In der Nacht regnete es ein wenig und die Temperatur ging ein ganz kleines bisschen zurück – aber die Platten auf der Dachterrasse waren morgens immer noch so warm, dass ich barfuß gehen konnte, und im Schlafzimmer waren es immer noch deutlich über 23 Grad. Bis jetzt sind wir mit den tropischen Sommernächten ja verschont geblieben, von daher sollte ich mich nach ein paar heißen Nächten wohl nicht beklagen (das neue Normal). Aber anstrengend war es halt, ich war nicht wirklich erholt, als ich morgens aufwachte.
Der Liebste machte uns ein Müsli und ging dann auf acht ins Büro, ich blieb den Tag im Home Office. Für den Tag hatte ich mir drei größere Sachen vorgenommen, zwei für die Arbeit und eine privat, nämlich die Wäsche, und dementsprechend startete ich gleich morgens eine Maschine. Außerdem machte ich ab halb zehn alle Fenster im Haus zu und die Fensterläden auf halb, es wurde schon wieder warm und ich wollte die Morgenkühle so lang wie möglich im Haus behalten.
Dann Vormittagsarbeit, ein Beratungstermin, der nicht klappte, aus diversen Gründen (die Kommunikation mit der Person gestaltete sich schwierig, auch meine Kollegin hatte mit ihm schon Mühe gehabt), ich arbeitete mich an meiner Mailbox ab und bereitete Unterricht vor.
Mittagspause von halb eins bis zwei: Neben der zweiten Portion Chili und einem Blick in die Zeitung hängte ich eine Maschine Wäsche auf, ließ eine zweite Maschine durchlaufen, hängte die erste Wäsche trocken wieder ab und die zweite auf. Weil es einfach so heiß war auf der Dachterrasse (und recht windig dazu). Dass die Wäsche schnell fertig wurde, war so ziemlich der einzige Vorteil von der Hitze. Der Kater hatte sich im Garten auf die Steinplatten des Schattendecks gelegt, sogar im Gras war ihm zu heiß. Was mich aber, unerschrocken wie ich war, nicht daran hinderte, dann auch noch das Bad zu putzen. (Danach klatschnass geschwitzt.)
Geruhsame Nachmittagsarbeit (es ging kaum mehr als geruhsam), ich nahm meinen zweiten Arbeitspunkt auf der Erlediliste in Angriff und wusch eine letzte Maschine Wäsche (und hängte die zweite trockene ab).
Irgendwann schrieb mir der Liebste, dass er jetzt heimkommen würde, unter Mühen, weil nämlich sein Fahrrad einen Platten hatte. Um sechs war er da, dementsprechend gelaunt, und goss erst einmal ein bisschen, während ich ihn begrüßte und meinen Arbeitspunkt fertig machte. Damit hatte ich, auch wenn es sich nicht so anfühlte, tatsächlich alle drei vorgenommenen Dinge abgehakt und konnte eigentlich mit dem Tag ganz zufrieden sein. Fühlte sich irgendwie nur nicht so an.
Um Viertel vor sieben fuhr ich meinen Rechner endgültig herunter und schloss mich dem Liebsten beim Kochen an, Spaghetti mit klassischer Tofu-Bolognese. Dazu ein bisschen Rätsel, der Liebste erzählte etwas von seinem (eher blöden) Tag und wehklagte über sein kaputtes Fahrrad, und dann starteten wir auf Netflix eine neue Serie: Hack My Home, wo man vier Designern dabei zuschaut, wie sie vollgestopfte und zu kleine Häuser durch schlaue Raum- und Möbelhacks in Raumwunder verwandeln. Oder so. Der Liebste wollte ein bisschen etwas ohne Drama, wir haben ja sowieso einen Hang zu Makeover-Shows, also war das genau das Richtige. Ich fremdelte zwar noch ein bisschen mit den vier Hosts (ein bisschen zu sehr Klischee, alle vier), aber mal sehen. Danach auf jeden Fall noch eine Runde Rookies, wo natürlich auch alle ein bisschen Klischee sind, aber halt nicht neu.