Um sieben Uhr aufgestanden, ausgeschlafen. Wir hatten nicht wirklich viele Pläne für den Tag, so ein paar organisatorische Sachen zu erledigen, ansonsten viel „abhängen“. Es war mir ganz recht, dass ich früh aufgewacht war – unter anderem rechtzeitig genug, dass ich die Sachen im Schlafzimmer wegräumen konnte und Harold um 7:15 seine Saugrunde drehte. Dann Tee und ein Blick in die Zeitung, und weil das Schlafzimmer oben sauber war und ich Zeit hatte und mir der Rücken etwas zwickte, dachte ich „warum eigentlich nicht?“ und rollte auf acht die Yogamatte aus und machte beim Onlinekurs mit. Zwar etwas merkwürdiges Gefühl, weil das ja ein Firmenkurs ist und ich während des Urlaubs eigentlich meine Kolleg:innen nicht sehe, aber das war völlig okay. Und der Kurs tat mir logischerweise total gut.
Danach schnelle Dusche, während der Liebste zum Viertel-Lieblingsbäcker fuhr, einen Laib Brot und ein paar Brötchen für uns holen zum Frühstück, und dann gemütliches Frühstück mit Kaffee und Brötchen, während Spanien gegen Sambia 5:0 gewann, was für schöne Tore.
Während des ganzen Morgens hatte es immer wieder geregnet, der Liebste war geradeso einigermaßen trocken vom Bäcker gekommen. Ein Toastbrot hatte er dort gezahlt, aber noch nicht mitgenommen, weil es noch zu heiß zum Schneiden gewesen war. Ich hatte mich nach dem Duschen „richtig“ angezogen (also für kühles Wetter), mit langen Socken und Jeans, T-Shirt und Trainingsjacke, und als nach dem Spanienspiel eine kurze Regenpause sichtbar war, erklärte ich mich bereit, schnell den abgekühlten zurückgelegten Toast zu holten. Nur blöd, dass sich die Regenpause als sehr kurze Pause von 3 Minuten entpuppte, und in Sichtweise vom Bäcker ein heftiger Starkregen losbrach. Ich stellte mich erst an eine Hauswand, die die Westrichtung abschirmte, und hoffte, damit (mit Schirm und Regenjacke natürlich) einigermaßen geschützt zu sein, als dann aber auch noch Hagel dazukam und der Regen kleine Bächlein auf der Straße bildete, rannte ich die zwanzig Meter bis zum afrikanischen Imbiss, wo ich unter einem Vordach im Trockenen stand. Dort blieb ich, bis der schlimmste Regen vorbei war, ging dann das zurückgelegte Toastbrot abholen und wieder heim. Wie gesagt mit Regenschirm und mit Unterstand, und trotzdem hatten die paar Minuten Starkregen gereicht, dass Hose, Socken und Schuhe vom Knie abwärts klatschnass waren und ich eher keine Lust mehr auf Aktivitäten außer Haus hatte.
Also Jogginghose und Wollsocken. Zum Mittagessen machte ich uns eine Schüssel Salat mit Gurke, Tomaten, SimplyV-Hirtenkäse, und danach verzog ich mich den restlichen Nachmittag aufs Sofa, begleitet vom Kater, der neben mir einschlief (Regen und so). Um zwei das dritte Fußballspiel des Tages (Kanada-Irland, sehr unterhaltsam, leider mit schlechtem Ausgang für die Irinnen), ansonsten Tee und Buch, und gegen sechs hatte ich dann mein fünftes Terry Pratchett-Buch durch, Sourcery. Natürlich wieder sehr unterhaltsam, aber trotzdem beschloss ich danach, die Pratchett-Phase jetzt erst einmal abzuschließen und etwas Anderes zu lesen.
Der Liebste war im Lauf des Tages deutlich produktiver gewesen als ich: Er hatte die Steuererklärung für sich und seine Eltern erledigt, beide Bäder geputzt, eine dreistöckige Torte fabriziert, die im Kühlschrank durchzog und nur noch auf die letzte Ganache wartete, und außerdem Wäsche sortiert und eine Ladung in die Maschine gesteckt. Ich ging in den Garten und zupfte die allerletzten Unkrautreste aus den Terrassenritzen, fütterte den Kater (er frisst immer noch mäkelig, aber wieder einigermaßen normal, wahrscheinlich hatte er einfach ordentlich Mäuse in den letzten Tagen) und hängte dann die Maschine auf. (Logischerweise nicht auf der Dachterrasse.)
Zum Abendessen machte der Liebste uns ein Blech Ofengemüse mit ein paar angerösteten Kichererbsen, und dann verbrachten wir den Abend auf dem Sofa: Mir war kalt, ich wollte mich nicht mehr bewegen, und draußen regnete es schon wieder. Also drei Folgen mit dem guten Doktor (nicht mit dem Doctor, nicht dass da Verwechslungen entstehen), und das ist schon eine ganz nette Serie, obwohl ich Krankenhausserien ja eigentlich nicht mag. Aber man schließt die Hauptfigur sehr schnell ins Herz – ich hoffe mal, das ist auch eine einigermaßen realistische Darstellung, bin mir nicht so sicher. Ich müsste mal nachlesen, ob ein Autismusverband etwas dazu zu sagen hat.