Um halb sieben aufgewacht, relativ ausgeschlafen und komplett ohne Kopfweh oder sonstige Spätfolgen des letzten Abends. Nur kalt war mir – die Heizung ist noch aus und wir würden sie gern auch den September über noch aus lassen, aber es kühlt halt einfach schon ordentlich ab in der Nacht. Auf jeden Fall fütterte ich den Kater, startete die Spülmaschine (besser am Tag, hatte der Liebste gemeint, um den Solarstrom zu nutzen, jetzt schien zwar noch nicht so wirklich die Sonne, aber Nacht war es auch nicht mehr), machte mir einen Tee und genoss die Ruhe am Morgen (nachdem ich den permanent miauenden Kater in den Garten komplimentiert hatte).
So eine gute Stunde später war dann auch der Liebste wach und machte uns ein Porridge zum Frühstück, noch etwas mehr Tee, und um halb zehn ging er aus dem Haus, er war im Bastelverein verabredet (dort wird gerade die Abluftanlage eingebaut, die wir im April 2021 aus Freising abgeholt hatten). Und ich ging hoch ins Arbeitszimmer: Ich musste dringend, dringend an Punkten von den hinteren Plätzen meiner Erlediliste weiterarbeiten, ohne mich von den ständig drängenden Korrekturen, Unterrichtsvorbereitungen, Mail-Anfragen, Beratungen, akuten Prüfungsorga-Dingen blockieren zu lassen. Und wie ich schnell sah, war ich wirklich noch eine ganze Ecke weiter hintendran als gedacht, puh. Das wird noch ein paar Wochenenden Arbeit beinhalten und vermutlich auch den einen oder anderen Abend. Nun ja.
Wenigstens kam ich am Vormittag ganz gut voran, ich arbeitete von halb zehn bis kurz nach halb zwölf, also zwei konzentrierte Stunden. Eigentlich hätte ich mindestens noch einmal zwei Stunden dranhängen sollen, aber es war halt auch Samstag, ich wollte unbedingt ins Fitnessstudio (ich habe mir ja jetzt wirklich vorgenommen, an Gesundheit und Bewegung keine Zeit mehr zu sparen), außerdem mussten wir einkaufen, abends kochen und dann hatten wir eigentlich für den Abend noch was vor – es war also sowieso schon gepackt voll.
Um kurz nach halb zwölf machte ich also den Rechner aus, fütterte den Kater, machte eine kurze Katzenwäsche (von mir, nicht von der Katze), packte meine Sachen und ging ins Fitnessstudio. Dort war nicht ganz so viel los, außer mir waren nur zwei Jungs da, die sich mit dem Skill Court beschäftigten, und natürlich Platzbetreuerin E – die Maschinen hatte ich allein. Das Training ging ganz gut und fühlte sich so an, als wäre ich superschnell mit den Maschinen durch. Einziges Manko: Es war ganz schön kalt im Trainingsraum, ich glaube, die Zeit der kurzen Hose beim Training ist vorbei.
Als ich fertig war, sprach E mich an, ob ich auch mit dem Skill Court einsteigen wolle? Ich hatte den Skill Court schon einmal im Rahmen der Einführung angeschaut, und damals hatte sich mir der Sinn nicht so ganz erschlossen: Ich war ja da für die Bewegung, und um die Kognition und Gedächtnisleistung zu steigern, konnte ich mir andere Übungen vorstellen, als dazustehen und auf den Boden zu tippen. Ich probierte es trotzdem aus, und siehe da: Wir machten zwei Übungsspiele, bei einem musste ich mich wahnsinnig konzentrieren, beim anderen rannte ich die ganze Zeit auf dem Court herum, tippte Felder an und mir war hinterher ordentlich warm (yay, Cardio!). Doch nicht so doof, das Konzept, und wirklich Spaß machte es auch.
Der Skill Court ist eine Trainingsfläche so ca. 4×4 Meter, auf der verschiedene Felder eingezeichnet sind, sowie ein großer Bildschirm vor einem, auf dem die Aufgaben angezeigt werden. Die gesamte Trainingsfläche wird am Boden von einem Lichtsensor abgedeckt, wenn man also auf ein Feld tritt, dann registriert das Gerät die Bewegung, so kann man die Felder aktivieren oder „antippen“. Und das kann man für unterschiedlichste Spielchen einsetzen: Ich machte im Beginner-Modus erst einmal ein Spiel, in dem ich (auf dem Bildschirm) durch einen Tunnel fuhr und vor mir bestimmte Formen auftauchten (Kugel, Würfel, Pyramide). Mit Tippen nach links oder rechts musste man die Formen in die passenden Behältnisse schicken, was sich einfach anhört, aber ganz schön schwierig war, weil es erstens recht schnell ging und zweitens die Formen nicht mit den Farben korrespondierten (z.B. die Kugel war grün, musste also in die Kugelbox, die aber rot war, und nicht in die grüne Pyramidenbox). Immerhin sagte mir das Gerät am Ende, ich sei besser gewesen „als 49% aller Mitspieler“ (wenn ich das richtig verstehe, war ich damit genau im Median? Lol).
Zweites Spiel: auf dem Court waren den acht Feldern acht Ziffern von 1-8 zugeordnet, auf dem Bildschirm wurde für eine halbe Sekunde eine dreistellige Zahl angezeigt – und diese Zahl musste man dann auswählen, indem man die Ziffern auf den Feldern in der richtigen Reihenfolge antippte, und zwar so schnell wie möglich und ohne über ein falsches Feld zu laufen. Das war tatsächlich ein sehr geniales Spiel, weil ich auch hier sehr nachdenken musste und gleichzeitig die ganze Zeit kreuz und quer rannte (so ein bisschen ein Bewegungsmuster wie beim Squash).
Nach zehn Minuten waren die Spielrunden schon vorbei, man verbringt also nicht schrecklich viel Zeit damit, aber so als kurzer Input nach dem Krafttraining fand ich das wirklich nett. Mal sehen, wie ich das die nächsten Wochen noch einplane.
Um eins machte ich mich auf den Heimweg, ging noch schnell beim Liebsten im Bastelverein vorbei, um ihm Bescheid zu geben, und stellte mich daheim erst einmal unter die Dusche. Dann Mittagessen, als der Liebste heimkam: Ich machte uns eine große Schüssel Blattsalat mit Rucola, Tomaten, Sonnenblumenkernen und Feto, und weil ich ein angebrochenes Glas Pesto im Kühlschrank entdeckte, das ich verbrauchen wollte, noch ein paar Nudeln mit Pesto hinterher.
Eigentlich hätte ich gern gleich anschließend einkaufen gehen wollen, aber kaum war ich daheim, hatte es ordentlich zu regnen angefangen, so ordentlich, dass wir das Einkaufen aufschoben. Der Liebste war sowieso ziemlich kaputt vom Arbeitseinsatz am Vormittag, hatte Kopfweh und war nicht so toll gelaunt. Ich zündete erst einmal ein paar Kerzen im Wohnzimmer an, von wegen Atmosphäre und so, außerdem hatte ich die Hoffnung, dass sie den Raum etwas aufwärmen würden. Funktionierte so semi-gut.
Gegen vier hörte der Regen auf, also Einkaufen, Alnatura und dm. So langsam nimmt die Maskendichte in den Läden wieder zu. Nachdem mir im Fitnessstudio meine Maske gerissen war, die zweite diese Woche, hatte ich jetzt eine etwas stabilere dabei (und auf). Mal sehen, wie wir durch den Herbst kommen. Daheim packte ich die Sachen weg und ging dann ans Kochen, während der Liebste sich aufs Sofa legte, nicht ohne – Kerzen hin oder her – den Ofen anzuheizen: Es war einfach sonst zu kalt im Wohnzimmer.
Kochen: ein „Cowboy Breakfast“ aus dem Ofen (aus dem Juli-Heft VF&L), faktisch Kartoffelwürfel (die ich vordämpfte), Pintobohnen, Paprika, Zucchini, Zwiebeln, das alles mit Olivenöl für eine gute halbe Stunde im Ofen geröstet. Ich fing um halb sechs an, in der Hoffnung, so um kurz nach sechs mit allem fertig zu sein, aber von wegen: Bis wirklich alles geschnippelt und gedämpft und gewendet und gewürzt und geröstet war, war es zehn vor sieben. Was doof war, denn wir hatten auf sieben Karten für ein Basketballspiel in der Halle am anderen Ende der Stadt. Nur ein Testspiel, und der Liebste hatte sie als Give Away im Büro bekommen (er sitzt da ein bisschen an der Quelle), also nicht ganz so schlimm, aber trotzdem anders als geplant. Eigentlich hätten wir schnell essen, dann auf den Bus gehen und immerhin so noch die zweite Hälfte des Spiels sehen können, aber der Liebste fühlte sich gar nicht gut: Es sah so aus, als sei aus der generellen Arbeitserschöpfung ein Schnupfen oder zumindest ein allgemeines Unwohlsein geworden.
Also ließen wir das Spiel sein und verbrachten den Abend langweilig auf dem Sofa. Was sich völlig okay anfühlte nach einer sehr vollen Arbeitswoche und zwei Abenden hintereinander auf dem Markt (wir sind nämlich in dem Alter, wo man sich am Samstagabend halt ausruhen muss, wenn man am Donnerstag und Freitag unterwegs war).
Sofazeit: Erst einmal essen, was ganz okay, nur ein bisschen trocken war (mit Smoked Ketchup aber in Ordnung), und dann nach Atlantis. Wir hatten noch etwas Rosé im Kühlschrank, den ich mir einschenkte – daraus wurden zwei große Gläser, weil der Liebste nichts wollte, und ich wollte gern die Flasche leer bekommen. Das stellte sich als nicht allzu schwer heraus.