Post-Urlaubs-Alltagsstress, Montag 25.4.2022

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Unruhige Nacht, viel wach gelegen, doof geträumt. Ich war deutlich vor dem Wecker wach, aber sehr kaputt. Wenigstens funktionierte der Wecker.
Die Zeitung empfing uns mit dem Gesicht eines strahlenden Macron (puh, noch mal gut gegangen), die Fritzbox meldete auf dem Handy, dass unser Festnetz nicht verfügbar sei. Nicht so ganz klar, ob der Fehler bei uns im Haus lag oder am Telefonanbieter. Aber Mobiltelefon und Internet funktionierte, also das wichtigste.

Der Liebste machte uns ein Müsli zum Frühstück, dann ging er auf halb neun zur Arbeit und ich an den Schreibtisch. Wie ich kurz darauf feststellte, hatte er Uhr, Geldbeutel (!) und Handy (!!) daheim liegen gelassen. Kaum hat man mal eine Woche Urlaub… Ich widerstand dem starken Impuls, ihm aufs Handy zu schreiben, dass er seine Sachen daheim vergessen hat, fühlte mich aber doppelt allein daheim dadurch. Allerdings war der Tag so gepackt voll, dass ich nicht wirklich Zeit hatte, darüber nachzudenken.

Den Vormittag über hatte ich zwei wichtige Meetings, in denen wir ein paar Sachen neu festlegten, arbeitete außerdem den Berg an E-Mails und Chat-Nachrichten aus meinem Urlaub ab, und musste noch etwas für den Abendkurs korrigieren. Puh. Gegen halb eins war ich mit den E-Mails soweit durch, dass ich alles gesichtet und die wichtigsten Sachen beantwortet hatte und eine Mittagspause machen konnte, die restliche Lasagne. (Immerhin hatte der Liebste sein Essen mit zur Arbeit genommen.) Sehr müde, am liebsten hätte ich mich ein bisschen hingelegt (dafür war leider keine Zeit).
Der Kater sprang um mich herum, sehr unzufrieden, weil es draußen immer noch regnete, nicht mehr ganz so durchgehend wie am Sonntag, aber ziemliches Schmuddelwetter. Ich versuchte ihn zum Rausgehen zu animieren, eher erfolglos. Stattdessen holte ich mir die Bürste, er sprang von selbst auf die Bank im Flur und ließ sich einmal von vorn bis hinten durchbürsten, während er so laut schnurrte, dass die Bank vibrierte. Ich vermute, das gefiel ihm.

Ab Viertel nach eins war ich wieder am Rechner und hatte gleich einen Vierstunden-Kurs: Es lief gut, war aber für alle Beteiligten sehr intensiv und ziemlich anstrengend. Als ich um fünf fertig war, merkte ich meine Stimme. Ich ging kurz den Liebsten begrüßen, der von der Arbeit wieder daheim war und sich ums Abendessen kümmerte, und arbeitete dann gleich weiter: Nächste Runde E-Mails, ab halb sechs den Abendkurs bis sieben, direkt danach eine Beratung bis halb acht.

Der Liebste war schon aus dem Haus gegangen, im Bastelverein war offener Abend, mein Abendessen stand unten in der Küche: Ein Kartoffelsalat mit Radieschen, Räuchertofu und einer Art Housedressing aus Sandwichcreme und Joghurt, sehr lecker. Eigentlich hatte ich den Kartoffelsalat vor dem Computer essen wollen, wurde aber vom Kater so enthusiastisch schnurrend begrüßt, dass ich unten blieb und ihm Gesellschaft leistete (oder er mir). Raus wollte er wieder nicht (es regnete wieder), Fressen fand er nur halb spannend, stattdessen tigerte er durchs Wohnzimmer. Irgendwann klapperte er sich doch nach draußen und ich ging wieder hoch und arbeitete noch die letzten wichtigen Punkte für den Tag ab: Um Viertel vor neun war ich fertig.

Allein daheim und den ganzen Tag vor dem Bildschirm gesessen – eigentlich wäre vermutlich etwas Sport eine gute Idee gewesen. Ich war aber so unglaublich kaputt, dass ich mich stattdessen aufs Sofa legte und dort ein neues Buch startete (einen schnellen Krimi nach dem dicken Sachbuch-Wälzer). Der Kater kam recht bald wieder rein und zu mir, schnurrte und pfötelte aufgeregt um mich herum und legte sich schließlich zum Schlafen auf meine Füße. (!!!) Das ist für ihn tatsächlich sehr ungewöhnlich, er vermeidet Körperkontakt sonst eigentlich eher, und ich war ganz im Glück. Außer dass mir nach sechs Minuten halt die Füße einschliefen. Als er sich einmal umdrehte, streckte ich die Beine ganz vorsichtig aus und er schlief an meinen Oberschenkel gelehnt weiter. Sehr, sehr friedlicher Abend.