Morgens durch den Liebsten geweckt worden, der schon früh aufgestanden war und die Funktion des Lichtweckers übernahm, indem er hereinkam und die Fensterläden im Schlafzimmer aufmachte. Der Lichtwecker hatte sich (wieder einmal) deaktiviert, ich frage mich, ob es mit dem Wochenstart zu tun hat. Nachvollziehbar wäre es, ich war ziemlich müde und hatte auch keine große Motivation für die kommende Woche. Auf jeden Fall Müsli zum Frühstück, viel Tee, dann ging der Liebste auf kurz vor acht aus dem Haus und ich auf kurz nach acht an den Schreibtisch.
Eine kleine Runde Mails, dann hatten wir ab halb neun eine Schulung. Natürlich online, aber ich freute mich trotzdem, die Kolleg:innen zu sehen. Je schöner das Wetter wird und je mehr die Leute draußen sind und sich treffen (und je mehr vorsichtige Kontakte ich wieder selbst habe), desto mehr wird das Alleinsein daheim anstrengend für mich. So gesehen war der Austausch mit den Anderen am Morgen sehr willkommen (und aus der Schulung nahm ich auch inhaltlich etwas mit, auch keine Selbstverständlichkeit).
Zwei Stunden organisatorische Arbeit und Korrekturen, dann das nächste Meeting, Thema: Was können und wollen wir in der (perspektivischen) Post-Pandemiephase mitnehmen an neuen Tools, Online-Unterricht, neuen Kommunikationsformen, weg vom Papier…? Es gab (natürlich) keine definitiven Antworten darauf, aber einige Anregungen. Wie sich unsere Arbeitswelt in den nächsten Monaten entwickelt… wir werden sehen.
Da ich morgens ja etwas down gewesen war wegen Alleinsein und so, und da es sowieso keine schlechte Idee war, das Essen für den Mittag (Chili) noch einen Tag länger aufzuheben (Dienstag hätte ich sonst nämlich nichts), und da der Kollege morgens geschrieben hatte, dass er fürs Team-Mittagessen vegane Ratatouille gekocht hatte und es reichlich gäbe, hatte ich spontan zurückgeschrieben, ich käme vorbei. Wir überzogen die zweite Schulung allerdings um eine Viertelstunde bis eins, und um Viertel nach eins war noch ein kurzes Gesamtteammeeting… ich joggte also quasi ins Büro und war um 13:13 Uhr leicht erhitzt da. Am Meeting von daheim aus teilzunehmen und dann erst zum Essen zu gehen, hätte sich nicht mehr gelohnt.
Also kurzes Meeting (im Büro der Kollegin mit Maske, den eigenen Rechner zu starten wäre zu knapp gewesen), dann trafen wir uns (alle Kolleg:innen, die vor Ort waren, kleine Gruppe) auf der Terrasse für Ratatouille, Baguette und etwas Quatschen. Es war sehr warm (man wollte in den Schatten) und tatsächlich sehr entspannt – ich blieb bis Viertel vor drei sitzen. Dann wieder nach Hause.
Daheim arbeitete ich dann konzentriert ein paar Sachen ab, schrieb Rechnungen und so weiter – soweit es mit der Konzentration ging, ich war furchtbar müde und die Augen fühlten sich verklebt an (vielleicht sollte ich wirklich doch einmal eine Allergietablette nehmen). Um halb fünf hatte ich ein Meeting mit dem Chef, wo wir endlich eine sehr wichtige Sache abschließen (bzw. anstoßen) konnten, ich hoffe nur, das klappt jetzt alles, und dann Unterricht ab halb sechs.
Ich hatte bei der Vorbereitung vormittags gleich zwei Anregungen aus der Schulung am Morgen aufgegriffen und war gespannt, wie die Leute das jetzt umsetzen würden. Es klappte ganz gut (es ist immer nett, mal etwas Neues/Anderes auszuprobieren), und überhaupt war der Kurs ganz prima. Etwas nervig war nur, dass sich ein Teilnehmer einschaltete, der die ersten Termine unentschuldigt gefehlt hatte und den ich eigentlich schon abgeschrieben hatte – jetzt war er plötzlich online: Nur mit dem Handy (in unseren Onlinekursen ist ein Laptop eigentlich Voraussetzung), die Kamera war aus (auch das eigentlich nicht so gewollt), auf das Material hatte er sowieso keinen Zugriff… ich hatte ehrlich keine Lust, den ganzen Kurs so zu verbiegen, dass er mitmachen konnte. Ich teilte ihn in Gruppenarbeiten so ein, dass er mitsprechen konnte, bei den Übungen ging das halt nur teilweise. Der Laptop sei seit zwei Wochen in Reparatur, ach so, alles klar. Nerv. Trotzdem guter Kurs, ich war zufrieden, als ich um Viertel nach sieben den Rechner herunterfuhr.
Der Liebste war um kurz nach fünf heimgekommen und wir hatten uns noch kurz begrüßt (und er mir beim Aufhängen der letzten Maschine Wäsche geholfen), bis ich dann in den Kurs verschwand und er losging: Im Bastelverein war offener Abend und er hatte sozusagen Präsenzdienst. Ich hatte mir überlegt, was ich mit dem Abend daheim machen würde, aber hatte auf Lesen oder sonst etwas keine Lust, eigentlich hätte ich auch weiterarbeiten können, es gäbe so viel zu tun, aber noch mehr Überstunden zu machen als sowieso schon fand ich dann auch blöd. Deshalb hatten wir ausgemacht, kurz bevor er ging, dass ich einfach in den Bastelverein nachkommen könnte. Da bin ich zwar kein Mitglied, aber am offenen Abend darf eigentlich jeder kommen.
Und das machte ich dann auch: Zuerst zum Abendessen eine Portion Lasagne aus dem Gefrierschrank (sehr gut), dann packte ich meinen Laptop ein und ging um kurz vor acht den Liebsten besuchen. Der freute sich. Außer mir waren noch vier andere Leute da, es war also überschaubar. Während ich also im Internet vor mich hin surfte, bohrte und sägte und leimte der Liebste ein bisschen etwas, schaute ein paar Sachen nach, wir quatschten ein wenig… alles sehr gemütlich. Um kurz nach neun gingen die anderen, wir packten dann um halb zehn zusammen und gingen heim.
Daheim dann gleich ins Bett (noch etwas lesen), aber da es im Schlafzimmer ordentlich warm war und es noch wärmer werden soll und wir einfach wirklich, wirklich nicht mehr Winter haben, bezogen wir gleich einmal das Bett frisch und tauschten dabei endlich die Winterdecken gegen das Sommerbettzeug aus. Dann noch das Fenster auf Kipp, so sollte es hoffentlich auszuhalten sein.