Früh aufgewacht, leichtes Kopfweh, draußen bedeckter Himmel – für die kommenden Tage waren schwül-heißes Wetter und Gewitter vorhergesagt. Wir gingen erst einmal eine halbe Stunde auf Dachterrasse und Gartenterrasse, Unkraut aus den Ritzen holen und gießen. Die Echinacea fing an zu blühen, ließ aber ziemlich die Blätter hängen, und überhaupt war alles auf der Dachterrasse sehr trocken (trotz Bewässerungssystem). Alles einfach zu trocken, und die große Hitze kommt erst noch.
Zum Frühstück um neun (solang es noch okay kühl war) gingen wir zum Viertel-Lieblingsbäcker, wo wir insgesamt drei Leute trafen, die entweder der Liebste oder ich oder wir beide kannten, und das ist eigentlich so mit das Schönste an der Außengastro. Um halb zehn holten wir einen Kombi, den der Liebste in der Tiefgarage in der Nähe gebucht hatte, fuhren damit zum Bastelverein, luden eine Frau ein, die sich im Verein um das neue Nähzimmer kümmerte, und fuhren dann zum Baumarkt am Stadtrand. Der Liebste hatte dort Material für den Verein bestellt und außerdem ein paar Kleinigkeiten für uns – unter anderem zwei Tuben Acrylat, die sich überraschenderweise als zwei Packungen mit je 10 Tuben herausstellten. Die Beschreibung auf der Homepage war nicht ganz eindeutig gewesen, aber dass der Preis sich als über 30 Euro herausstellte, hätte eigentlich ein Hinweis sein sollen. Harhar. Wir konnten eine Packung zurückgeben, nahmen die zweite mit und haben jetzt Acrylatdichtstoff für den Rest unseres Lebens daheim. Ritzen Fugen, Löcher? Wir sind gewappnet.
Zurück im Bastelverein half ich noch beim Ausladen, nahm dann ein paar unserer Sachen mit (einen Gießaufsatz für den Wasserschlauch, ein paar Haken, ein Laib Brot vom Bäcker) und ging nach Hause.
Daheim goss ich erst einmal eine halbe Stunde vor dem Haus, bis das Fass dreiviertelleer war. Ich hoffe, die angekündigten Gewitter kommen tatsächlich.
Dann ein bisschen schreiben, während sämtliche Decken vom Sofa durch die Waschmaschine liefen und von mir auf der Dachterrasse aufgehängt wurden, in der Hoffnung, dass Liegeplätze und Kater ungefähr gleichzeitig flohfrei wurden. Und um zwölf ging ich ins Fitness, ich wollte auf jeden Fall vor der allergrößten Hitze noch da sein. Das war eine gute Idee, erstens war es recht leer (es wurde erst gegen Viertel vor eins voll, merkwürdig, dass Leute zur Mittagszeit kommen) und ich war ausgesprochen energiegeladen, die Geräte gingen alle super. Und sogar mein Muskelaufbau wurde gelobt, lol. (Nicht zu Unrecht: Meinen Armen sieht man das Training so ein ganz kleines bisschen an.)
Um eins war ich fertig, holte den Liebsten aus dem Bastelverein ab, wo er beim Nähzimmer-Ausbau geholfen hatte, und wir gingen heim zum Mittagessen, zweite Portion Lasagne. Danach ein Espresso und mit heruntergelassenen Rollos ins Wohnzimmer für ein paar Takte lesen und einen Powernap. Draußen mittlerweile gut 30 Grad.
Um halb vier gingen wir dann zum Wocheneinkauf zum Alnatura. Nachdem wir die letzten Wochen weniger für den Vorrat gebraucht hatten, füllten wir jetzt wieder richtig auf und kamen mit einem vollen Wagen (und einer großen Rechnung) nach Hause. Dort saugte der Liebste das ganze Wohnzimmer, insbesondere die Katzenliegeflächen (Sessel, Sofa und Kratzbaum), während ich die Einkäufe verräumte. Und dann hatte ich genug vom Arbeiten in der Hitze, ich schnappte mir Sonnenbrille und Buch, holte den Liegestuhl aus dem alten Ziegenstall und legte mich für die nächsten zwei Stunden aufs Schattendeck. Um halb sechs kam der Liebste zu mir, in der Hand zwei Aperol Spritz (damit war dann auch die Proseccoflasche leer), und wir starrten gemeinsam ein bisschen ins Grüne.
Gemeinsames Kochen war ein Kartoffelsalat mit Mayo, Räuchertofu, sauren Gurken, Rucola und Dill – eine extrem leckere Kombination. Als Nachtisch Erdbeeren mit Sojaquark, ein paar Folgen Rookies und schließlich einen Fingerbreit Jameson zum Abend. Wir hatten uns an dem Tag schon dafür entschieden, an diesem Wochenende daheim zu bleiben und keine große Wandertour zu machen (große Hitze und Gewitterwarnungen und so), und das fühlte sich überraschend entspannend an. Das Schwierigste war eigentlich, solang wach zu bleiben, bis das Schlafzimmer temperaturmäßig einigermaßen okay zum Schlafen war. Das klappte so lala.