar eigentlich kein Essen brauchten, aber wollten) und wir im Hotel erst ab halb drei angekündigt waren, gingen wir zunächst zum Mittagessen ins Vegan Food Rebels, ein komplett veganes Bistro/Café quasi in Sichtweite unseres Hotels. Wir hatten Chili Cheese Fries und Kebab Fries, also einmal Chili mit Sojahack über Pommes, darüber ordentlich Käse, das andere Essen Soja-Kebab mit Döner-Salat und Ranchdressing über Pommes. Das Kebab-Gedöns war sehr gut, das Chili-Gedöns mit etwas zu viel Käse und die Pommes ein bisschen matschig, aber trotzdem ok.

Nach dem Essen gingen wir noch  eine Runde durchs Viertel. Wir waren außerhalb der „richtigen“ Altstadt (in der Gärtnerstadt): abseits der Hauptstraßen ganz entzückende alte Häuschen, alles sehr schön erhalten. Die Gärtnerstadt ist erstaunlich, weil es mitten im Stadtzentrum richtig große Nutzpflanzen-Flächen gibt, alle an Mäuerchen und Reihenhäuschen anschließend. Das war wohl mit ein Grund für den Status Bambergs als Weltkulturerbe.
Um halb drei checkten wir im Hotel ein und machten ein bisschen Pause auf dem Zimmer, wir waren beide etwas kaputt. Ich las ein bisschen, der Liebste schlief eine Runde, auf halb vier gingen wir dann in die Stadt. Vom Hotel waren es zwei Minuten zum Bahnhof, acht Minuten zu den beiden großen Brücken (Luitpoldbrücke und Kettenbrücke), die in die Inselstadt und damit komplett ins Zentrum führen. Sehr zentral also.

Keine Angst vorm Hochwasser, offensichtlich.

Etwas rumlaufen und die Altstadt ansehen, wir erkannten ein paar Sachen von unserem ersten Hochzeitstags-Trip vor neun Jahren wieder (viel aber auch nicht, um ehrlich zu sein). Es war komplett sonnig und recht warm, allerdings ein kalter Wind, trotzdem perfektes Wetter für einen Stadtbummel. Wir gingen kurz in den Drogeriemarkt und um halb fünf ins Café Karo18 (in der Karolinenstraße) für einen Kaffee und eine vegane Waffel mit Puderzucker (sehr gut). Dann noch ein bisschen weiteres Sightseeing, alles sehr niedlich. Erstaunlicherweise waren sehr viele Leute unterwegs, sicher dem schönen Wetter geschuldet, sämtliche Außengastronomie war besetzt.

Um halb sechs gingen wir wieder ins Hotel und machten Pause. Ich fühlte mich ziemlich kaputt und der Hals kratzte allergiebedingt ein wenig, außerdem war mir fürchterlich kalt. Wir ruhten uns also gründlich aus und schauten, was es so an Essensoptionen für den Abend gab.

Um halb acht gingen wir wieder los zum Abendessen ins libanesische Restaurant Aubergine. Recht klein und eher kitschig eingerichtet, was aber zum Gesamtambiente passte. Die Hauptgerichte waren alle mit Fleisch, es gab aber zahlreiche vegane Vorspeisen. Wir stellten uns ein paar zusammen (klassische Mezze eben): Der Liebste hatte eine Linsensuppe, Baba Ganoush, Fladenbrot, gefüllte Weinblätter, für mich ebenfalls gefüllte Weinblätter, dazu Hummus, Fladenbrot, in Koriander und Knoblauch gebratene Kartoffelwürfel und grüne Bohnen und Tomaten. Alles war wirklich unfassbar gut, ich war sehr satt und sehr zufrieden. Dazu hatte jeder von uns Wasser und ein Bamberger Bier, da wir, ebenfalls schon traditionell, zum Hochzeitstag das Fasten unterbrechen. Außerdem wäre es ein Jammer, das Bamberger Rauchbier nicht zu probieren. Trotz vollem Bauch hatten wir dann noch Baklava, ebenfalls gut, allerdings leider vermutlich nicht vegan (man schmeckte ziemlich Butter raus), dazu einen Mokka.
Um halb zehn gingen wir zufrieden ins Hotel und dort gleich ins Bett, zum  Aufwärmen (ich war durchgefroren, abends sinken die Temperaturen noch auf den Gefrierpunkt) und etwas lesen – uns fielen früh die Augen zu.