Rarität: Durchgeschlafen und durchs Weckerleuchten wach geworden, ausgeschlafen (nach nur sieben Stunden Schlaf, weil ich am Abend davor noch länger gelesen hatte). Ich war dementsprechend recht energiegeladen und fütterte erst einmal den Kater (der mir aus dem Wohnzimmer entgegen kam) und machte in Küche und Wohnzimmer ein bisschen sauber. Nach mehreren Wochen haben wir ja jetzt die aktuelle Flügelschlag-Phase für beendet erklärt und das Spiel weggeräumt (wir wollen es nicht totspielen, wäre schade drum), sodass der Esstisch wieder frei war und so richtig abgewischt werden konnte, nicht nur so alibimäßig. Dann Tee und ein kleines bisschen Ruhe am Morgen. Der Liebste war im Home Office, wir hatten also etwas mehr Zeit. Müsli zum Frühstück und Arbeit ab Viertel vor neun.
Eigentlich hätte ich ab neun einen Einzelunterricht gehabt, die Teilnehmerin tauchte aber nicht auf (was mir etwas zu denken gab, sie war in der Woche davor ziemlich gestresst, völlig überlastet und gesundheitlich nicht fit gewesen). Für mich bedeutete das eine Stunde mehr am Morgen, die ich gut gebrauchen konnte. Etwas Unterrichtsvorbereitung, ich schaute nach der ewigen Erlediliste und hakte wichtige Dinge des laufenden Tagesgeschäfts ab, Rechnungen und Gedöns, und dann war es auch schon Mittag. (Mir knurrte der Magen ab elf, ich habe das Gefühl, ich hätte momentan mehr Hunger als sonst – oder der Liebste hatte weniger Haferflocken ins Müsli gemischt.)
Gemeinsame Mittagspause ab kurz nach zwölf mit dem Rest Sojagulasch (gut durchgezogen und sehr lecker). Ich war ein bisschen zappelig, weil an dem Tag noch so viel Arbeit wartete, der Liebste war eher müde unterwegs. Am Nachmittag hatte sich außerdem Besuch angekündigt, um den er sich allerdings allein kümmern würde, mein Beitrag bestand nur darin, überall herumzumarschieren und sinnlos Staub zu wischen.
Ab kurz nach eins wieder am Schreibtisch, den gesamten Nachmittag war ich im Kurs. Ich hörte vom Arbeitszimmer aus, dass um kurz nach vier unten Leute vor der Tür standen, die Vermieterin samt Partner und Schwiegersohn hatte sich angekündigt. Es war ein bisschen doof, dass ich nicht einmal hallo sagen konnte, aber ich war wirklich komplett im Kurs gebunden (und ich hatte schon im Vorfeld gesagt, dass ich arbeiten müsste und quasi nicht da wäre). Der Liebste kümmerte sich um das Gespräch zum ganzen Komplex PV-Anlage, Dachdämmung, Heizungsanlage und Fensteraustausch (klassische Rollenverteilung, haha). Wir hatten ja in den letzten Monaten einige Informationen gesammelt, Angebote eingeholt und so, und die Vermieterin war sehr aufgeschlossen und interessiert (nicht zuletzt deshalb, weil an ihrem eigenen Haus und am Haus der Tochter ein paar Energiesparmaßnahmen auch hilfreich wären). War also wohl ein gutes Gespräch und wir werden da vermutlich ein paar Schritte angehen. Was ziemlich cool wäre. Klar gibt es noch einige Details zu klären, aber es könnte schon klappen.
Um fünf war ich mit dem ersten Kurs fertig und der Besuch wieder weg, ich holte mir Tee und ließ mir kurz berichten, dann wieder nach oben für einen Blick in die Mails und um halb sechs war ich im Abendkurs. Und zwar als Vertretung, weil eine Kollegin im Urlaub war, was ihr natürlich von Herzen gegönnt ist, aber halt jetzt zur Krankheitswelle (ich vertrete ja aktuell noch zwei weitere Kurse komplett wegen längerer Corona-bedingter Krankheitsausfälle) kommt es bei mir noch obendrauf und nimmt Zeit weg. Naja. Und dann natürlich neuer Kurs, (mehr oder weniger) neues Material, nichts, was ich eben mal so aus dem Ärmel schüttle. Es klappte aber gut, sehr nette Gruppe. Mit etwas Nachbereitung war ich um Viertel nach sieben fertig.
Der Liebste war unten schon am Kochen, ein neues Rezept aus dem Ox-Kochbuch: Orzo (im Kochbuch unter dem griechischen Namen Kritharaki laufend) im Ofen überbacken, mit Zucchini und frischen Tomaten (wohl die letzten des Jahres, wir bekamen gerade noch welche aus Italien), Oliven und einer Kruste aus Hefeschmelz. Das klappte so gut und war so lecker, dass ich ein Foto davon machen musste. Gutes Rezept, werden wir sicher in unseren Rezepte-Fundus aufnehmen.
Dann noch ein bisschen Vanillequark und Blaulichtgedöns (die Raumschiffe warten allerdings schon wieder auf ihren Einsatz: Der Liebste hat vermutlich eine Möglichkeit zum Daten-Recovery von der abgeschmierten Festplatte gefunden). Und passend dazu drehten Katwarn und Nina gleichzeitig frei: Anscheinend war bundesweit die Erreichbarkeit der Notrufnummern über das Mobilfunknetz gestört. Der Liebste hatte natürlich sofort seinen Endgegner Vodafone im Visier („die haben bestimmt wieder was kaputt gemacht“), ich fragte mich, ob das der nächste Sabotageakt sein könnte, was man halt so vermutet im November 2022. Aber vermutlich ist nur wieder irgendwo ein Bagger gegen eine Leitung gefahren. Oder so.