Alltagschronik, Dienstag 17.1.2023

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Wenig überraschend geschlafen wie ein Stein, also zumindest wie ein einmal aufwachender Stein, der leicht genervt die mitten in der Nacht das Schlafzimmer auf über 20° bringende Heizung ausschaltete. Trotzdem: Ausgeschlafen, ich fühlte mich etwas besser gewappnet für den Tag. Und da der Liebste und ich beide im Home Office waren, hatten wir auch einen ruhigen Morgen mit Zeitung, Müsli, ab kurz vor neun am Schreibtisch.

Viel Orgakram am Vormittag zu erledigen, wenn auch in gemächlicherem Tempo als am Tag zuvor. Ich vereinbarte Termine, schrieb Rechnungen, das übliche Klein-Klein, aber ganz angenehm, weil so ein paar Puzzleteile an die richtigen Stellen fielen und Sachen klappten und Antworten kamen. Und mir war nicht mehr so furchtbar kalt (…mit zwei Paar Socken und dickem Pulli und Schal).
Um halb eins machten wir gemeinsam Mittagspause mit dem restlichen Chili, dem das Durchziehen auf dem Balkon sehr gutgetan hatte. (Balkon: Es war wieder kälter, knapp über null Grad, und wir hatten die Außenstelle unseres Kühlschranks wieder eröffnet.)

Ab eins hatte ich ein Meeting, aus dem ich mich um kurz vor halb zwei verabschiedete, weil ich einen neuen Kurs startete: eine Prüfungsvorbereitung, eine Kleingruppe mit nur drei Personen. Ich war froh, dass es mit dem Kurs überhaupt geklappt hatte, aber bei drei Leuten, die sich vorher nicht kannten, gibt es natürlich ein gewisses Risiko, dass es nicht gut harmoniert. Und überhaupt ist man bei einer kleinen Gruppe mehr präsent, was das Ganze unter Umständen anstrengend macht. Aber es klappte ordentlich und ich kam gut gelaunt aus dem Kurs.
Dann noch etwas Orga, ein zweiter Unterricht bis 18 Uhr, Nachbereitung und letzte Mails und um 19 Uhr machte ich endgültig Feierabend, nach einem ziemlich normalen, aber ganz angenehmen Tag.

Der Liebste war seit ungefähr vier Uhr im Wohnzimmer beschäftigt: Eine Frau aus dem Bastelverein hatte sich bei ihm gemeldet, weil ihr Laptop abgeschmiert war und sie dringend auf ihre Sachen zugreifen musste. Die nächsten Stunden kümmerte er sich also um eine Notfall-Datensicherung und wechselte zwischen Wohn- und Arbeitszimmer (er hatte ja noch einen eigentlichen Job), während die junge Frau händeringend daneben saß, dem Laptop gestresste Blicke zuwarf und vermutlich das Wort „Sicherungskopie“ für immer in ihr Hirn (ihre interne Festplatte sozusagen) eingebrannt war.
Als ich herunterkam, waren sie gerade fertig (das meiste hatte man aus den Tiefen des Rechners wieder hervorholen können) und der Liebste schon an der Abendessensvorbereitung. Wir hatten ein bisschen Gemüse übrig, in erster Linie Rosenkohl, Kartoffeln und eine schlappe rote Bete. Daraus machten wir zwei Bleche Ofengemüse und rührten aus etwas Joghurt, Kräutern und einem Becher Creme Vega mit Kräutern einen Dip zusammen. Und das war eine prima Idee, eine sehr leckere Kombination.
Etwas Castle am Abend, Vanillequark als Nachtisch, eine Runde lesen und früh ins Bett: Alles ziemlich langweilig. Aber weil wir den Tag zusammen daheim verbracht hatten und einige Sachen gut geklappt hatten und ich mich nicht völlig gestresst fühlte, war alles prima. Und außerdem fing es gegen fünf sogar zu schneien an, und damit war der Winterabend dann sowieso gerettet.