Um fünf aufgewacht, noch etwas rumgedöst (und rumgedacht) bis zum Weckerhupen um halb sieben. So allmählich wird es wieder Zeit für die Zeitumstellung, mein Schlafrhythmus passt sich schon an die Sommerzeit an. Auf jeden Fall war ich einigermaßen ausgeschlafen und die Erkältung fühlte sich auch besser an: Nur noch etwas Schnupfen, nur noch ein bisschen heiser, kein Halsweh mehr. Ich hoffte sehr, in dieser Woche wieder mit Sport anfangen zu können.
Dafür ging es dem Liebsten leider nicht so gut, entzündete Nebenhöhlen und heftigste Kopfschmerzen, er war völlig im Eimer und vernünftiger als ich: Er sagte dem Chef Bescheid, dass er krank daheim bleiben würde, und rief dann beim Hausarzt an für einen Termin.
Dann Müsli zum Frühstück, ich machte mir noch eine Kanne Kräutertee und war ab neun am Schreibtisch. Den Tag über wenig Termine, aber eine extrem volle Erlediliste, deshalb arbeitete ich mehr oder weniger konzentriert (eher weniger) durch bis eins. Immerhin war davon nur eine Stunde ein Unterricht, meine Stimme war dafür dankbar (der Teilnehmer meinte, er könne gar nicht hören, dass ich heiser sei – das fand ich schon leicht empörend, man hörte es mir total an. Fand ich).
Zum Mittagessen holte ich den Liebsten vom Sofa und machte die zweite Hälfte Blätterteig-Mais-Auflauf warm. Danach etwas Kaffee und Pudding, ein bisschen Zeitungsrätsel, wenig Gespräch (der Liebste war vormittags beim Arzt gewesen und hatte sich für die halbe Woche krankschreiben lassen, die Schmerztabletten wirkten so ganz langsam, aber fit war er nicht, und ich – naja).
Ab zwei arbeitete ich weiter meine Erlediliste ab und bereitete Unterricht für den Abend vor. Außerdem eine ganze Reihe Korrekturen, weil die Leute aus meinem letzten Prüfungsvorbereitungskurs mir alle noch die letzten Hausaufgaben kurz vor knapp geschickt hatten. Irgendwie ja nett, aber halt noch extra obendrauf.
Um halb sechs dann Abendkurs, und im Gegensatz zum letzten Mal waren jetzt plötzlich wieder alle dabei, einer sogar mit Covid und leichten Symptomen (ein Hoch auf Onlinekurse). Ich war mit dem Ablauf ganz zufrieden. Nichtsdestotrotz werde ich vermutlich ab dem Frühling wieder einen größeren Anteil an Präsenzunterricht anbieten – der Kontakt zu den Leuten klappt einfach besser.
Apropos Frühling: Es war den ganzen Tag elend kalt. Morgens Minusgrade und Frost auf den Dächern, im Haus kämpften wir darum, die Temperatur über 18 Grad zu bekommen (außer im Arbeitszimmer, wo ich die Heizung irgendwann auf 21° hochdrehte, weil ich vernünftig arbeiten musste). Abends auf dem Sofa unter Decken und ein großer Topf Eintopf mit Weißkraut, weißen Bohnen und Pesto, den der Liebste netterweise schon gemacht hatte, während ich unterrichtete (gegen Abend ging es ihm etwas besser).
Zum Essen mal kein Castle, stattdessen schauten wir drei Folgen Dream Home Makeover an (wir stecken irgendwo in der zweiten Staffel auf Netflix). Und das war der Tag. Ziemlich trübsinnig mit krank plus Arbeit, und wenig, an das man sich später zurückerinnern wird. Immerhin war ich froh, dass ich überhaupt arbeiten konnte, auch wenn ich mich echt am Riemen reißen musste: Kurz vor dem Feierabend kam über den Firmenchat noch die Anfrage, wer am nächsten Morgen einen vierstündigen Kurs spontan übernehmen könnte, weil die Kollegin mit Fieber im Bett lag. Natürlich waren alle anderen entweder selbst in Kursen oder auch krank – ich hatte den ganzen Vormittag einen Fortbildungstermin geplant, aber trotzdem fiel es mir sehr schwer, mich zurückzuhalten und mich nicht zu melden. Großes schlechtes Gewissen. Dabei könnte ich, wenn ich einen kompletten Vormittagskurs unterrichten würde, mich von meiner Stimme vermutlich bis Ende der Woche verabschieden. Und damit ist ja auch keinem geholfen.