Schneetreiben – Samstag 2.4.2022

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Um Viertel vor sechs wachte ich auf, völlig egal, dass ich am Vorabend erst um halb zwölf im Bett war (so spät!). Ich blieb noch etwas liegen, als es draußen dämmerte, stand ich gegen halb sieben auf. Der Blick in den Garten zeigte eine ordentliche Schneedecke, und es schneite noch immer. Unfassbar, dass es vor nicht einmal einer Woche (vergangenen Samstag) 20 Grad gegeben hatte und wir in T-Shirt und Pulli in der Sonne gesessen waren. Ich machte mir etwas Sorgen um die Schlüsselblumen, Primeln und Osterglocken, aber sie werden hoffentlich ein paar Stunden Schnee aushalten (es hat nur um null Grad).

Meine Laune war auf jeden Fall nicht so richtig super, nach dem wirklich ärgerlichen Freitagnachmittag/-abend, und ich startete den Tag etwas langsamer, ein bisschen Zeitung, Müsli zum Frühstück, ein paar Blogs. Missmutig meinen geschwollenen kleinen Finger anschauen (er tat aber nur bei Berührung weh, halb so schlimm), außerdem feststellen, dass die CWA mir mittlerweile rote Warnungen für zwei Tage anzeigte – damit waren sämtliche Ideen, mich am Vormittag mit Leuten zu treffen, erst einmal vom Tisch. Schließlich ging ich ausführlich duschen (es war echt kalt draußen), und dann gingen wir am späten Vormittag zum Wochenendeinkauf, Alnatura und dm. Das war dieses Mal wieder eine ordentliche Menge, hielt sich preislich aber in Grenzen. Da fällt mir ein: Vor ein paar Tagen war die Topmeldung in der Zeitung: „Käse, Eier, Fleisch: Die Verbraucher müssen deutlich tiefer in die Tasche greifen“, und ich las das als „kauf ich nicht, kauf ich nicht, kauf ich nicht: Scheint uns nicht zu betreffen.“ Natürlich gab es in der Vergangenheit auch schon heftige Preisschwankungen bei Gemüse und Getreide, und das wird vermutlich, gerade was Getreide angeht, in der nächsten Zeit auf uns zukommen, aber ich fand das Framing einfach interessant.

Nach dem Einkaufen Mittagspause, ich machte ein relativ spontanes Rumfort-Essen: Ein Curry Tempeh war abgelaufen und wurde von mir mit Zwiebeln zusammen angebraten, dazu etwas Staudensellerie, ein Glas gestückte Tomaten, Knoblauch und ein paar Nudeln dazu: Prima. Anschließend einen Espresso und ein bisschen Sofapause.

Und dort blieb ich dann auch für den Rest des Nachmittags, während der Liebste sich in die Werkstatt verzog und dort an der CNC-Fräse weiterbastelte. Es schneite ununterbrochen und war wirklich ziemlich ungemütlich, vor allem einfach sehr nasskalt. Ich hätte mich natürlich auch drinnen beschäftigen können (also sinnvoll beschäftigen), aber wie gesagt doofe Laune, doofes Wetter, alles ein bisschen trüb. Ich verbrachte den kompletten Nachmittag also im Internet, auf Twitter, diversen Blogs und auf YouTube. Immerhin bestellte ich etwas Katzenfutter online (ein spezielles Biofutter, das das Futterhaus nicht hat), aber das war es dann an Produktivität.

Um kurz nach sechs schaute ich mal nach dem Garten (Schnee) und dem Liebsten (am Fräsen) und machte dann einen Pizzateig. Dann etwas Kaffee, und um wenigstens irgendetwas zum Vorzeigen zu haben, schnappte ich mir den Staubsauger und saugte im Schlafzimmer die Bücherregale ab. Der Liebste hängte außerdem (nachdem er reingekommen war) die Vorhänge im Schlafzimmer ab und steckte sie in die Waschmaschine (das war UNFASSBAR dringend nötig), und dann… standen wir ein bisschen da und schauten das Schlafzimmer ohne Vorhänge an… und beschlossen eine kleinere Streichaktion. Für den Sonntag. Das Zimmer hatte ich bei meinem Einzug vor mehr als einem Jahrzehnt das letzte Mal gestrichen, es konnte also einen neuen Anstrich gut gebrauchen, und wir hatten schon vor ein paar Monaten voller Enthusiasmus Farbe dafür gekauft, es war aber bei dem guten Vorsatz geblieben. Mal sehen.

Wir hatten also einen Plan für Sonntag, für den Samstag waren wir aber erst einmal fertig mit Haushaltstätigkeiten, gingen nur noch einmal schnell in den Supermarkt nebenan, brachten das Altglas weg und holten etwas Mandelparmesan und Vanillepudding. Dann machten wir Pizza, und die war einfach wieder so unglaublich gut (mit Pilzen, Zwiebeln, Oliven, Spinat, Feto und Mandelparmesan), dass wir sie komplett aufaßen, obwohl das schon eine unverschämt große Portion war. Egal. Dazu queere Jungs. Mittlerweile vierte Staffel (wir sehen sie ja rückwärts an, warum auch immer), und einige Hunde am Start, das Beste aus mehreren Welten sozusagen.