Schreibtisch-Alltagschronik, Montag 26.6.2023

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Einigermaßen gute Nacht, nur etwas kalt war es. Am Morgen begann erst einmal der Lichtwecker hohlzudrehen, nicht nur dass er zehn Minuten vor dem Weckerhupen das Licht auf „Flutlichtanlage“ einstellte (ein Problem, das er schon seit ein paar Wochen hat), er hupte dann auch zwei Minuten zu früh auf maximaler Lautstärke, und als ich das Programm neu startete, stellte er die Uhrzeit erst auf 7:27 und dann auf 5:11. (Es war 6:29 Uhr.) Der Liebste wird da wohl einen Blick draufwerfen müssen (es ist ein Problem an der Elektronik, woran ich leider nichts machen kann), wir waren dann auf jeden Fall wach.

Kleine Aufräumrunde und Katerfütterung, der Liebste machte uns ein Müsli mit Erdbeeren, ich machte noch den Wochenplan fertig und bestellte die Biokiste, dann waren wir mehr oder weniger wochenfit. Müsli erstens, weil ich gern wieder eins wollte, zweitens, weil die Erdbeeren gegessen werden mussten, und drittens weil ich auf dem Toastbrot grüne Schimmelflecken entdeckte. Wir hatten ihn am Freitag gekauft, da war er schon vom Vortag gewesen, und naja, natürlich frischer Toast vom Bäcker und seitdem in einer Plastiktüte verpackt… (und sommerliche Temperaturen…). Kein Wunder, aber trotzdem ärgerlich.

Am Schreibtisch ab neun. Vorher hatte ich noch den Liebsten verabschiedet und eine Maschine Wäsche gestartet, Sportklamotten in erster Linie. Und dann eben Schreibtischarbeit: Ich hatte keinen einzigen Termin an dem Tag, aber eine volle Mailbox, ein paar organisatorische Deadlines und daneben viel Unterricht vorzubereiten und viel zu korrigieren. Das war also mehr oder weniger der Vormittag, Korrekturen und Administratives, nur unterbrochen von einmal Wäsche aufhängen, Wäsche im Keller abhängen, Wäsche zusammenlegen und wegräumen.
Mittagspause um halb eins. Ich hatte mir morgens eine Portion Gulasch aus dem Gefrierschrank geholt, die ganz okay schmeckte, bis auf die Kartoffeln (war mir vorher auch nicht so klar, dass sich Kartoffeln so schlecht zum Einfrieren eignen, sie bekommen eine ganz merkwürdig bröckelige Konsistenz und verlieren ihren Geschmack). Dann Spülmaschine ausräumen, Schlafzimmer einmal durchfegen, und sogar für 20 Minuten Mittagsschlaf hatte ich noch Zeit.

Mehr oder weniger gleicher Nachmittag wie Vormittag, eine Mischung aus Orga, Unterrichtsvorbereitung und Korrekturen. Draußen war es schon seit halb zehn krass heiß, deutlich über 30 Grad, ich hatte alle Fenster zu und die Läden nach außen geklappt. Sogar der Kater war mittags wehklagend reingekommen, hatte sich erst einmal auf die kühlen Fliesen gelegt und dann zum Schlafen aufs Sofa. Immerhin konnte ich nachmittags die komplett trockene Wäsche von der Dachterrasse holen. Ansonsten war ich froh, dass ich gleich morgens die Fenster wieder zugemacht hatte (auch wenn es sich doof anfühlte).

Um halb sieben schrieb der Liebste mir eine Threems: „Bin mit dem Kater im Garten“ – er war gerade heimgekommen, der Kater zu ihm raus, und sie saßen beide auf dem Schattendeck. Ich ging auch mal kurz Hallo sagen, wenn man schon so nett per Handy abgeholt wird, und dann wieder an den Schreibtisch bis zwanzig nach sieben: Dann war ich fertig, der Dienstag vorbereitet, und der Liebste hatte auch das Essen gemacht.
Bei einer Sache hatte ich ihm im Garten vorher aber noch geholfen: Nämlich Giersch sammeln. Auf einer gemähten Fläche unserer Wiese treibt der Giersch überall neue Spitzen aus, wir wollen ihn eigentlich zurückdrängen, er schmeckt (wohl) recht aromatisch, wenn er so jung ist, außerdem hat er eine Menge Vitamine und Mineralstoffe, ins Rezept hätte Babyspinat gehört, den wir aber nicht da hatten… also Giersch. Das machte sich dann im Rezept ausgesprochen gut. Das Essen: Spaghetti mit Tempeh, Tomaten, Zitrone, Frühlingszwiebeln und eben Giersch. Ausgesprochen gute Kombination.

Sonst nichts weiter Wichtiges am Abend. Ich aß die allerletzten Erdbeeren mit ein bisschen Sojaquark, wir erzählten uns vom Tag und schauten dann zwei Folgen The Rookie, während es draußen abkühlte und ich irgendwann eine lange Hose anzog. Und wir den Nachwirkungen des Sportprogramms der letzten Tage nachspürten: Der Liebste hatte nach der Arbeit noch eine Fahrradrunde eingelegt und dachte über einen Pausentag nach, und ich merkte leider ziemlich die Schienbeine nach der Wandertour. Auf der Tour hatte ich das erste Mal seit längerem meine Wanderstiefel angezogen, und das war vermutlich etwas anstrengend für die Schienbeine. Ich hoffe, dass sich das schnell wieder beruhigt, sonst wäre eine längere Wandertour etwas schlecht. Aber ich bin ja noch im Training.