Um acht aufgestanden mit generell ziemlich grottigem Körpergefühl: Leichtes Kopfweh, leichtes Bauchweh, alles nicht so richtig schlimm, aber auch nicht so ganz okay, dazu Muskelkater und eine leichte Schnupfennase. Ich richtete das Schlafzimmer für Harold (er startete dann auch brav um halb neun) und hielt mich dann an einer Tasse Tee fest. Der Liebste machte uns ein Müsli, wir warfen einen Blick in die Zeitung. Draußen Grummeln, dunkle Gewitterwolken, ordentlich Regen. Trübsinnig.
Um zwanzig nach neun stand dann auch S auf, er war irgendwann nachts heimgekommen und morgens schon wieder zum Auswärtsfrühstück verabredet (und anschließend zu Kaffee und überhaupt den ganzen Tag unterwegs – seit zweieinhalb Jahren das erste Mal wieder in der Stadt, er hatte ein paar Kontakte zu pflegen). Deshalb verabschiedete er sich nach kurzer Zeit, was auch ganz gut war, denn kaum war er weg, brachte der Kater einen kleinen Vogel zum Frühstück in die Waschküche. (Also der Vogel war nicht zum Frühstück eingeladen, spielte aber leider trotzdem eine zentrale Rolle.) Ich wollte das erst einmal gar nicht sehen und verschwand ins Esszimmer, der Liebste und ich machten uns einen zweiten Tee und starteten den Livestream Schweden-Italien. Sehr unterhaltsames und torreiches Spiel, und weil das so Spaß gemacht hatte, hängten wir gleich noch Frankreich-Brasilien hintendran. Das war der Vormittag.
Zum Mittagessen einfaches Vesper mit restlichem Brot, Rügenwalder Pseudowurstquatsch und Aufstrich, dann eine schnelle Dusche und – endlich eine Regenpause – eine Runde zum Alnatura für frisches Gemüse in erster Linie. Daheim packte ich die Sachen weg, und dann nahm ich mir endlich ein neues Buch, stellte auf dem Schattendeck den Liegestuhl auf (sehr schwül und merkwürdig warm, auf dem Schattendeck war es gerade richtig) und verbrachte dort den kompletten Nachmittag (das dritte Vorrundenspiel des Tages schaute ich nicht, mir war der Garten wichtiger als Panama-Jamaika). Ein kleiner Powernap, ein bisschen Unterhaltung mit dem Kater, der mir Gesellschaft leistete (ich hoffe, er weiß es zu schätzen, dass wir das zweite Jahr in Folge wegen ihm nicht in den Sommerurlaub fahren), ansonsten 120 Seiten im Buch. Kein Regen mehr (aber wir hätten ja sowieso das neue Dach gehabt, also alles entspannt).
Gegen halb sechs ging der Liebste duschen (er hatte zwischendrin ein bisschen im Garten gemäht und gerecht und Hecke gekürzt und war generell ein wenig geschäftig gewesen), und ungefähr gleichzeitig kam auch S wieder nach Hause, also klappte ich den Liegestuhl zusammen und ging rein. Eigentlich war der Plan „gemeinsames Kochen“ gewesen, aber der Liebste war immer noch im Erledimodus und legte einfach schon mal los. Ich räumte ein bisschen hinter ihm auf, S gesellte sich dazu und unterhielt uns, und um kurz vor sieben war ein Mushroom Guiness Pie im Ofen und eine Schüssel Salat stand auf dem Tisch.
Den Abend über gemütliches Essen (sehr guter Pie, Salat, restliche Geburtstagstorte), ein bisschen trinken (ein Bier als Start, passend zum Essen, dann ein Glas Weißwein für mich, der etwas weniger gut passte, auf das ich aber Lust hatte, am Ende ein schottischer Single Malt als Absacker), und natürlich viel, viel reden, über Beruf und Familie und Karriere und Politik und überhaupt alles Mögliche. Natürlich waren wir uns in Allem einig und wussten alles am besten und konnten generell die Welt erklären, ist ja klar. Um elf hatten wir die private und öffentliche Lage dann ausführlich erörtert und gingen sehr müde und ziemlich zufrieden ins Bett.