Aussortieren und spenden, Dienstag 3.1.2023

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Leichte Kopfschmerzen beim Aufwachen, was vermutlich teilweise am Bier des letzten Abends lag, teilweise auch am eher unruhigen Schlaf. (Der Kater hatte die ganze Nacht bei uns geschlafen, allerdings beim Liebsten auf der Seite, mich hatte es also nicht gestört, ich hatte es nur unfassbar niedlich gefunden.)
Letzter Urlaubstag: Ich hatte so ein paar Sachen geplant, aber ich beschloss spontan, auch eine Menge Nichtstun in den Tag zu packen. Und abends früh ins Bett zu gehen. Zunächst einmal Frühstück: Der Liebste ging zum Viertel-Lieblingsbäcker und kam mit Laugencroissants und Brötchen zurück. Wir hätten zwar noch Brot da gehabt, aber ich hatte irgendwie Lust auf etwas „Besonderes“, wenn man schon die Zeit hatte. Dazu Bresso, ich machte eine Kanne Kaffee und eine Kanne Kräutertee (wir hatten abends Blutspenden eingeplant, und ich wollte auf die Frage „haben Sie ordentlich gegessen und getrunken?“ mit einem triumphierenden „Ja, bestimmt zweieinhalb Liter!“ antworten können).

Am Vormittag ein bisschen Internet und Zeitungslesen, bis ich so um zehn in die Küche verschwand. Dort räumte ich die nächsten zwei Stunden sämtliche Essensvorräte aus den Küchenschränken, schaute alles durch, füllte angebrochene Packungen um, wischte die Bretter ab und räumte wieder ein. Der Liebste kam dazu und half mit, und am Ende war alles wieder ordentlich und wir hatten eine Liste am Kühlschrank mit alten Vorräten, die wir in den nächsten Wochen verbrauchen wollten (Januar-Ritual). Der Liebste setzte das gleich einmal in die Tat um und kochte uns einen Topf Milchreis mit Kokosraspeln (beides schon ewig offen).

Dusche und Mittagessen, die zweite Portion der Weißkohlsuppe (immer noch sehr gut, ein gutes Rezept zum Aufheben). Ich schrieb ein bisschen und nutzte dann die Zeit zum Lesen („Nichtstun“ und so). Gegen halb vier der Milchreis, was eine sehr gute Idee war, so war ich sicher, fürs Blutspenden eine gute Grundlage zu haben (beim allerersten Mal – wo ich dann sowieso nicht spenden durfte – war das Mittagessen recht lang her gewesen und ich hatte mich so leicht schummrig gefühlt). Und sonst passierte nicht viel am Nachmittag, ich schaute durch die Zeitung und kam mit meinem Buch voran.

Um kurz nach fünf gingen wir auf den Bus und fuhren zu den Kliniken in die Nordstadt und dort zum Blutspendezentrum. Mittlerweile war es für mich schon das dritte Mal und wir hatten eine gewisse Routine. Also mehr oder weniger, ich vergaß prompt eine Frage anzukreuzen. Dafür war ich schlau genug, bei der Frage „Leiden Sie unter Beulenpest, klingonischem Hirnfieber, Metaphernkrebs oder Allergien?“ neben das Kreuz den Vermerk „Heuschnupfen“ zu machen, was der (sehr netten) Ärztin die Arbeit leichter machte. Allerdings hatte ich bei der Frage nach Medikamenten „nein“ angekreuzt, obwohl dort nicht regelmäßige Medikamentengabe gemeint war, sondern ganz generell, explizit wurde auch nach ASS gefragt, und ich hatte zwei Tage davor eine Aspirin gegen Kopfschmerzen genommen. Die Ärztin fragte aber noch einmal direkt nach, änderte dann meinen Eintrag und erklärte mir, dass ich durchaus nach ASS (und auch Ibu) spenden gehen dürfte, sie aber einen Strichcode auf meine Spende machte, weil diese für bestimmte Verwendungszwecke dann ausgeschlossen war (irgendetwas mit der Thrombozytenbildung). Und das war wohl für 10 Tage nach dem Medikament der Fall, interessanterweise, obwohl der eigentliche Wirkstoff schon nach 4 Stunden aus dem System verschwunden war.
Dann also Spenden, was dieses Mal nicht so einfach ging, irgendwie wollte das Blut nicht so richtig fließen und es dauerte ewig, bis der Konservenbeutel voll war. Die Kanüle tat auch mehr weh als das letzte Mal, und überhaupt war ich so ein bisschen unzufrieden. Quatsch natürlich, es war im Endeffekt alles völlig okay (und alle supernett).

Der Liebste wartete schon auf mich, Abendessen im Vesperraum des Blutspendezentrums (Kräutertee, Kommissbrot mit Pflanzenaufstrich, es hatte etwas von Jugendherbergsatmosphäre). Dann auf den Bus, um halb acht waren wir wieder daheim. Und ich war doch ganz stolz, dass wir das so hingekriegt hatten. Der Plan ist, einmal im Quartal zum Spenden zu gehen.
Daheim noch ein Apfel, ein Skyr mit Himbeeren (eine neue Entdeckung aus dem Alnatura, dort haben sie zwar leider den Sojaquark mit Himbeeren nicht, aber der Skyr ist mindestens gleich gut, sehr cremig) und etwas Castle. Und wie bestellt wurde ich dann um kurz vor zehn müde, passend zum Arbeitsrhythmus und so.