Alltag, Mittwoch 16.11.2022

In der Nacht mit ordentlich Kopfschmerzen aufgewacht. So langsam kommt mir das für meinen Geschmack etwas zu häufig vor und sorgt für alles andere als erholsamen Schlaf, trotz Tablette. Dementsprechend schlecht kam ich morgens aus dem Bett. Trotzdem fegte ich das Schlafzimmer durch, damit ich meine Yogamatte später nicht in den Staub legen musste, und da ich gerade dabei war und wir es am Wochenende nicht gemacht hatten, wischte ich gleich noch, und dann auch noch das Bad, und die Mülleimer leerte ich auch, wegen Restmüllabfuhr an dem Tag, und überhaupt war das dann ein halber Putzeinsatz noch vor dem ersten Tee. Aber jetzt ist es oben wieder okay bis zum Wochenende.

Das restliche Brot getoastet, Blitzdusche, dann Yogakurs ab acht. Und der lief ganz okay, fast überraschend gut dafür, dass es ja morgens war und Mittwoch und überhaupt. Nur meine Konzentration auf den Moment ließ etwas zu wünschen übrig, ich war in Gedanken die ganze Zeit beim Kurs, der direkt nach dem Yoga startete.
Um neun also die Matte eingerollt, umgezogen, Rechner hochgefahren und um Viertel nach neun startete ich den Kurs. Der war etwas mühsam: Es ist ein Kurs, den ich für den Covid-erkrankten Kollegen übernommen habe (der wollte im Übrigen am Montag trotz noch positivem Test und Symptomen wieder unterrichten, einfach nur aus schlechtem Gewissen, weil wir anderen alle am Rödeln sind, wir konnten ihn dann aber gerade noch so davon abhalten), und die Leute sind etwas unzuverlässig in ihrem Erscheinen und den Hausaufgaben und überhaupt. Das macht es mühsam, vor allem da es ein Prüfungstraining ist und die Prüfung ansteht und das alles halt nicht so effektiv ist. Nun ja.
Nach dem Kurs eine Runde Zeit für Mails und Orga, dann den zweiten Kurs an diesem Vormittag – auch den von der anderen Covid-erkrankten Kollegin übernommen. (Ach ja, einer der fehlenden Leute im ersten Kurs meldete sich dann doch noch per Mail ab und entschuldigte sich wegen, ist ja klar, Covid). Dieser zweite Kurs lief dann so richtig gut: Alles sehr nette Leute, alle sehr redselig, interessante Dinge zu berichten, hohe Motivation, es machte Spaß und ich kam richtig energiegeladen aus dem Kurs.

Mittagspause um Viertel nach eins mit dem letzten Pfannenbrot und Taco-Füllung (ging in der Mikro erstaunlich gut aufzuwärmen, ich machte ein paar Tropfen Wasser auf das Brot und legte es auf den Teller mit der Füllung, dadurch wurde es wieder weich und richtig schön fladenbrotig). Noch ein Earl Grey, Tasche packen, und um kurz nach zwei fuhr ich ins Büro.
Den Nachmittag über hatte ich es mit einer Beratung und ansonsten nur mit Vorbereitung und Orga zu tun. Es waren nur wenige Kolleg:innen da (zwei außer mir), aber mit denen gab es gleich ein paar Sachen zu besprechen, außerdem liefen die Mails und Chat-Nachrichten plötzlich ein, als hätten sich alle abgesprochen, und irgendwann war es dann plötzlich kurz vor sechs und ich war noch nicht so richtig fertig und wollte ins Fitness. Ich ging dann auch, weil: Prioritäten.

Also Physio-Fitnessstudio ab kurz nach sechs, wobei das fast nicht geklappt hätte, denn kaum hatte ich mich umgezogen, stellte ich fest, dass ich Depp das Armband mit dem Speicherchip vergessen hatte (ohne Chip kann man die Geräte nicht benutzen). Ich machte mich also auf den Heimweg und rief quasi an der Tür dem Betreuer (dieses Mal der Besitzer und Ober-Physio D) zu, ich müsste wieder gehen, ich hätte was vergessen, und wurde halb aus der Tür mit „dein Fitnessbändel? Ich kann dir einen Ersatz programmieren“ gestoppt. Sehr praktisch, ich freute mich.
Dann also eine Stunde Training, und da außer mir nur zwei Leute da waren, D also Zeit hatte und er *sehr* redselig ist und gern Leuten hilft, bekam ich quasi eine Stunde lang eine Physio-Geräte-Privatstunde. Inklusive Haltungskorrekturen und Tipps und Theraband und allem möglichen Gedöns. Das war mir fast etwas too much an sozialer Interaktion, aber natürlich schon sehr cool (und anstrengend). Am Ende noch zehn Minuten Skill Court, D zeigte mir ein paar neue Übungen dort, und als ich um Viertel nach sieben heim ging, war ich ziemlich gut durchbewegt und schlapp.

Der Liebste hatte schon gekocht, einen großen Topf Gulasch mit Sojachunks, grünen Bohnen und so ein bisschen Rumfort-Gedöns aus der Gemüsekiste – sehr gut. Wir spielten dazu (nachdem wir mit Telefonieren fertig waren, natürlich klingelte während des Essens das Telefon, ist ja immer so) eine Runde Flügelschlag und beschlossen dann, nach mehreren Wochen, das Spiel jetzt mal wieder wegzupacken. Vielleicht kaufen wir uns die letzte Erweiterung, mal sehen. Auf jeden Fall zum Tagesabschluss noch ein bisschen Feuerwehrporno, während der Kater zwischen uns schlief, dann einen Comic zum Einschlafen, und überhaupt war das ein eigentlich ziemlich langweiliger Tag, aber fühlte sich trotzdem ganz okay an.

Letzter Kommentar zum Tag: Der Kollege im Büro sprach mich an, ob der Liebste und ich einen Australian Shepherd wollten – eine Freundin von ihm sucht dringend einen neuen Platz für den Hund, Scheidungsopfer und so. Ich sagte natürlich nein (lange Arbeitstage, der Liebste darf keinen Hund ins Büro mitnehmen, dann nicht gerade die einfachste Rasse, und VOR ALLEM Katernase daheim), aber das war plötzlich so konkret und stand mir so vor Augen und war so… real, dass ich echt kurz nachdenken musste. Ich erzählte dem Liebsten daheim davon, und klar, jetzt erst einmal wird das nichts, aber so als Zukunftsplanung haben wir das halt echt schon im Visier. Allerdings vielleicht eher eine Begleithunderasse.