Der Nachteil an einem ausgefüllten, schönen Wochenende ist ja, dass der Montag danach doppelt trübsinnig ist, vor allem wenn er von morgens bis abends mit Terminen angefüllt ist und sonst wenig anderem. Wahnsinnig gut hatte ich in der Nacht auch nicht geschlafen, draußen regnete es (das war wenigstens für den Garten gut) und überhaupt alles so ein bisschen mäh. Und natürlich hatte ich wieder einen frühen Termin und deshalb nur ganz wenig Zeit – immerhin bedeutete das, dass ich nicht groß nachdenken konnte, sondern gleich in die Gänge kommen musste. Schnelle Dusche, Müsli, um kurz vor acht war der Liebste aus dem Haus und ich am Schreibtisch.
Ich startete den Arbeitstag mit einem Einzelunterricht, den restlichen Vormittag ein paar Korrekturen und eine lange Erlediliste. Unter anderem hatte ich eine schlaue Idee, die für viele andere Leute wahrscheinlich völlig easy und trivial ist, wir hatten sie aber bis jetzt halt noch nicht umgesetzt: Und zwar müssen wir ja mit unserem Kooperationspartner in Kairo eine Menge Daten austauschen. Und Datenaustausch per E-Mail, das ist ja aus diversen Gründen nicht so eine super Idee. Ich fragte also in unserer IT an, ob man nicht auf unsere Cloud über Link und Passwort auch von außen einen begrenzten Zugriff erlauben kann, sodass die Dokumente von Kairo aus direkt hochgeladen werden können. Und wie sich herausstellte, kann man, die IT richtete es für mich ein, ich gab Link und Passwort nach Kairo weiter und wir sind jetzt hoffentlich ein bisschen bequemer unterwegs. Hihi.
Draußen erstaunlich warm und frühlingshaft, strahlender Sonnenschein, ungefähr 14 Grad. Da wir am Abend davor nicht mehr gekocht hatten, hatten der Liebste und ich uns in der Stadt zum Mittagessen verabredet. Das bedeutete mit Reinlaufen und allem eine Mittagspause von über anderthalb Stunden, aber es passte terminlich bei uns beiden gut. Und das war eine großartige Idee: Zuerst eine wirklich gute Bowl in der Mühlstraße, dann einen doppelten Espresso im Lieblingscafé in der Altstadt, und als der Liebste wieder mit dem Bus nach oben fuhr und ich nach Hause ging, hatten wir beide eine richtige Pause gehabt und Zeit miteinander verbracht und überhaupt, Sonne, der Tag war schlagartig richtig prima geworden. Daheim hängte ich noch eine Maschine Wäsche auf und bügelte ein bisschen, um kurz vor zwei war ich wieder am Schreibtisch.
Den Nachmittag über dann meine Erlediliste, Orgakram für die anstehenden Prüfungen, ein paar Rechnungen, Terminvereinbarungen. Alles Alltagsroutine, halt viel, aber ich arbeitete mich Stück für Stück nach unten durch, hatte um halb sechs tatsächlich fast alles an wichtigen Dingen geschafft und konnte in den Abendkurs gehen. Der lief dann auch ganz okay, ich war zufrieden und die Leute sichtlich auch (zumindest bilde ich mir das ein, Stimmung war zumindest gut).
Gemeinsames Kochen mit dem Liebsten, ein großer Topf Chili. Wir aßen dazu die restlichen Brötchen vom Wochenende (so Ciabatta-ähnliche Bauernbrötchen, passte prima), danach die zwei letzten Zimtschnecken als Nachtisch. Dazu ein bisschen Castle. Irgendwann kam der Kater vorbeigeschlappt und hatte mal wieder ein zerzaustes Fell, wir konnten aber keine so richtigen Bisswunden entdecken und hoffen mal, dass er halt… zerzaust war. Es schien ihm zumindest gut zu gehen. Seit dem letzten Fremdkörpervorfall mache ich mir NOCH mehr Sorgen als bisher schon um das Tier, während er wieder völlig entspannt durch den Garten wandert. Zumindest solang bis die Tigerweiße um die Ecke kommt.
Auf jeden Fall hatte der Tag blöd angefangen, sich dann aber als ganz prima Montag herausgestellt, und das ist ja schon eine ganze Ecke mehr, als man von Montagen so erwarten kann.