Home Office-Parcours und Affenhitze, Montag 19.6.2023

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Um kurz nach sechs zu einer aufgeregt miauenden Katze aufgewacht und zum Ton von REGEN!, kein Wunder, dass der Kater aufgeregt war (er hatte vermutlich vergessen, was da draußen gerade passiert). Allerdings war das Schauspiel nur von sehr kurzer Dauer, noch während wir aufstanden, das Tier fütterten und den Papiermüll vor die Tür brachten, hörte es wieder auf. Nicht einmal die Platten waren durchgehend nass geworden. Für den Tag (und die nächsten Tage) sind Gewitter angekündigt, wir werden sehen.
Zunächst einmal ein Tag im Home Office für mich mit nur wenig Terminen (allerdings einer Menge zu organisieren). Der Liebste machte uns ein Müsli mit den restlichen Erdbeeren, ein Blick in die Zeitung, dann machte er sich radfahr-fertig (trotz Gewitter, die Wahrscheinlichkeit, dass es direkt über uns runterkommen würde, war sowieso recht gering). Ich räumte ein bisschen auf, verschwand im Bad und war gegen neun am Schreibtisch.

Vormittag mit sehr viel Orga-Kram, vor allem Mails, da ich einige Mails aus dem Bereich meiner Kollegin mit übernahm und deshalb mehr abzuarbeiten hatte, außerdem einem kurzen Besuch in einem Kurs, so zum Sehen-und-gesehen-werden und zur Informationsweitergabe. Dann hätte ich um halb elf eigentlich Unterricht gehabt, mein Mensch ließ sich aber leider nicht im Meeting blicken. Als ich vorsichtig per Mail nachfragte, meldete er sich um kurz nach elf, ups, leider vergessen, anderer Termin, doof, sorry, wann wir jetzt den letzten Termin machen könnten? Die Antwort darauf wäre eigentlich „gar nicht“ gewesen, denn unentschuldigt nicht wahrgenommene Termine werden berechnet und nicht nachgeholt, aber andererseits war es unser letzter Termin und ich wollte die Runde gern abhaken. Ich schlug also „irgendwann heute noch“ vor, er antwortete „…jetzt?“, und zwei Minuten später war ich wieder im Meeting und wir machten den Unterricht bis Viertel nach zwölf.

Mittagspause ab eins. Ich schaute erst einmal nach dem Kater, der den ganzen Vormittag im Haus geschlafen hatte – es war draußen sehr unangenehm schwül, eine Menge Quellwolken, und sehr heiß. Das angekündigte Gewitter war allerdings von der Mittagszeit auf den Abend „verschoben“ worden (die App korrigierte ihre Vorhersage im Halbstundentakt), deshalb hatte ich morgens noch eine letzte Maschine Wäsche durchlaufen lassen und hängte sie jetzt auf der Dachterrasse auf. Dann Mittagessen (zweite Hälfte Linsen-Kokos-Suppe, immer noch sehr gut), und schließlich hatte ich sogar noch Zeit für einen kurzen Mittagsschlaf. Klappt selten, war super.

Den Nachmittag über war ich in erster Linie mit Unterrichtsvorbereitung beschäftigt, für eine Tonne Unterricht am Dienstag, immer wieder punktiert von Chats und Mails und administrativem Gedöns. Ich kam ganz gut voran, bis ich um fünf den Liebsten unten klappern und nach Hause kommen hörte. (Der Kater klappert auch, aber anders.) Als ihn gerade unten begrüßen wollte, bemerkte ich die ersten Regentropfen (KOMPLETT unangekündigt von der App, seriously), also raste ich wieder hoch auf die Dachterrasse und hängte die (komplett trockene, hihi) Decke leicht panikartig ab. Kaum war ich fertig, hörte der Regen wieder auf. Nerv.

Da der Liebste einen Abendtermin hatte (und vom Radfahren völlig überhitzt erst einmal aufs Sofa sank), erledigte ich das Kochen, gedämpfte Kartoffeln in einer Art Puttanesca-Soße mit frischem Spinat, vermutlich der letzte der diesjährigen Saison. Gemeinsames Essen, wir erzählten uns ein bisschen vom Tag, während wir auf die Treibhaus-Atmosphäre im Garten schauten (draußen dunkle Gewitterwolken, es donnerte die ganze Zeit, aber das war es dann auch schon). Um sieben brach er dann auf in den Bastelverein, wo er verabredet war, und ich ging wieder hoch an den Schreibtisch, den letzten Unterricht vorbereiten.
Eigentlich hatte ich geplant, mindestens zwei Stunden dafür zu haben, aber um kurz nach acht war der Liebste schon wieder da, ich aber noch nicht fertig – der Unterricht war zwar vorbereitet, aber ich hatte noch einen Stapel Korrekturen, und zwar ganz Oldschool auf Papier. Also setzte ich mich mit den Texten und einem grünen Stift nach unten, damit der Liebste wenigstens ein bisschen Gesellschaft hatte, und während er sich mit irgendetwas beschäftigte, korrigierte ich bis kurz vor zehn den Stapel durch. Und war dann zwar leicht genervt von dem doch langen Tag, aber irgendwie auch zufrieden.

Zumindest bis wir hoch gingen. Ich war nach dem langen Arbeiten natürlich ziemlich aufgekratzt und sehr wach, las also noch eine gute Stunde und versuchte dann zu schlafen. Das konnte ich nur ziemlich vergessen: Im Schlafzimmer hatte es knapp 27 Grad, und obwohl wir oben quasi alle Fenster in allen Räumen aufhatten, wollte sich kein Luftzug einstellen. Außerdem musste ich gefühlt alle 30 Minuten aufs Klo, keine Ahnung warum (vermutlich teilweise dem Earl Grey abends um acht geschuldet, teilweise einfach der inneren Anspannung). Gegen eins schaute ich aufs Thermometer und es hatte immer noch 25,5 Grad im Zimmer, was den Liebsten dazu veranlasste, die Fensterläden aufzumachen. Dadurch wurde es zwar hell im Zimmer, aber es kühlte so ganz allmählich dann doch ab, und ich schlief irgendwann ein. Natürlich viel zu spät, und leicht gereizt, und überhaupt. Mäh.