Wieder viel Quatsch geträumt in der Nacht, von Hunden und Katzen in erster Linie. Und Sherlock Holmes (also der Benedict Cumberbatch-Variante). Ich bin ganz froh, dass ich mein Hirn nicht immer so verstehen muss. Beim Aufstehen wieder, wie schon seit ein paar Wochen jetzt, eine laufende Nase, als wären irgendwelche Pollen unterwegs. Was sie nicht sind, etwas merkwürdig. Nun ja.
Der Liebste war für den Tag im Home Office, wir ließen uns also etwas mehr Zeit am Morgen mit Zeitung und Müsli. Ab neun startete ich den Arbeitstag.
Den Vormittag über hatte ich eine Beratung, ansonsten die übliche Mischung aus organisatorischen Arbeiten, Vorbereitung und Korrekturen. Alles ein bisschen auf Kante genäht, alles recht knapp, aber es passte trotzdem so einigermaßen und ich wurde zur Mittagspause um kurz nach zwölf fertig. Der Liebste machte uns ein paar frische Nudeln zur restlichen Linsensuppe, ein bisschen Kaffee, und um eins hatte er ein Meeting, also arbeitete ich auch weiter.
Kurz vor dem Unterricht am Nachmittag erreichte mich die Nachricht einer Kollegin, von der wir schon wussten, dass sie wegen Long Covid länger ausfällt. Sie berichtete etwas ausführlicher, wie es ihr jetzt geht und was die jetzt offizielle Diagnose PEM konkret bedeutet. Kurz gesagt eine Einschränkung, die man sich als nicht-betroffene Person kaum vorstellen kann, weil es so kontraintuitiv gegen die üblichen Ratschläge und Verhaltensmuster läuft: Alle bisherigen Dinge, die einem gut getan oder Freude bereitet haben, können jetzt zu einer Überlastung führen (Gespräche, Musik, Bücher, Sport). Das Nicht-vorstellen-können äußerte sich im Übrigen gleich an der Idee einer Kollegin, für die erkrankte Person einen Geschenkekorb zu packen, „gegen die Langeweile“, während sie daheim bleiben muss, mit Büchern, Podcasts, Musik, sowas. Sehr nette Idee, wird aber vermutlich alles nicht so richtig gehen, weil die Konzentrationsfähigkeit im Eimer ist. (Und überhaupt, „Langeweile“.)
Also wirklich keine schönen Nachrichten, mich nahm das ziemlich mit. Nicht zuletzt weil die Person in der Firma eine ziemlich zentrale Rolle hat und es auch arbeitsmäßig dadurch an allen Ecken und Enden fehlt, und wir natürlich kompensieren, so gut es geht, aber das ist schon eine ganz schöne Jonglage.
Da ist die Devise einfach: möglichst gesund bleiben, möglichst nicht anstecken (vor dem Hintergrund bereute ich unseren Messebesuch am Samstag etwas), zumal es gerade echt durchläuft mit den Ansteckungen: In meinem Kurs meldeten sich prompt zwei Leute krank. Ich bin vor dem ganzen Hintergrund wirklich sehr froh über den Onlineunterricht. Und zeitnah werde ich mich mal nach einem Covid-Booster umschauen.
Nach dem Kurs noch etwas Arbeit, Nachbereitung, Mails, und um zwanzig nach sechs ließ ich endlich die Arbeit sein und stieg in die Laufklamotten. Der Liebste war auch gerade fertig und begleitete mich.
Und wow, war das eine gute Laufrunde. Recht kalt, aber mit den Laufkleidern waren wir gut ausgestattet, und in der feuchten, nebligen Herbstdunkelheit tat das laufen so richtig gut. Und wir waren schnell: Wir trabten so vor uns hin, quatschten ein bisschen, schauten uns die Gegend an und hatten dann plötzlich die erste Gehpause komplett ausgelassen. Das war mal ein richtig toller Fortschritt. (Vielleicht, vielleicht schaffe ich es doch irgendwann einmal, die komplette Runde am Stück zu laufen, das wäre SO cool.)
Daheim gemeinsames Kochen: Eigentlich waren Tacos mit einer Mischung aus Mais, schwarzen Bohnen, Rotkohl und Blumenkohlröschen aus dem Ofen geplant, alles mit scharfer Mayo. Die Mischung machten wir auch wie gedacht, aber wir hatten keine Lust, Fladenbrot oder Taco Shells oder irgendwas zu holen, also machte der Liebste einfach ein bisschen Pfannenbrot dazu, und das passte auch. (Wir aßen das Brot halt so dazu, also Brot und Füllung getrennt. Ich mag es ja eh nicht, Essen in Brot einzuwickeln.) Und dazu Blaulichtquatsch. Nachdem der Liebste über den Tag festgestellt hatte, dass unsere externe Festplatte abgeraucht ist, auf der sämtliche Filme, Serien und Musik gespeichert waren, gehen die letzten Atlantisfolgen jetzt leider gerade nicht. (Wir haben die Serie auf DVD, aber das Laufwerk geht ja auch nicht, haha.) Macht aber nix, bei DMAX fanden wir ein paar alte Feuerwehrfolgen, die wir noch nicht gesehen hatten, damit war wenigstens ich zufrieden.