Recht früh wach geworden und dem rauschenden Regen draußen zugehört, so richtig stand ich aber erst gegen acht Uhr auf. Ich fühlte mich, trotz verschobenem Rhythmus und allem, ausgesprochen wach und ausgeschlafen. Die frische, kühle Luft und die Ruhe spielten da sicher eine Rolle. Der Liebste schlief noch, logisch, er war wirklich spät nachts vom Stadtfest-Abbau heimgekommen (und vermutlich nachts ordentlich nass geworden, es hatte lang gewittert in der Nacht). Ich versuchte, so leise wie möglich die Küche aufzuräumen, und machte mir dann einen grünen Tee – leider nur mit Teebeutel, weil mir der lose Tee aus dem Teeladen in der Stadt ausgegangen war und ich erst einmal Zeit finden musste, neuen zu kaufen. Nun ja. Jammern auf hohem Niveau.
Ruhiger Morgen: Ein bisschen Schreiben, ein Blick ins Internet, irgendwann stand der Liebste auf und machte uns ein englisches Frühstück, nur mit Pilzen, Tomaten und getoastetem Brot, ohne Tofuwurst – da wir für den Tag keine Wanderung geplant hatten, wollten wir nicht ganz so üppig frühstücken. Was uns nicht davon abhielt, als Frühstücksabschluss ein paar Erdbeeren mit Schlagsahne zu essen. Leider war eine der Erdbeeren schimmlig, der Liebste hatte es nicht gesehen und sie war bei mir in der Schale gelandet, und LIEBE GÜTE war das mal eklig. Das verdarb mir so ein bisschen die Lust auf weitere Erdbeeren, aber die Saison ist ja auch quasi durch.
Den restlichen Vormittag verbrachte ich erst mit Laptop, dann mit neuem Buch auf dem Sofa, während der Liebste den Staubsaugerroboter vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer trug, dort sämtliche Stühle, Blumentöpfe und ähnliches nach oben räumte und den Roboter dann durchs Zimmer fahren ließ. Ich weiß nicht, ob uns das wirklich viel Zeit spart, wenn man vorher alles wegräumen muss (der Liebste sagt „das geht ganz schnell!“), aber cool war es natürlich schon, dem Apparat beim Saugen zusehen zu können, und sehr sauber war es danach auch (deutlich sauberer als beim normalen Fegen). Und weil das so praktisch passte, wischte der Liebste dann gleich mal alles durch.
Zum Mittagessen machten wir eine große Schüssel Rohkostsalat, die wir eigentlich am Abend davor geplant hatten: Rote Bete, Karotten, Paprika, Rucola, Staudensellerie, Kohlrabi, mit einem Dressing aus Erdnussbutter, Tamari, Zitronensaft, Walnussöl, alles ein bisschen asiatisch angehaucht. Recht viel und schon gut, nur ein bisschen lahm schmeckend, weshalb wir mit Sriracha-Mayo nachhalfen. (Das Originalrezept hatte noch in Tamari und Zucker karamellisierte gehackte Erdnüsse vorgesehen, auf die wir verzichtet hatten, das hätte geschmacklich vermutlich schon noch einen Unterschied gemacht.)
Den Nachmittag über war ich auf dem Liegestuhl im Schattendeck und las in meinem neuen Buch, Dreaming the Beatles von Rob Sheffield. Das ist keine Biographie oder Ähnliches, sondern es wird eher in etwas unzusammenhängenden Einzelkapiteln versucht, die emotionale Faszination der Beatles zu erklären, immer unterschiedliche Aspekte, oft an einzelnen Songs festgemacht. Definitiv etwas für Hardcore-Fans (wozu ich mich nicht zählen würde, auch wenn ich die Beatles sehr mag, aber eine Menge der eher unbekannteren Lieder sagten mir gar nichts, geschweige denn die Lieder anderer Künstler, die als Inspiration gedient hatten) und nicht so ganz flüssig zu lesen. Trotzdem war ich den Nachmittag über beschäftigt, während neben mir der Kater schlief. Parallel sortierte ich noch Wäsche, wusch zwei Maschinen und hängte sie auf der Dachterrasse auf (das Wetter war ein Sonne-Wolken-Mix und nur so ungefähr 26 Grad, also sehr angenehm).
Gegen sechs holte ich den Liebsten aus der Garage, wo er an seinem Fahrrad herumgeschraubt hatte (diverse Reparatur-Baustellen, mal sehen, ob er es noch repariert bekommt oder ein neues kauft, jetzt hat er ja erst einmal den Ring bestellt). Wir machten gemeinsam den Wochenplan für die kommende Woche und kochten dann das Abendessen, einen großen Eintopf, mediterran angehaucht, mit Pak Choi (der den Mangold aus dem Originalrezept ersetzte, der Liebste mag Mangold nicht so), Mais, Tomaten und etwas Pesto zum Würzen. Sehr gutes Rezept aus Hugh Fearnley-Whittingstalls zweitem Kochbuch Viel mehr vegetarisch (wie immer große Empfehlung).
Dann also Wochenendabschluss mit ein paar Folgen Rookies, und dabei stellten wir dann fest, dass wir die vierte Staffel durchhatten – gerade jetzt wo’s spannend wird! Es gibt eine fünfte Staffel, Netflix hat sie aber noch nicht (es steht immer noch der Vermerk „Neue Staffel“ für die vierte Staffel da), das heißt, wir müssen warten, bis die fünfte Staffel lang genug im amerikanischen Pay-TV lief und Netflix die Rechte dafür bekommt. Was irgendwie echt doof ist.