Samstag 12.11.2022
Um Viertel vor sechs aufgewacht und noch etwas liegengeblieben, weil Wochenende – zwei Stunden später wachte ich wieder auf, mit einem ziemlich schmerzenden Schädel und nach viel Herumdrehen und keinem erholsamen Schlaf mehr. Wenigstens kam mir der Kater gleich aus dem Wohnzimmer entgegen, wo er offensichtlich gewartet hatte, vielleiht hatte er dort sogar in der Nacht geschlafen (es wird nachts jetzt sehr schnell ziemlich kalt). Das war dann schon mal sehr schön.
Den Vormittag verbrachten wir mit Zeitung, Laptop, Müsli, Dusche und einigen ausführlichen Runden Flügelschlag. So richtig viel passierte aber nicht, wir waren beide recht langsam und hatten ein ziemliches Bedürfnis nach Ereignislosigkeit. Wir gingen ein paar Mal mit dem Kater in den Garten, lösten ein Kreuzworträtsel, und recht früh schon machte ich uns ein paar frische Nudeln und die restliche Pastasauce heiß. Außerdem natürlich jede Menge Kaffee.
Nach dem Essen kurze Sofapause, auf halb drei gingen wir aus dem Haus. Draußen Sonne-Wolken-Mischung und niedrig einstellige Temperaturen. Es geht bisher noch mit meiner grünen Jacke, solang ich nicht lang unterwegs bin und vielleicht eine Mütze nehme, aber es ist schon recht kalt. Naja, auf jeden Fall gingen wir nicht weit, der Liebste brachte eine Retoure zur Post (und später wieder heim, wie sich herausstellte, ist die Packstation an der Hauptpost abgebaut worden, was wirklich sehr blöd ist, weil das bedeutet, dass man jetzt Retouren und Pakete nur noch am Schalter abgeben kann, und das bei den Öffnungszeiten, super) und ich ging ins Fitness.
Es waren einige Leute da, und bei allen – wirklich allen – wollten die Geräte eine Kraftmessung. Also auch bei mir. Die gute Neuigkeit war, dass ich mich bei einigen Geräten deutlich verbessert hatte (naja, bei ein paar Geräten hatte die Betreuerin beim ersten Einstellen auch extra niedrige Werte eingegeben, um meine Knie nicht zu überlasten, das war also jetzt eher keine Steigerung, sondern ein Angleichen an die Realität). Die schlechte Nachricht, dass ich direkt nach der Kraftmessung wieder in den Negativ-Modus wechselte, dieser seltsame Modus, wo man die aktive Bewegung relativ easy mit halber Belastung durchführt und die passive Rückbewegung dann in voller Belastung passiert. Was sehr effektiv ist, aber auch sehr komisch und sehr anstrengend. Aber wenn’s was bringt, soll es mir recht sein.
Daheim kleine Pause mit Kaffee und Lebkuchen, ein bisschen Quatschen mit dem Liebsten, und dann war es schon halb fünf und wir gingen zum Alnatura für den großen Einkauf. Nicht ganz so gute Zeit zum Einkaufen, es waren viele Leute da (aber die Regale waren voll und die Kassen geöffnet, also alles gut).
Wieder daheim etwas Podcast, ich räumte die Sachen weg und kochte uns dann eine große Portion Spaghetti mit Pesto. Das war zwar nicht geplant, auf dem Wochenplan stand „auswärts“, aber damit war es halt so eine Sache. Wir hatten nämlich Karten für eine lokale Weinmesse, die eine warme Mahlzeit beinhalteten, und mit veganem Essen ist das ja manchmal so eine Sache. Und ich wollte auf keinen Fall ohne eine vernünftige Grundlage Wein probieren, also Pasta.
Um kurz vor sieben gingen wir los. Die Messe organisiert „unser“ Weinhändler seit Jahren, wir waren bisher aber noch nie da und wussten nicht genau, was uns erwartet. Wie sich herausstellte, in erster Linie sehr viele Leute – es war ordentlich voll, so voll, dass man kaum an die Tische kam, um sich die Weine anzusehen und zu probieren. Wir holten uns erst einmal etwas zu essen (es gab tatsächlich, neben Rind und Huhn und Gedöns, auch vermutlich vegane Linsensuppe, die zusammen mit Baguette sehr gut war, wahrscheinlich aber als Grundlage allein zu wenig, insofern mit der Pasta alles richtig gemacht) und schauten uns das Ganze an. Der Liebste war von den vielen Leuten leicht genervt, ich fand es auch eher anstrengend (es war unter anderem auch sehr laut), aber schließlich gingen wir doch durch die Halle und schauten uns, wo es eben Platz gab, den einen oder anderen Wein an. Da war bei mir nur das Problem, dass es spätestens nach dem vierten Wein vorbei war mit meiner Konzentrationsfähigkeit. Irgendwie begann alles gleich zu schmecken und ich hatte plötzlich gar keine Lust mehr auf Wein. Das lag nicht direkt am Alkohol (man probiert ja immer nur ganz wenig), sondern einfach an den Geschmäckern durcheinander und der Säure und überhaupt. Ich stellte also irgendwann das Probieren ein, der Liebste versuchte noch zwei oder drei mehr, dann hatte er auch genug und wir gingen wieder nach Hause. Ich hoffe sehr, dass das jetzt mal kein Superspreader-Event war.
Daheim bekam ich dann etwas Kopfweh und machte mir einen Tee, was eine gute Idee war, dazu ein paar Lebkuchen und aufs Sofa, der Kater legte sich zu uns dazu und wir verbrachten den Abend mit einer neuen DMAX-Feuerwehrfolge. Also die soziale Aktivität des Jahrzehnts war die Messe nun nicht gewesen, aber egal, mal wieder rausgekommen. Und eine Stunde später schlief ich immerhin gut.
Sonntag 13.11.2022
Am Sonntag kamen wir beide deutlich besser aus dem Bett, was auch gut so war: Nach kurzer Absprache morgens war schnell klar, dass wir dieses Mal beide würden arbeiten müssen. Also bei mir ist das ja seit ein paar Wochen jedes Wochenende so (hoffentlich nur noch bis Anfang Dezember), beim Liebsten normalerweise aber eher nicht, aber dieses Mal hatte er eine Präsentation vorzubereiten. Nun gut.
Wir starteten erst einmal mit einer Runde Flügelschlag zum Tee, das der Liebste spektakulär verlor, dann machte ich uns ein großes englisches Frühstück, dazu noch einmal Flügelschlag. Das verlor dann ich mindestens genauso spektakulär, damit hatten wir dann beide ungefähr gleich schlechte Laune und konnten in den Arbeitstag starten. Haha.
Den Vormittag über also so ab halb elf Arbeit, in erster Linie Unterrichtsvorbereitung und Korrekturen, der Liebste kümmerte sich noch parallel um die Wäsche. Gegen eins machten wir Mittagspause, ich hatte uns eine Portion Süßkartoffelcurry aufgetaut. Danach jede Menge Lebkuchen, Kaffee und noch eine Runde Flügelschlag. Außerdem bespaßte ich den Kater ein bisschen. Der scheint sich von der unfairen Behandlung am Donnerstag/Freitag wieder erholt zu haben, benutzt die Katzenklappe, jammert vor dem Futter und schläft bei uns auf dem Sofa wie gehabt. Supertoll.
Nachmittags bereitete ich noch etwas weiter vor und hakte diesen Punkt um vier ab. Draußen hatte den Tag über die Sonne geschienen, so langsam wurde es aber dämmrig und wir wollten nicht im Dunkeln raus, also machten wir uns um kurz nach vier auf zum Laufen. Und nebenher Quatschen, was gar nicht hoch genug zu bewerten ist.
Das Laufen ging erstaunlich gut, ich hätte eigentlich erwartet, dass es ziemlich mühsam wäre (laufen am Nachmittag und nach einer stressigen Woche und überhaupt), aber wir kamen ausgesprochen gut durch und konnten die Gehpausen ziemlich minimieren. Und auch die Klamotten passten zur Kälte, alles sehr cool.
Daheim dann kurzes Ausschwitzen, und um halb sechs ging ich wieder an den Schreibtisch: Ich musste mein großes Herbstprojekt dringend voranbringen. Und das machte ich dann auch, nur unterbrochen von einmal Abendessen, wofür der Liebste sorgte (angebratener Räuchertofu und Weißkohl mit Kartoffelbrei). Um neun hatte ich einen Zwischenschritt fertig und konnte einen Schlusspunkt setzen. Langer Tag, aber ich war ganz zufrieden.
Der Liebste hatte währenddessen, nachdem er mit seiner Präsentation fertig war, mit seinem neuen Spielzeug herumgespielt – er hat sich vor zwei Tagen einen neuen Laptop gekauft (leichter Neid von mir). Wir hatten beide keine Lust mehr auf Bildschirmzeit und es war auch schon etwas spät. Ich machte also noch den neuen Wochenplan (der Liebste half mit, was das Ganze beschleunigte) und bestellte die Biokiste, und dann verzogen wir uns mit Buch ins Bett. Anstrengender Tag, aber irgendwie gut.