Hoppla, ein Arztbesuch – Donnerstag 30.6.2022

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

In der Nacht nahm ich mir die dicke Decke, nachdem mir neben der offenen Dachterrassentür zu kalt geworden war (und der Liebste ausführlich begründet hatte, warum man auf keinen Fall bei geschlossener Tür – und gekipptem Fenster – schlafen könne, ohne den sofortigen Hitzetod zu sterben). Logischerweise wachte ich einige Zeit später auf, weil mir die dicke Decke zu warm geworden war. Also wieder dünne Decke. Klar, dass ich am frühen Morgen aufwachte und fror. Ach, Sommer.

Nur ein Tee am Morgen und kein Frühstück, ich wollte gern nüchtern bleiben, um acht hatte ich nämlich einen Termin zur Blutabnahme (Entzündungswerte wegen Arm und so).  Dort angekommen erwähnte ich die Blasenentzündung, in erster Linie, weil ich wollte, dass die MFA es notierte, damit man bei den Blutwerten später Bescheid wüsste. Sie machte natürlich eine Notiz, drückte mir dann aber nach dem Blutabnehmen gleich mal einen Becher in die Hand zum Reinpinkeln. Kurz gewartet aufs Ergebnis, zack ich durfte zum Arztgespräch. Das war nun nicht mein Plan gewesen, es war wirklich nicht so schlimm, was ist denn immer mit den Ärzten, dass die mich sehen und untersuchen und Arztgespräche führen wollen…?
Auf jeden Fall war der Untersuchungsbefund wohl so, dass es nicht mehr so einfach von allein weggehen würde. Vor allem weil ich es schon mit einer knappen Woche „Hauptsache viel trinken“ probiert hatte, ohne Erfolg. Beim Gespräch (dieses Mal wieder mit der netten angestellten Ärztin mit dem Schweizer Akzent) erfuhr ich, dass der Hang zu Blasenentzündungen (was ich erst so seit ca. einem Jahr habe) eventuell mit den Wechseljahren zu tun haben könnte, die halt so langsam auch in der Pipeline sind, so mit Ende Vierzig. Hurra. Außerdem ein oder zwei Tipps, was man dagegen tun könnte (nicht so furchtbar viel), und dann natürlich ein Rezept für ein Einmalantibiotikum. (Wenigstens nicht mehrere Tage Tabletten schlucken.) Hm. Ich war dann doch ganz zufrieden mit dem Arztbesuch, auch wenn ich nicht mit wieder Medikamenten gerechnet hatte.

Daheim machte ich mir erst einmal ein Müsli und las die Zeitung, um kurz nach halb zehn startete ich mit der Arbeit. DAHEIM. Weil das mit dem Home Office jetzt wieder klappt. Das Wetter war noch angenehm, es wurde langsam warm. Den Vormittag über erledigte ich administrative Dinge, alles ziemlich geruhsam, ein merkwürdiger Tempowechsel nach den vollen Tagen die letzten Wochen. Ab halb zwölf war ich in einem Meeting bis halb eins, so ziemlich der inhaltsreichste Punkt. Es ging um einige wichtige Dinge zur neuen Rechnungsstellung mit dem Kundenverwaltungsprogramm, und da ich das bei weitem nicht so häufig mache wie die anderen, war es relativ anstrengend für mich – so viele Vorgänge, die gerade mal so halb vertraut waren, aber nicht so richtig.

Für die Mittagspause nahm ich mir eine Stunde: zuerst die restliche Moussaka, dann ein ganz kurzer Mittagsschlaf. Insgesamt war ich sehr müde und hätte mal wieder gern einen Kaffee gehabt, wollte daheim aber keinen mahlen. Der Mittagsschlaf half ein bisschen, aber wirklich energiegeladen war ich nicht.
Ab halb zwei war ich wieder am Rechner, aber weil der Posteingang leer und der kommende Kurs vorbereitet war und mein gesamter Schreibtisch mit privaten Dingen voll lag, die ich in den letzten Wochen alle vernachlässigt hatte, erledigte ich erst einmal eine ganze Reihe Sachen: Ich fischte Konzertkarten fürs Wochenende aus den Tiefen meines privaten Maileingangs und druckte sie aus (das ist ein Konzert, das von Dezember – hohe Coronazahlen – verschoben worden war auf Februar – immer noch hohe Coronazahlen – jetzt im Juil ist der dritte Termin, und lol, die Zahlen sind mal wieder megahoch, und weil das Konzert in einer Halle ist, haben wir noch nicht endgültig entschieden, ob wir gehen sollen – ich will den Scheiß wirklich, wirklich nicht noch einmal haben, einmal reicht voll und ganz). Dann erneuerte ich das Finanzamts-Zertifikat, lud ein paar Spendenbescheinigungen herunter und speicherte sie ab – damit ist die Steuererklärung zwar immer noch nicht gemacht, aber quasi schon fast, haha. Außerdem forderte ich einen neuen Aktivierungscode für die Bank-App an, nachdem ich den alten verbaselt hatte (er ist nur zwei Wochen ab Briefdatum gültig, und mal drei Minuten innerhalb von zwei Wochen, um den Aktivierungscode in die App einzutippen, wer hat denn so viel Zeit). Dann schaute ich nach, ob ich mich noch auf der Krankenkassen-Seite einloggen kann (geht noch), und weil dort das virtuelle Zahn-Bonusheft abrufbar war, machte ich einen Zahnarzttermin aus (da ging jemand ans Telefon!!!). Kaum hat man mal einen Tag daheim, schon kriegt man sein Leben wieder organisiert.

Um drei hatte ich eine nette Beratung, dann letzte administrative Sachen, und um vier ging ich aus dem Haus Richtung Büro, denn Home Office hin oder her, aber den ganzen Tag allein will ich nicht mehr so gern sein. (Auf dem Weg sah ich gerade „meine“ Friseurin beim Rauchen und missmutig Gewitterwolken anschauen, ich hielt kurz an und machte einen Friseurtermin aus – irgendwie hatte ich einen organisatorischen Lauf.)
 Der Himmel gebärdete sich mittlerweile sehr düster und unheildrohend, ich kam aber trocken an. Kaum war ich am Schreibtisch, ging der Gewittersturm los, nur fünfzehn Minuten, die es aber in sich hatten, der Regen kam waagrecht (und NINA drehte auf dem Handy völlig frei). Ich machte mir etwas Sorgen um Fensterläden und Balkonmöbel daheim (und um den Kater, wobei der sich bei Gewitter immer rechtzeitig zurückzieht), später daheim war aber alles in Ordnung.
Normale Büroarbeit, ich besprach ein paar Sachen mit Kolleg:innen und hatte dann um halb sechs den letzten Abendkurs dieser Runde. Er lief ganz okay, ich war zufrieden – und wirklich froh, dass ich ihn abgeschlossen hatte. Jetzt erst einmal ein paar Wochen ohne Abendkurse. Das Arbeiten am Abend kostet mich einfach sehr viel Energie, und die letzten Monate hatte ich ja gleich zwei davon.  

Während des Kurses schrieb mir der Liebste, dass sein Abendtermin im Bastelverein ausgefallen war, er war also abends doch daheim. Ich beeilte mich heimzukommen, machte noch eine (wichtige) letzte Mail fertig und war um halb acht zu Hause. Dort war eigentlich Vesper geplant, was ich aber so mäh fand. Der Liebste (der schon Brot gegessen hatte) briet mir eine Pfanne Tofuwürstchen an, mit zwei Scheiben Brot dazu war es dann nicht das gesündeste, aber ein okay-es Abendessen. Danach noch Himbeerquark, damit waren wir dann auch satt.  
Dann Sofazeit mit einer (sehr spannenden, die Genii mischen wieder mit) Folge Atlantis, und um zwanzig nach neun gingen wir schon hoch, noch etwas lesen und früh schlafen, ein bisschen Schlaf aufholen. Davor nahm ich aber noch das Antibiotikum. Hoffentlich ist die Geschichte damit erledigt, Nervnerv.