Sternchen – Donnerstag 5.1.2023

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Die Nacht war ganz gut bis kurz nach vier, dann wachte ich aus einem ziemlich verstörenden, sehr lebendigen (Alp-)Traum auf, und damit war sie vorbei. Stattdessen Herumgewälze und ziemlich schlechte Laune beim Aufstehen. Hurra. Auch der Liebste hatte schlecht geschlafen, wir waren also ziemlich still und müde am Morgen. Vor dem Fenster dunkel, windig und feucht, dazu fieser Sprühregen – die App sagte 11 (elf!!) Grad plus, aber es fühlte sich kälter an.

Morgenroutine, die einzige Besonderheit war das Frühstück: Wir hatten auf der am Dienstag erstellten „Aufbrauchen!“-Liste zwei Päckchen Instant-Frühstücksbrei stehen, die wir 2020 im dm als Probierpackung geschenkt bekommen hatten. Die Päckchen waren längst abgelaufen, aber da es verpackte Trockenware war, hatten wir da weniger Bedenken. Der Liebste nahm sich also ein Herz, rührte den Brei mit heißem Wasser an, schnippelte noch einen Apfel und eine Banane drüber, und… es war ganz erstaunlich gut. Wie ein Porridge mit deutlich nussigem Unterton. So gut, dass man sich fast überlegen könnte, das wieder zu kaufen, was der Aufbrauchen-Challenge allerdings etwas zuwiderlaufen würde, lol. Auf jeden Fall war ich ganz zufrieden mit dem Frühstück, auch wenn wir in Zukunft unser Porridge weiterhin selbst machen werden.

Wir trödelten etwas daheim und gingen dann im Regen los, ich war erst um Viertel nach neun im Büro. Den Vormittag über konnte ich in Ruhe meine Erlediliste abarbeiten, meine angebotenen Beratungstermine für den Vormittag waren nicht gebucht worden und auch ein Beratungstermin am Nachmittag wurde abgesagt. Also Rechnungen schreiben, Zeitabrechnung für Dezember fertig machen, Raumplanung für kommende Kurse, Absprachen mit Kolleg:innen vor Ort und über Teams, Homepage-Pflege. Ich kam gut voran und konnte konzentriert arbeiten. Dazwischen einmal vom Babyhund ablecken lassen (so ganz, ganz langsam lernt sie, dass sie nicht hochspringen darf, sie war allerdings sehr aufgeregt und es fiel ihr sichtlich schwer, nicht völlig durchzuticken vor lauter Freude an MENSCHEN!).

Mittagessen zweite Hälfte Pasta mit Rosenkohl, Pilzen und Walnusspesto, ein bisschen Kaffee. Ich hatte mir mein aktuelles Buch mitgenommen und las (mein guter Vorsatz für die Pausen dieses Jahr: Mehr mit Kolleg:innen Mittag machen – es waren aber zu wenige da und zu meiner Pausenzeit machte niemand sonst – oder alternativ wieder mehr lesen in der Pause, im Frühjahr kommen eventuell noch Spaziergänge dazu, mal sehen). Statt Spaziergang brachte ich Zertifikate zur Post zum Versand, das waren wenigstens acht Minuten frische Luft, haha.

Der Nachmittag stand im Zeichen der Kursplanung: Zwei Kollegen schickten mir ihre Kapazitäten für die kommenden Prüfungsvorbereitungskurse (Januar, Februar, März). Nachdem ich am Mittwoch zunächst kurz leicht panisch geworden war, weil alle Kurse die nächsten drei Monate so halb gebucht waren und ich mich schon dabei sah, wie ich ziemliches Gedöns mit der mühsamen Orga von halbbelegten Kursen hätte und dann auch noch alle allein unterrichten müsste, stellte es sich dann doch etwas besser dar – der eine Kollege hatte ein kleines bisschen Zeit, der andere sogar noch etwas mehr, sodass es keine Doppelungen gibt und ich nicht alles allein werde machen müssen.

Um drei hatten wir einen Fototermin zum Thema Homepage und GWÖ und so (ich war nicht so furchtbar überzeugt von dem Gestaltungsvorschlägen, aber oh well), ich muss mich ja nicht unbedingt ständig auf Fotos sehen, aber es machte mir auch nichts. Ist halt für die Arbeit.
Und dann hatte ich direkt danach eine Beratung zur Kursanmeldung, bei der sich herausstellte, dass die Person noch nicht einmal ansatzweise die geforderten Voraussetzungen für den Kurs hatte und außerdem das Kursmaterial schon kannte (was den Kurs etwas sinnlos macht). Ich beriet sie also zu einem anderen Kurs um, sie fiel damit aus dem ersten Prüfungsvorbereitungskurs heraus – damit war er definitiv unterbelegt und ich entschied, ihn abzusagen. Ich machte den übriggebliebenen Interessent:innen ein Alternativangebot und war sehr froh über die Entscheidung: Sonst wäre ich gleich wieder ab nächster Woche mit viel Stress in den Januar gegangen (der Kurs hätte am kommenden Dienstag angefangen). Das schlechte Schlafen in der Nacht hatte auch mit dieser Aussicht zu tun gehabt und ich war froh, dass es sich jetzt etwas entzerrt hatte. (Also voraussichtlich.)

Um Viertel nach fünf war ich mit meinem Tagesprogramm mehr oder weniger fertig (…wieder zwei große Punkte auf nächste Woche verschoben, nun gut, da muss ich dann auf jeden Fall – nicht wegen Zeitmangel verschoben, sondern weil ich keine Ruhe und keine Muße dazu hatte) und machte Feierabend. Direkt anschließend ins Fitness (ich wollte gern zweimal diese Woche, und wegen Feiertag am Freitag und unterwegs am Samstag ging es nur noch jetzt).
Da bekam ich dann allerdings leider ziemliche Probleme. Die Runde mit den Dehnungs-Geräten ging noch ganz okay, sogar ausgesprochen gut, aber als ich dann an die Kraftgeräte kam, ging mein Kreislauf in die Knie. Den ersten Durchgang schaffte ich noch so einigermaßen, kurzatmig, schwitzig (ich schwitze sonst nie beim Krafttraining) und mit rasendem Puls, aber dann wurde es schwierig. Beim zweiten Durchgang machte ich zwei Geräte und musste dann Pause machen. Ließ das dritte Gerät aus und ging ans vierte, in der Hoffnung, dass es nicht ganz so anstrengend wäre, aber noch während ich da saß, wurde mir so schummerig, dass ich beschloss, das Training abzubrechen – ich hatte wirklich Sorge, dass ich mich sonst im Studio lang hinlegen würde. Und das wäre mir doch sehr unrecht gewesen.
In der Umkleide setzte ich mich erst einmal ein bisschen auf die Bank, machte die Augen zu und wartete, bis der Puls sich wieder beruhigt hatte und ich nicht mehr ganz so zitterig war, dann zog ich mich um und ging langsam nach Hause (das ging dann ganz okay).

Daheim war der Liebste überrascht, dass ich schon so früh (um sechs) daheim war, konstatierte eine deutliche Blässe im Gesicht, schickte mich aufs Sofa und übernahm das Kochen. Außerdem brachte er mir einen Earl Grey, und damit und mit etwas Liegen ging es mir schnell wieder ganz okay. Außer dass ich halt etwas frustriert war – ich hätte gern das Fitnessprogramm durchgezogen und überhaupt, was soll denn so ein komischer Schwächeanfall bedeuten. Daheim fiel mir ein, dass der Fußmarsch zum Rahmenbauer am Tag davor für mich auch schon sehr anstrengend gewesen war, also deutlich mehr als normal. Vielleicht waren das noch Auswirkungen des Blutspendens am Dienstagabend, in Kombination mit dem Schlafmangel (ich hoffe mal, dass es nichts weiter zu bedeuten hat).

Auf jeden Fall kochte der Liebste uns ein Curry mit Tofu, Kürbis und Kokosmilch, das ihn zwar etwas Nerven kostete (der Kürbis stellte sich als zickig dar), aber sehr lecker wurde. Ich hatte dazu das letzte Glas Riesling von einer Flasche, die schon gefühlt ewig offen im Kühlschrank herumstand (und sprach mich dagegen aus, eine neue Flasche aufzumachen – ich möchte an Tagen vor einem Arbeitstag nichts trinken und am Wochenende kommen wir nicht dazu, und ich möchte nicht schon wieder eine offene Flasche die ganze Woche im Kühlschrank haben). Nebenbei die erste Folge der neuen Staffel Feuer und Flamme (endlich wieder guter Feuerwehrcontent!), danach ein bisschen Castle, um zehn gingen wir nach oben. Ganz zufrieden, generell.