Schlechte Nacht mit vielen Wachphasen, vielen blöden Gedanken, schlechten Träumen. Und überhaupt gar kein bisschen Motivation auf den kommenden Tag und die kommende Woche (aber wenigstens war die Bude wieder sauber, das am Montagmorgen war immer schon so ein kleiner Pluspunkt). Ich beschloss gleich am Tagesanfang eine E-Mail in Angriff zu nehmen, die ich schon ein bisschen länger vor mir herschob, um gleich mal eine Sache aus dem Kopf zu bekommen. Also Laptop parallel zum Müsli am Morgen, dann schnelle Dusche und um kurz vor acht am Schreibtisch für den ersten frühen Unterricht des Tages.
Der war dann ausgesprochen nett, positiv und danach war ich auch wach. Den restlichen Vormittag erledigte ich administrative Sachen und arbeitete systematisch die Mailbox leer. Nicht sonderlich spannende Arbeit, und mir war kalt und ich war allein daheim, was alles ein bisschen blöd war, aber naja, am Ende hatte ich auf die meisten wichtigen Mails geantwortet und noch ein paar Texte für den Abend korrigiert. Und dazwischen beim Teekochen gleich Spülmaschine und Waschmaschine gestartet, was man halt im Home Office so nebenbei erledigt.
Mittagspause um eins mit zweiter Hälfte Cottage Pie. Der war wieder ausgesprochen lecker, lag mir aber irgendwie ziemlich im Magen, und mir wurde jetzt auch klar warum: Da sind als Basis für die Sauce 200 Gramm gehäckselte Sonnenblumenkerne verarbeitet. Geteilt durch vier macht das also 50 Gramm Sonnenblumenkerne pro Portion, und in Anbetracht der Tatsache, dass 30 Gramm Nüsse und Kerne pro Tag empfohlen werden, ist das schon eine sportliche Menge. Ich liebe Sonnenblumenkerne (und Nüsse generell), aber sie sind halt sehr fettig und dementsprechend schwer verdaulich. Vielleicht das nächste Mal ein bisschen weniger oder so.
Auf jeden Fall hängte ich die Maschine Wäsche auf (begleitet vom neuesten eat.read.sleep-Podcast, und Jungejunge, wird da das neuste Buch von Juli Zeh verrissen, ich amüsierte mich sehr), räumte die Spülmaschine aus, und gerade als ich wieder mit der Arbeit gestartet hatte, ging um halb drei die Tür auf und der Liebste stand da. Er war nämlich im Büro komplett allein gewesen, abgesehen von der Notbesetzung im Sekretariat, weil sämtliche Kolleg:innen krank, im Urlaub oder auf einem aushäusigen Meeting waren, und es gibt ja nur eins, was noch deprimierender ist als allein in der Wohnung Home Office zu machen, und das ist allein im Büro zu sitzen. Also war er wieder heimgekommen und wir verbrachten den restlichen Nachmittag zwar in zwei getrennten Arbeitszimmern, aber doch gemeinsam bei der Arbeit. Sehr schön.
Ab halb sechs Abendkurs, der gut lief und mit dem ich zufrieden war, abgesehen von einer Kleinigkeit: Eine Person kam zwar zum Kurs dazu, machte aber nach fünf Minuten Kamera und Mikro aus. Nun ist es nicht ungewöhnlich, dass die Leute zwischendrin das Mikro ausmachen, und auch die Kamera wird manchmal abgeschaltet, vor allem wenn die Internetverbindung schwach ist. Aber die Teilnehmenden sind dann trotzdem da und reagieren auf Ansprache. Diese Person halt leider nicht, sie war einfach weg. Als ich in einen Breakout-Room ging, war ihre Partnerin für die Partnerarbeit allein, was natürlich bescheuert war. Ich übernahm dann die Partnerrolle und teilte in der nächsten Gruppenarbeit anders ein, aber trotzdem. Ich war besonders genervt, weil das Kursthema für eben diese Person besonders wichtig gewesen wäre, sie hat demnächst eine Prüfung (und hat sogar bei mir dafür noch Extrastunden zur Vorbereitung gebucht). Nun ja, sie wird sicher einen guten Grund dafür gehabt haben, aber ich war trotzdem… genervt, wie gesagt.
Um halb acht mit allem fertig und der Liebste hatte auch das Abendessen schon parat: Eine Schüssel Salat mit Roter Bete, Kichererbsen und Kürbiskernen. Wir hatten spontan die Idee, dass ein veganer Feta gut reinpassen würde, also ging ich noch schnell zum Supermarkt nach nebenan und holte eine Packung (…und außerdem zwei Becher Schokopudding, wenn man halt hungrig einkaufen geht). Der Feta war dann weniger lecker als gedacht (also gut, aber die Konsistenz war irgendwie komisch), vielleicht lieber Feto das nächste Mal. (Ein kleiner Vokal, ein ganz anderes Produkt.)
Trotzdem gutes Essen, danach Schokopudding und Castle, und außerdem zwei Folgen der zweiten Staffel der sächsischen Bergwacht. Eigentlich ganz schöner Abend, gekrönt von einer längeren Mail von S aus jetzt-wieder-Berlin, über die ich mich freute. Wenn ich halt nur nicht trotz Feuer und zwei Paar Socken so durchgefroren gewesen wäre. Ich werde mich wohl drauf einstellen müssen, dass ich einfach friere bis April.