Ganz okay geschlafen und aufgewacht um kurz nach acht, also unfassbar spät für meine Verhältnisse. Ich fühlte mich tatsächlich ganz erholt. Trotzdem passierte relativ wenig den Tag über. Morgens eine Tasse Tee auf dem Balkon, so bis kurz nach neun, dann wurde es nämlich schon wieder warm und wir zogen uns ins Haus zurück. Nicht ohne vorher nach dem Kater zu sehen: Der war hungrig, kam zum Fressen ins Haus, ging wieder ganz normal, alles gut. Der Besuchskater schaute kurze Zeit später auch im Garten vorbei.
Englisches Frühstück, ein paar Zeitungsrätsel, wir ließen eine Maschine Wäsche laufen und hängten sie auf der Dachterrasse auf, Harold fuhr durchs Erdgeschoss und saugte Wohnzimmer, Esszimmer, Küche, der Liebste wischte nach. Noch ein Blick ins Internet, ich las ein paar Seiten, und dann war es schon kurz vor zwölf und wir machten den Livestream an für das Finale der Frauen-WM, Spanien gegen England.
Ausgesprochen gutes Spiel, beide Seiten sehr offensiv, mit tollen Spielzügen und jeder Menge Chancen. Es hätten durchaus mehr Tore als nur eines fallen können. Dass Spanien am Ende gewann, war durchaus verdient. Und ich war einfach sehr froh, dass wir ein wirklich schönes Turnier so ausführlich hatten ansehen zu können, ohne dass ich mich aufregen musste und ohne Bauchschmerzen, figurativ gesprochen.
Während des Fußballspiels hatten wir uns das Mittagessen warm gemacht (restliche Ofenkartoffeln mit Pilzen). Danach ein Kaffee und etwas Vanillequark mit Nüssen, und dann nahm ich mein Buch und legte mich auf die Dachterrasse zum Lesen. Eigentlich sehr entspannt, nur dass mein blöder Bauch begann weh zu tun. Keine Ahnung, was der wieder wollte.
Sonst passierte nicht viel am Nachmittag. Ich sammelte sämtliche benutzten Handtücher ein und steckte sie zusammen mit dem Duschvorhang in die Waschmaschine, ließ eine Spülmaschine durchlaufen, jätete etwas Unkraut auf der Dachterrasse. Irgendwie war ich ein bisschen unruhig und angespannt und der zwickende Bauch half da auch nicht. Gegen fünf hängte ich die Handtücher auf und verschwand dann in der Küche: Wir hatten noch eine Packung Schokokuchen-Backmischung im Vorrat, und was gibt es bei der Wahnsinnshitze (draußen 35 Grad) besseres, als den Ofen laufen zu lassen?
Um sechs war der Kuchen fertig und ich ging mit Laptop für eine Stunde zum Schreiben auf die Dachterrasse. Natürlich war es draußen deutlich heißer als drinnen, aber ich fand es weniger stickig und im Schatten durchaus auszuhalten (geschlossene Räume mit laufendem Computer sind im Sommer auch nicht soooo toll).
Dann gemeinsames Kochen, ein Salat mit ofengerösteten Paprika und Auberginen (wieder Ofen, hurra), weißen Riesenbohnen, Pinienkernen und Pesto als Dressing. Sehr leckeres Essen. Wir machten noch schnell den Wochenplan für die nächste Woche, und dann war das Wochenende schon wieder fast rum, mein Bauch tat immer noch ein bisschen weh (er beruhigte sich erst beim Schlafengehen) und ich hatte insgesamt nicht so tolle Laune vor der nächsten Woche (mit viel Unterricht und viel Gedöns und überhaupt, ich hätte gern schon wieder Urlaub, was zwei Wochen nach dem Urlaub nicht so ein gutes Zeichen ist). Auf jeden Fall hatte ich keine Lust auf Krankenhausdrama, lieber etwas leichte Kost, deshalb sahen wir ein wenig den hilflosen Bäckern zu und dann zwei Folgen von Hack my Home, eine Makeover-Show, wo man den Leuten ihr Haus quasi komplett neu einrichtet und umbaut und mehr oder weniger abreißt und neu aufbaut. Sehr amerikanisch halt, aber für den Abend genau das Richtige.