Gar keine gute Nacht, ich drehte mich hin und her, mir war heiß, der Liebste zappelte neben mir, irgendwann begann der Bauch weh zu tun… Um sechs Uhr machte der Kater Rabatz und ließ sich nicht mehr zum Ruhigbleiben animieren, also stand ich zum Füttern auf und fiel danach noch einmal ins Bett: Kreislauf im Keller, alles mäh. Irgendwann stand der Liebste auf und ich schlief noch eine Runde bis Viertel nach acht. Kaum hat man mal eine Fünfundfünfzig-Stunden-Woche, schon ist man kaputt am Wochenende.
Dementsprechend machte ich am Morgen langsam und las erst einmal in Ruhe die Zeitung bei zwei Tassen Tee, während der Liebste zunächst mit dem Chatbot unseres (neuen) Internetanbieters und dann mit der Hotline telefonierte – auch beim neuen Anbieter hatten wir nämlich kein Netz, war ja klar, allerdings stellte sich die Problemlage anders dar. Und wie sich herausstellte, war das Problem wohl ein mechanisches, die Leitung vom Hausanschluss zum nächsten Verteiler ist gestört. Ich schaute aus dem Fenster und missmutig auf die Bagger, die an der Straßenecke auf der Baustelle direkt neben dem Verteilerkasten der Telekom stehen. Keine Ahnung, ob die in den letzten Wochen ein Kabel kaputt gemacht haben, aber irgend so etwas in der Richtung wird es sein.
Schließlich duschen, was den Kreislauf wieder ein bisschen aufweckte, und dann gingen wir zum Lieblingsbäcker im Viertel zum Frühstück: Die Sonne schien, die Wolken hatten sich in der Nacht ausgeregnet, und man konnte angenehm draußen sitzen. Endlich wieder. Lang blieben wir allerdings nicht, beim Liebsten machte sich eine Migräne bemerkbar und wir wollten wieder zurück ins Dunkle, haha.
Daheim erst einmal eine Runde Wäsche aufhängen, wobei ich in unserer Wasserschale in der Waschküche frischen Staub bemerkte: Zeichen dafür, dass sich ein Frosch im Keller herumtrieb. (Der Kater ist zurzeit wieder sehr aktiv.) Wir suchten also die Waschküche ab und fanden gleich zwei eingestaubte, aber dank Wasserschale lebendige Frösche, die uns leicht konsterniert ansahen. Der Liebste verfrachtete sie wieder nach draußen in den Teich und saugte dann in der Waschküche einmal durch, während ich mich um die Wäsche kümmerte. Und weil es wie gesagt sonnig war, schnappte ich mir den Großteil und hängte sie auf der Dachterrasse auf. Freut mich immer noch, dass das geht. Den Rest des Vormittags (es war nicht mehr viel übrig) zog ich mich mit Laptop aufs Sofa zurück und schrieb den Blog für die letzten zwei Tage.
Gegen zwei Mittagessen, ich schnippelte aus Tomaten, Gurke, Kohlrabi und SimplyV-Feta einen einfachen Salat mit einem Dressing aus Olivenöl, Aceto Balsamico und Ganzkornsenf. Das war uns als Mittagessen schon genug. Zum Nachtisch bekam jeder ein Magnum Mandel, und damit waren wir auf jeden Fall satt.
Nach dem Essen setzten wir uns mit einer Tasse Kaffee auf den Balkon. Allerdings nicht lang: Es war krass heiß, so heiß, dass ich mir das T-Shirt auszog. Als ich kurz reinging und nach drei Minuten zurückkam, war der Metallstuhl so aufgeheizt, dass ich mich nicht mehr anlehnen konnte, sondern das T-Shirt darüberlegen musste. Wir blieben also nicht lang draußen, nach einer Viertelstunde gingen wir schon wieder rein. Immerhin, ein bisschen Vitamin D, aber trotzdem blieben wir dann lieber auf dem Sofa.
Zu dem Zeitpunkt ging es uns beiden ein bisschen besser, die Ruhe und das Mittagessen hatten geholfen. Wir hatten für abends Karten für ein Whiskytasting auf dem Stocherkahn, und morgens hatten wir schon überlegt, ob wir absagen müssten (obwohl ich mich sehr drauf gefreut hatte). Nachmittags traf ich dann aber die Entscheidung, dass ich auf jeden Fall gehen würde, auch wenn ich mich leicht angeschlagen fühlte. Es wäre sonst einfach zu schade gewesen.
Zunächst aber erst einmal einkaufen: Um vier Uhr bewegten wir uns vom Sofa weg und gingen eine Runde zu Altglas, Alnatura und dm. Wir brauchten nicht viel, in erster Linie ein bisschen frisches Gemüse und Pilze und etwas Joghurt und aus dem dm Geschirrspülmaschinenzeugs. Es war angenehm wenig los, um fünf waren wir wieder daheim. Dort entdeckten wir, dass in der Pappschachtel mit dem Spülmaschinensalz ein Loch war, aus dem leise das Salz in die Einkaufstasche rieselte. Das führte zu einer etwas größeren Saug- und Fegeaktion, und als die fertig war, war es dann auch schon sechs Uhr und ich machte mich ans Abendessen. Der Liebste hatte sich jetzt auch entschieden, abends mitzugehen: Ich kochte für uns beide also eine große Portion Spaghetti, dazu gab es ein Glas selbst gemachtes Rucolapesto (man braucht eine gute Grundlage für den Whisky).
Um Viertel vor sieben gingen wir los zur Stocherkahnanlegestelle am Casino. Das Wetter war super: Sonnig, nicht mehr so sehr heiß, sondern genau angenehm, dazu ein laues Lüftchen. Dementsprechend war viel los, an der Anlegestelle trafen sich außer unserer mehrere Gruppen, unter anderem ein f*cking Junggesellenabschied, oh wie unnötig dieser Quatsch ist. Wenigstens war das keine Geschlechtergetrennte Veranstaltung, sondern es gab neben dem Bräutigam auch die Braut in der Gruppe, also quasi ein Junggesell*innenabschied.. (Hätten sie dann nicht einfach einen traditionellen Polterabend machen können…?)
Wie auch immer, wir hatten für uns zwei Kähne, unter anderem den Riesenkahn des Stocherervereins, wo theoretisch bis zu 24 Leute mitfahren könnten (wir waren zu dreizehnt und hatten es dadurch etwas gemütlicher als der andere Kahn, der mit zwölf Leuten voll besetzt war). Nach ein bisschen Vorgeplänkel stiegen wir also ein, bekamen die Probiergläser und fuhren los.
Und schon nach fünf Minuten war ich so froh, dass wir mitgefahren waren. Wir gondelten langsam den Neckar hoch und wieder runter, der Whiskymensch erzählte etwas, wir probierten uns durch insgesamt acht verschiedene Whiskys, alles sehr gemütlich und relaxt, immer wieder unterbrochen von Quatschen, Wasser trinken, den Enten zuschauen (Entenbabys!!) und überhaupt einfach den Abend auf dem Neckar genießen. Einmal wichen wir einem unfassbar lauten und nervigen Pseudo-Skihütten-Ballermann-Boot aus (der Junggesellenabschied vermutlich), aber davon abgesehen war es einfach total entspannt. Ich war vor ziemlich genau zwei Jahren das letzte Mal auf einem Kahn gewesen. So prima, dass das jetzt wieder geklappt hatte. Und noch ein paar sehr gute Whiskys dazu, was will man mehr. (Und ich war auch nicht betrunken danach, ich hatte schon die Sorge gehabt, dass sich Alkohol und Kahn nicht gut vertragen, aber das war kein Problem.)
Um zehn gingen wir heim und dort fast direkt ins Bett (wir hängten nur noch schnell die Wäsche von der Dachterrasse, das hatten wir vor dem Losgehen vergessen, husthust). Richtig schöner Abend, auch wenn der Liebste vermutete, dass die Migräne es ihm nicht danken und am nächsten Tag ordentlich zurückkommen würde, hatte es sich trotzdem total gelohnt.