Schwer aus dem Bett gekommen, aber wenigstens konnte ich mich an einer geschlossenen Schneedecke im Garten freuen. Ich hatte zwar wenig Hoffnung, dass sie über den Tag liegen bleiben würde, aber man muss ja nehmen, was man kriegen kann.
Nachdem wir am Tag davor spontan versucht hatten, mit einem Liter Sojamilch und einem Päckchen Joghurtferment (das auf der Aufbrauchliste stand) Joghurt anzusetzen und dabei festgestellt hatten, dass wir noch zwei Becher bereits abgelaufenen Joghurt im Kühlschrank hatten, führte an Müsli zum Frühstück kein Weg vorbei. Keine Klage von mir, ich kann gern jederzeit Müsli essen, und wir hatten sowieso kein Brot mehr daheim.
Nach dem Frühstück eine schnelle Dusche, Yogakurs ab acht. Der Yogakurs am Mittwoch ist ja immer online, und da war es leider doppelt ärgerlich, dass die Kameraprobleme bei Zoom noch nicht gelöst sind, zumindest an manchen Rechnern nicht – die Trainerin musste ihre Kamera ausschalten, weil das Bild sofort flackerte und einfror. Aber wir waren ja alle geübte Yoginis und konnten die Positionen rein nach akustischen Erklärungen einnehmen (und man konnte ein bisschen bei den anderen schauen, da funktionierten die Kameras nämlich). Für mich war alles ziemlich anstrengend, und dass es im Schlafzimmer so kalt war, half auch nicht wirklich. Aber umso mehr war es ein guter Kurs und ich war froh, mir die Zeit genommen zu haben.
Danach ein bisschen aufräumen, um halb zehn checkte ich die ersten Mails, so richtig bei der Arbeit war ich ab zehn. Wie am Tag davor gab es nichts Spektakuläres, ich bereitete Unterricht vor, kommunizierte mit Kolleg:innen, es ging alles so seinen Gang. Da ich weiß, dass es im Februar wieder anziehen wird mit der Arbeit (es kommen mehrere Prüfungen), sollte ich jetzt die Zeit „zur Entspannung“ nutzen, aber irgendwie klappt das nur so halb, stattdessen ist da so ein ominöses Gefühl von drohendem Ungemach. Völlig übertrieben natürlich, schon klar.
Auf jeden Fall machte ich um halb eins Mittagspause: Wir hatten noch ein bisschen geröstetes Ofengemüse vom Vorabend (allerdings keine Kartoffeln mehr, mit Absicht, Ofenkartoffeln eignen sich nicht so toll zum Aufwärmen). Ich machte mir dazu ein bisschen Pasta und vermischte das Gemüse mit einem Glas Sugo. Was ein ausgesprochen gutes Mittagessen war, das Sugo hatten wir in einem der Essens-Carepakete von der Schwiegermutter bekommen und es war extrem lecker. Klingt bei einem Glas Tomatenquatsch mit Basilikum komisch, war aber so.
Ab halb zwei ging ich ins Büro und arbeitete dort weiter – um für Fragen präsent zu sein, aber auch weil es natürlich netter war als allein daheim. Was halt nur überhaupt nicht funktionierte, denn es waren fast keine Kolleg:innen da, haha – als ich ankam, waren es genau zwei, irgendwo im Gebäude verteilt. Es kamen noch drei dazu und es gab auch ein paar Sachen zu besprechen (unter anderem haben wir jetzt beschlossen, dass ein Kollege ein Problem eskaliert, nachdem mein Eskalationsversuch nicht gefruchtet hat, ich habe ja bei diesem Versuch auch wenig Hoffnung). Ansonsten halt allein im Büro, und wärmer als daheim war es auch nicht.
Aber die neue Kaffeemaschine: Sie scheint sich jetzt eingeruckelt zu haben, zumindest wurde sie genutzt und spuckte keine Fehlermeldungen mehr aus. Und sie machte mir einen wunderbaren doppelten Espresso mit schöner Crema, mit einem Schuss Hafermilch war das perfekt. (Kein Vergleich mehr zu dem sauren Filterzeug bisher.)
Um halb sechs schloss ich meine Sachen ab und ging ins Fitness (nachdem ich ein kleineres Logistik-Problem gelöst und meine alte Trainingstasche entstaubt hatte – da gehen nämlich Trainingssachen und Bürosachen rein und ich muss nicht mit zwei Taschen durch die Gegend laufen).
Im Fitness war recht viel los und ich trainierte mit Maske. Zwar als einzige (die Maskenfrequenz hat doch in den letzten Wochen überall ganz massiv abgenommen), aber das war mir egal. Gutes Training, genau richtig anstrengend. Ich ging mit roten Bäckchen nach Hause. (Trotz immer noch Schnee, es war tatsächlich einiges liegen geblieben.)
Der Liebste hatte daheim schon gekocht: Polenta mit Pfannengemüse (Pilze, Karotten, getrocknete Tomaten). Das Gemüse war sehr gut und das Polenta grundsätzlich sicher auch, nur bin ich generell kein Polenta-Fan und außerdem hatte mein Hirn bei der Konsistenz ständig die Erwartungshaltung, dass es jetzt etwas Süßes zu essen bekommen würde (Grießbrei halt). Aber wieder ein Punkt auf der Aufbrauchliste weg, der Liebste fand es okay und ich beschwerte mich auch nicht. Von der Menge her reichte es für drei Portionen, ich musste mir also für den nächsten Tag etwas Anderes für den Mittag überlegen, aber das war kein Problem.
Nach dem Essen ging der Liebste aus dem Haus, er hatte ein Treffen im Bastelverein, und ich hatte einen freien Abend vor mir. Und da ich den ganzen Tag schon vor Bildschirmen gesessen hatte (und schon zwei Mal Sport gemacht hatte), wollte ich etwas Abwechslung, und was ist da besser als ein bisschen Haushalt, lol. Die nächsten anderthalb Stunden räumte ich also die Spülmaschine aus, putzte Spüle und Herd, ließ eine Waschmaschine durchlaufen, hängte trockene Wäsche ab und räumte auf, hängte nasse Wäsche auf und bügelte. Dazu diverse Podcasts, in erster Linie Guardian The Day in Focus, und das war dann insgesamt ein erstaunlich entspannender Abend. Anschließend noch etwas Lesezeit, und damit war ich ganz zufrieden.