Um kurz nach sechs aufgewacht, einigermaßen ausgeschlafen, aber mit sehr schmerzenden Muskeln (okay, nicht so schlimm) und leider auch schmerzender linker Achillessehne. Das war natürlich weniger gut und muss ein bisschen von mir beobachtet werden, verdammte Überlastungsschmerzen. Die Überraschung kam dann beim morgendlichen Gang auf die Waage, die ein komplettes Kilo weniger als am Tag davor anzeigte. Hatte ich denn am Tag davor so wenig getrunken (…aber die App zeigte eigentlich genug Wasseraufnahme an)? Oder hatte ich im Gegenteil so viel Wasser eingelagert gehabt über das lange Wochenende (…der Alkohol) und war das jetzt alles wieder losgeworden? Ein bisschen merkwürdig und mir war schon klar, dass die Waage auch wieder nach oben gehen würde, aber trotzdem war das natürlich kein schlechter Start.
Der Liebste machte uns ein Müsli mit den restlichen Erdbeeren und packte dann seine Sachen zusammen: Er war für drei Tage auf Fortbildung. Vorher fuhr er aber noch zur Post, Sachen wegbringen bzw. holen, während ich um neun meinen Arbeitstag mit einer Beratung startete. Um halb zehn war er schließlich wieder da und setzte sich aufs Motorrad (er nahm mein Lenchen für die Fahrt, damit sie auch mal wieder bewegt wurde, außerdem ist das einfach ein tolles Motorrad), ich verabschiedete ihn, winkte noch ein bisschen hinterher und ging dann wieder arbeiten.
Den Tag über einiges an Orgakram, außerdem vormittags ein Einzelunterricht, den ich in der Woche davor schon vorbereitet hatte (was ich morgens etwas vergessen hatte und dann ganz überrascht war, meinen fertigen Ablaufplan zu finden, aber definitiv besser so als anders). Um halb eins machte ich eine Stunde Mittagspause mit der restlichen Bohnen-Tomatensauce und ein paar frischen Farfalle. Außerdem ging ich ein bisschen zum Kater in den Garten. Der will mittlerweile quasi gar nicht mehr reinkommen, höchstens noch ein paar Minuten zum Fressen, aber dann verschwindet er sofort wieder. Es ist natürlich auch schön momentan. Dazu kam noch, dass ich ihn irgendwann dabei beobachtete, wie er zuerst von der Terrasse der Nachbarn zu uns hüpfte und dreißig Sekunden später der graubraun getigerte Nachbarskater mit dem Schlitz im Ohr hinterher kam – die beiden scheinen sich so ein bisschen angefreundet zu haben. Definitiv natürlich besser als Klopperei.
Nachmittags hatte ich dann keine Termine mehr und konnte deshalb einiges wegarbeiten und auch Unterricht vorbereiten, außerdem ein paar Sachen klären. Und von fünf bis sechs war ich dann bei einem Webinar angemeldet, Fortbildung zum Bereich mündliche Prüfung und Prüferfehler. Das war leider allerdings nicht ganz so ergiebig: Die besprochene Prüfung war zu einem Format, das wir nicht abnehmen, was nicht so ganz schlimm war (es gibt genug Parallelen), aber man hätte es trotzdem in der Ausschreibung klarer machen können. Und die inhaltlichen Sachen kannte ich größtenteils schon (Halo-Effekt, Zentralisierungseffekt…). Nun gut. Ich arbeitete ein bisschen nebenher und korrigierte ein paar Texte, das passte dann ganz gut zusammen.
Pünktlich um sechs machte ich Feierabend, räumte erst einmal die Küche auf und schaute nach dem Kater. Dann kochen, einen Salat mit Kichererbsen, Radieschen und Quinoa, auf einem Bett aus Blattsalat. Leider haben wir momentan ziemlich viel Blattsalat und auch Obst daheim, und ich muss viel arbeiten (und esse sowieso nicht sooo viel) und der Liebste ist weg. Ich wusch auf jeden Fall einen kompletten Salatkopf in der Hoffnung, dass ich ihn rechtzeitig gegessen kriege, bevor er komplett schlapp ist.
Gutes Essen auf jeden Fall. Eigentlich hätte das Dressing aus Mayo und Zitronensaft bestehen sollen, ich ersetzte es durch Creme Vega, Joghurt, etwas Leinöl und Zitronensaft. Das war eine gute Kombi und passte auch genau in mein Essensbudget, ich war sehr zufrieden. (Wenn ich einen Tag im Home Office bin und wirklich wenig Bewegung habe, dann ist für irgendwelches Extrazeug wie Nachtisch oder Süßkram oder so absolut keine Luft. Ich war allerdings auch immer richtig satt nach dem Essen. Aufhören wenn man satt ist, das ist ja so eine Devise.)
Zum Essen einen Blick ins Buch, und dann rief ich bei meinem Bruder in der Schweiz an, der Geburtstag hatte. Daraus entspann sich ein Telefongespräch von über einer Stunde, nur unterbrochen davon, dass der Akku am Mobilteil des Festnetztelefons schlapp machte und ich aufs Handy wechseln musste. Es gab familiär so ein paar Sachen zu besprechen, die in der letzten Zeit vorgefallen sind, und wie so oft mit meinem Bruder kamen wir vom Hundertsten ins Tausendste und hatten am Ende mehr oder weniger die gesamte Weltpolitik besprochen. Was ja auch mal nötig ist.
Danach war es dann schon kurz vor zehn und ich wollte mich noch beim Liebsten melden. Was ich auch tat, ich setzte mich mit Kerze auf die Dachterrasse (sehr schöner, angenehm warmer Abend) und wir telefonierten noch für eine gute halbe Stunde, während ich den Fledermäusen bei der Jagd zusah. Und dann fiel ich direkt von der Terrasse aus ins Bett.