In den Seilen – Donnerstag 6.10.2022

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Der Liebste und ich fühlten uns beide nicht so gut beim Aufwachen – ob das an der frühen Uhrzeit lag oder am Stress oder an einer Allergie oder am Wein vom Vorabend… oder ob wir uns doch Covid oder auch ein anderes Virus eingefangen hatten, keine Ahnung. Ich hatte leichte Kopfschmerzen, fühlte mich etwas verschnupft und insgesamt nicht ganz so toll. Dass mein Knie nach dem Yoga gestern blöd wehtat, half dem Gesamteindruck auch nicht.  Im Kopf ging ich schon mal meine nächsten Termine durch, die so auf mich warteten, und welche davon ich absagen könnte (tendenziell eigentlich eher keinen).

Auf jeden Fall fütterten wir erst einmal Kater und Gartenvögel, machten in der Küche Ordnung, und ich richtete den Desktop an meinem Laptop neu ein (durch das Windows-Update am Vortag waren ein paar Einstellungen verschwunden, unter anderem mein Hintergrundbild).
Der Liebste machte währenddessen einen Schnelltest, dann etwas Tee, und als ich ins Bad ging um ebenfalls einen Schnelltest zu machen, sah ich beim Test des Liebsten einen ganz, ganz leichten zweiten Strich – eher ein Schatten als ein Strich. Zu dem Zeitpunkt war der Test aber schon eine Dreiviertelstunde herumgelegen, als der Liebste nach 15 Minuten draufgeschaut hatte, war noch nichts zu sehen. Er machte auf jeden Fall noch einmal einen zweiten, ich meinen ebenfalls, nach zwanzig Minuten: Meiner war negativ, beim Test des Liebsten war die Testflüssigkeit so merkwürdig verlaufen, dass sich Schlieren gebildet hatten und man nicht wirklich gut erkennen konnte, ob es da jetzt einen zweiten Strich gab oder nicht. Super.

Mit diesem komplett nicht hilfreichen Ergebnis etwas in der Luft hängend, machte der Liebste uns ein Müsli, das ich einpackte und mitnahm, dann buchte er sich ein Auto und fuhr zur Arbeit, genauer zu sein, um den Laptop für einen Tag Home Office aus dem Büro zu holen und beim Betriebsärztlichen Dienst einen PCR-Test machen zu lassen. Da er ordentlich Kopfschmerzen und eine schnupfige Nase hatte, war das auf jeden Fall keine schlechte Idee.
Ich ging ins Büro. Wir hatten wieder eine Prüfung mit allerdings nur wenig Leuten, die Kollegin hatte die Räume schon mehr oder weniger vorbereitet. Ich half ihr noch bei den letzten Resten, warf einen Blick in die Mails und konnte parallel sogar mein Müsli essen. Außerdem machte ich noch einen zweiten Schnelltest, ebenfalls negativ.
Den restlichen Vormittag hatte ich erst einen Unterricht und dann administratives Alltagsgeschäft. Der Liebste meldete sich von daheim, es ging ihm so durchwachsen und er erzählte von einer Kollegin, die vor vier Wochen Covid und seitdem jeden Tag Kopfschmerzen hatte. Großartig.

Um eins Mittagspause (zweite Portion Kartoffelbrei mit Pilzrahmsauce und Rotkraut), dann die mündliche Prüfung, bei der ich als Prüferin eingeteilt war, mit einer Kollegin, mit der ich noch nie zusammen geprüft hatte, und ein Niveau, in dem ich nicht ganz so zu Hause war, aber es klappte alles ganz prima. Die Teilnehmenden machten es uns auch „leicht“, es gab eine sehr große Bandbreite in der Performance, was immer leichter zu bewerten ist, als wenn alle so ganz ähnlich in der Mitte versammelt sind.
Nach der Prüfung hakte ich noch ein paar Dinge ab, dann war es Viertel nach drei und ich war müde, der Kopf tat weh, mir war kalt, alles doof: Ich packte meine Sachen und ging den Rest des Tages ins Home Office.

Der Liebste hatte sich daheim für einen längeren Mittagsschlaf auf die Couch gelegt, als ich heimkam, war er gerade am Aufwachen. Er scannte den QR-Code seines Ergebniszettels vom PCR-Test: Das Ergebnis war tatsächlich schon da und negativ, was auch immer ihn da krank machte, ein Alllergieschub oder ein Schnupfen, Covid war es auf jeden Fall nicht. Sehr gut. Ich leistete ihm ein bisschen auf dem Sofa Gesellschaft, und ab kurz nach vier ging ich ins Arbeitszimmer: Eigentlich für eine Beratung, die aber nicht kam, und dann zur Vorbereitung für den nächsten Tag. Um sechs hakte ich den Arbeitstag endgültig ab.

Gemeinsames Kochen, ein Eintopf mit Grünkohl und weißen Bohnen, wir machten noch ein paar Kartoffeln dazu. Und dann verzogen wir uns beide, schniefend und angeschlagen, aufs Sofa, schauten zuerst ein wenig Blaulichtquatsch auf YouTube und dann eine Runde Atlantis (da gibt es keinen Schnupfen und immer nur „Retroviren“). Und natürlich gingen wir wieder richtig früh ins Bett, komplett ohne Sport, ohne Bewegung, ohne irgendetwas außer Arbeiten und Fernsehen. Etwas unbefriedigend. Aber, positiv: mit negativen Testergebnissen.