Ich wachte so gegen sechs Uhr auf, blieb aber noch ein bisschen liegen, dämmerte vor mich hin, probierte dieses „Ausschlafen“-Konzept (eher nicht meine Welt), um zehn vor sieben stand ich schließlich auf.
Nachdem wir den Pfingstsonntag ja komplett versumpft waren, wollten wir am freien Montag wenigstens ein bisschen in die Gänge kommen und den Tag nutzen. Wir starteten also mit etwas Küche aufräumen und einem Müsli, dann fegte der Liebste einmal die Wohnung durch und machte eine Kanne Kaffee, während ich ein VF&L-Heft durchblätterte auf der Suche nach neuen Rezepten für den kommenden Wochenplan. Dann duschen und außerdem schaute ich bei der geriatrischen Maus vorbei. (Die kam nicht mehr zum Fressen raus – es war kurz vor zehn und damit schon ein bisschen spät für sie – aber immerhin bewegte sie sich in ihrem Häuschen. Wenn sie die Urlaubszeit der Nachbarn überlebt und nicht in unserer Obhut stirbt, wäre mir das schon ganz recht.)
Den restlichen Vormittag verbrachte ich mit Lesen. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, dass ich mein Buch über Pfingsten zu Ende lesen würde, aber es wurde schon klar, dass das nicht mehr reichte. War aber egal, ich kam voran und war zufrieden (und es ist ein Buch, bei dem man sich ein bisschen reindenken muss, es eignet sich also nicht so dazu, es im Schnelldurchgang durchzulesen, sonst hat man am Ende nicht so viel verstanden). Dann machte ich noch ein bisschen die Augen zu, keine Ahnung, warum ich so müde war. Außerdem betrieb ich etwas Blog-Maintenance, wenn auch unter Schwierigkeiten, denn am späten Vormittag wurde das Internet wieder wackelig. Am Ende machte ich mit dem Handy meines Liebsten einen Hot Spot, um mich wenigstens wieder ausloggen zu können.
Zum Mittagessen aßen wir die zweite Hälfte Dinkelsalat, danach Espresso und Vanillequark. Das Wetter war nach anfänglichen Wolken noch ganz sonnig geworden, also feierten wir eine kleine Premiere: Wir nutzten den alten Ziegenstall, den wir vor ein paar Wochen komplett Hasen-frei geräumt hatten, das erste Mal als Gartenhäuschen und die Fläche innen als Pflanztisch. Eine Pflanze im Wohnzimmer, eine Art Ziergras, musste umgetopft und geteilt werden, außerdem hatte eine Freundin uns Stecklinge für Jalapeños mitgegeben, die wir einpflanzten (etwas spät, mal sehen, ob sie noch Früchte bringen).
Die nächsten anderthalb Stunden topften wir also um und buddelten und räumten gleich ein paar alte Töpfe weg und insgesamt klappte das da hinten ganz ausgesprochen gut. Sehr zufrieden mit der alten Ziegenstall-Umnutzung.
Anschließend teilten wir uns zum Putzen auf, ich übernahm das Erdgeschoss, der Liebste das Obergeschoss. Brav und diszipliniert, aber ganz schön anstrengend, weil es ungefähr gleichzeitig so richtig warm wurde und wir am Ende schweißgebadet waren. (Und wir putzen ja generell nach dem Duschen, denn nach dem Putzen ist ja das Bad frisch geputzt und da will ich dann nicht mehr duschen, denn es soll doch wenigstens bis zum nächsten Morgen „frisch“ bleiben. Also halt verschwitzt.) Außerdem war das Internet nachmittags natürlich komplett weg, sodass ich keinen Podcast neben dem Putzen hören konnte, was ja eigentlich gar nicht geht. Es kam erst gegen fünf sehr zögerlich zurück.
Dann blätterte ich noch ein zweites VF&L-Heft durch, dieses Mal mit etwas mehr Inspiration für den Wochenplan (das Heft vom Vormittag hatte mir zu viele Fertigprodukte zum Kochen benutzt, und dafür brauche ich eigentlich kein Rezeptheft), machte den Plan fertig und bestellte die Gemüsekiste. Und das war es an haushaltlichen Aktivitäten, ich war ganz schön schlapp und legte mich noch einmal eine Stunde aufs Sofa.
Am Abend schaute ich noch einmal bei der Nachbarsmaus vorbei. Die saß jetzt draußen und fraß Körner, und puh, sie sah wirklich nicht gut aus. Das Problem ist, dass diese Tiere ja auch so winzig sind. Wie will man denn da ernsthaft erkennen, ob alles in Ordnung ist, geschweige denn etwas behandeln? Das ist ja schon bei unserem Kater schwierig genug.
Danach kleiner Spaziergang für den Liebsten und mich: Wir gingen zur Freundin zum Blumengießen. (Wie gesagt die halbe Welt in den Pfingstferien, außer uns.) Wieder daheim, war der Liebste endgültig kaputt und wollte gar nichts mehr wissen, deshalb übernahm ich das Kochen allein (Podcasts gingen ja auch wieder), ein einfaches Chili mit Sojaschnetzeln, in das ich (neben den üblichen Paprika, Mais, Tomaten und eben Chili) auch noch einen Brokkoli reinschnippelte.
Dann Abendentspannung, wir tranken den restlichen Rosé zum Chili und sahen die letzten Folgen der neuen Staffel 112. Irgendwie war das lange Pfingstwochenende schnell vorbeigegangen, ohne dass es sich nach „viel gemacht“ angefühlt hatte (eher „viel Regen“ und „viel Rumliegen“). Ich schaffte es aber, am Ende noch einen prima Schlusspunkt zu setzen, indem ich ein halbvolles Wasserglas vom Couchtisch warf. Das animierte uns dazu, noch einmal den Boden nachzuwischen und auch das Sofa einmal von der Wand wegzuziehen, unter putztechnischen Gesichtspunkten immer lohnenswert. Wenn auch vielleicht nicht abends nach zehn.