Als der Lichtwecker meckerte, war ich mitten in einem Traum, so tief schlafend (und so Traum-beschäftigt), dass ich das angehende Licht nicht wahrgenommen hatte. Im Traum waren der Liebste und ich auf Reisen, unterwegs in einer fremden Stadt, in der wir uns schlecht orientieren konnten, ständig am Suchen, schließlich in einem Bus zum Bahnhof. Der Bus kam um 15:19 am Bahnhof an, der ICE fuhr um 15:29, und wir rannten im Traum durch endlose Gänge, Flure und über Rolltreppen (es fühlte sich eher wie ein provinzieller Flughafen an), um das richtige Gleis zu finden, zwei Rollkoffer hinter uns herziehend. Und ich den Liebsten hinter mir herziehend, der ständig mit „wo ist mein Koffer?“ „Wohin müssen wir?“ und „das reicht uns doch locker, warte doch mal“ das Tempo verlangsamte. Schließlich kamen wir um 15:30 ans Gleis, es war kein ICE zu sehen, der Liebste sagte „der ist noch gar nicht eingefahren“, ich schaute nach, ob noch Fahrgäste am Gleis standen… da WURDE ICH GEWECKT! Was für ein bescheuerter Cliffhanger ist das. Obwohl ich im Traum das Gefühl gehabt hatte, dass der Liebste zwar recht hatte, aber er sich trotzdem mehr hätte beeilen sollen.
Wir müssen mal wieder zusammen verreisen.
Nun ja. Zweiter Prüfungstag die Woche, also wieder früh aus dem Haus. Der Liebste, der an dem Tag im Home Office war, kam mir sozusagen hinterher, holte Frühstück beim Viertel-Lieblingsbäcker und brachte es mir im Büro vorbei, wo ich ab acht mit der Kollegin zusammen vorbereitete und den letzten Schliff für die Prüfung organsierte.
Die Kollegin übernahm die Prüfungsaufsicht, den Vormittag über konnte ich also in Ruhe administrativen Krams erledigen (unter anderem ein paar Ablagefächer im Büro endlich mal durchsehen und aufräumen). Auch meine Mailbox bekam ich leer. Außerdem meldete ich mich für eine kleinere Fortbildung im Dezember an (mal wieder etwas für das Hirn tun, wenn die Tagesaufgaben abgearbeitet sind). Und natürlich schaute ich nach den nächsten Schritten für die kommende Woche: Da stand nämlich die nächste Runde der Kairo-Prüfungen an (der Kollege saß gerade im Flugzeug). Leider lief das Ganze technisch noch überhaupt nicht so rund, wie ich mir das vorstellte, was bei einem digitalen Prüfungsformat eher blöd ist (bei dem spezifischen Prüfungsanbieter halt leider überhaupt keine Überraschung). Nun ja.
Mittagspause um Viertel vor eins, gemeinsam mit den Kolleginnen. Das ist eher die Ausnahme, meist passt es mit den Pausenzeiten nicht so gut, wenn ich im Büro bin. Und ich kümmere mich dann ehrlich gesagt auch nicht immer so darum, sondern mache halt Pause, wenn es gerade passt. Naja.
Ab halb zwei war ich in der Prüfungsaufsicht für die mündliche Prüfung bis kurz vor vier, danach ein bisschen Aufräumen, bei der Nachbereitung helfen (meine Kollegin war für die Prüfung hauptverantwortlich, ich arbeitete nur zu). Gleichzeitig meldete sich der Kollege aus Kairo: Gut gelandet, gleich mal alles aufgebaut, auf seiner Seite lief alles, warum bei mir die Ansicht nicht passte, konnte er aber auch nicht sagen (nur dass die Informationen im Tutorial für das neue Prüfungsprogramm halt leider überhaupt nicht zur aktuellen Version passt und deshalb die Beschreibung nicht hilft, super gemacht, ach was reg ich mich überhaupt auf).
Wir verschoben das Ganze auf den Montag (wir haben ja noch einen Tag, bevor am Dienstag die Prüfung mit dem Programm startet, hahahahaha!) und ich kümmerte mich um ein paar letzte andere organisatorische Sachen. Und dann um fünf: Feierabend.
Feierabend am Freitag hieß natürlich Yogakurs. Es war ordentlich kalt im Raum, was für Yoga überhaupt keine guten Voraussetzungen sind, ich war froh, dass ich mir neben meiner Trainingsjacke ein langärmliges Shirt eingepackt hatte. Davon abgesehen aber sehr guter Kurs, und so gaaaaanz, gaaanz langsam hatte ich auch das Gefühl, dass es mit dem Arm und der Schulter vielleicht nicht mehr so ganz schlimm wäre? (Wobei ich das im August auch schon einmal dachte, und nach diesem Zwischenhoch ging es prompt umso steiler nach unten.) Was mir aber definitiv sehr positiv auffiel: Ich konnte länger und mit weniger Anstrengung und ohne zitternde Armmuskeln im Hund bleiben. Der herabschauende Hund ist ja eine Position, die stark von den Nacken- und Rückenmuskeln getragen wird, und da macht sich jetzt das Training im Fitness so langsam bemerkbar. Ein Hoch auf den Latzug.
Als ich um kurz vor halb acht daheim ankam, erwartete mich bereits der Geruch von Überbackenem im Ofen, das Essen war exakt auf den Punkt fertig: klassisches Chili mit Sojahack, mit Hefeschmelz in der Auflaufform überbacken. So sehr gut.
Es war ordentlich kalt im Haus: Der Liebste hatte den Temperaturfühler des Thermostats ins Wohnzimmer gestellt, also nach hinten, und das Wohnzimmer ist einfach schlecht isoliert: Wir hatten knapp 18 Grad. (Im Schlafzimmer übrigens, direkt über dem Wohnzimmer und ebenfalls schlecht isoliert und außerdem den ganzen Tag die Heizung aus, weil keiner drin war, hatte es 15,4° – das war dann mal so richtig kalt.) Wir wollten aber den Ofen nicht anmachen (da hätte man ja rausgehen und Holz holen müssen und so), also blieben wir mit zwei Decken auf dem Sofa, und das klappte erstaunlich gut.
Feierabendbier, ein paar Marzipankartoffeln, und dann ab nach Atlantis. Und zwar das allerletzte Mal: Wir hatten die beiden letzten Folgen erreicht. Sehr cooles Finale, tolles SG1-Crossover und einfach soooo tolle Serie. Und am Ende geht immer alles gut aus.