Aufgewacht um zwanzig nach sechs, warum auch nicht am Feiertag? Ich ließ den Liebsten noch ein bisschen schlafen, fütterte die Miautiere, räumte in der Küche auf und programmierte die Waschmaschine, damit sie um neun startete. Was sie zum Anlass nahm, um halb acht zu starten, WARUM, keine Ahnung. Danach Tee, und ein bisschen Politik-Umfrage: Ich bin seit einiger Zeit auf der Mailingliste des Politik-Panels der Uni Freiburg, wo viermal pro Jahr repräsentative Umfragen zu wichtigen politischen Themen in Deutschland durchgeführt werden. Die nächsten 20 Minuten klickte ich mich also durch diverse stimme voll zu-stimme überhaupt nicht zu-Skalen und stellte mal wieder an mir selbst meine furchtbar klischeehafte linksgrünversiffte Einstellung fest. So wie es sein soll.
Feiertag, womit könnte man den Tag also besser verbringen als mit ausgedehnter Hausarbeit. Der Liebste machte uns erst einmal ein englisches Frühstück, und den restlichen Vormittag verbrachte ich damit, Wäsche zu waschen und auf der Dachterrasse aufzuhängen (nicht mehr ganz so warm wie die Tage zuvor mit ungefähr 22 Grad, aber sehr sonnig) und im Haus ein bisschen herumzuräumen. Ich kippte Waschsoda und Essig in den Badewannenabfluss (klappte hervorragend: 4 Esslöffel Waschsoda, so eine halbe Tasse Essig, vorher ein Liter kochendes Wasser, eine halbe Stunde warten, noch einmal ein Liter kochendes Wasser – Abfluss war wieder frei), der Liebste putzte oben im Bad, ich putzte die untere Toilette, solche Sachen.
Zum Mittagessen machten wir uns einen großen Wok Dan Dan Noodles mit Mie, Sojahack, Shiitake und Champignons – lecker, aber eine etwas zu große Portion, vor allem da wir am Montag im Alnatura zwei Blätterteig-Mandeltaschen mitgenommen hatten, die jetzt gegessen werden mussten. Die waren ebenfalls prima (nicht so furchtbar süß wie sonstige Bäckersachen), aber danach war ich komplett pappsatt. Also für den größeren Teil des Nachmittags aufs Sofa mit Espresso und YouTube und irgendwann einem Powernap. Ziemlich langweiliger Feiertag.
Gegen fünf hängten wir die Wäsche wieder ab: Draußen hatte ein böiger Wind zu wehen begonnen und der Himmel war zugezogen (hurra, Oktober!), die Wäsche war prima trocken geworden. Bald darauf fing es tatsächlich zu regnen an (dringend nötig, der Liebste hatte morgens im Garten schon wieder gegossen). Immer noch sehr windig, der Regen klatschte waagrecht gegen die Scheiben, und ich überredete die Kater ins Haus zu kommen, damit sie uns auf die Nerven gehen konnten.
Damit war es das an Aktivitäten für den Tag. Wir machten noch einen Wochenplan (zwei Tage verspätet, aber immer noch sinnvoll), ich gratulierte zwei Freunden etwas verspätet zum Geburtstag und googelte dann ein bisschen herum, wo ich die ausgetauschte Tonerkartusche (die bestellte passte, hurra) loswerden konnte, leider nicht so einfach. (Der Elektrohändler, wo ich die neue bestellt hatte, bot zumindest schon einmal keine Rückgabemöglichkeit an.)
Um halb sieben kümmerte ich mich ums Kochen, während der Liebste (mit – vermutlich allergischer – Schnupfennase) auf dem Sofa blieb, ein großer Topf asiatisch angehauchter Weißkohlsuppe mit Kokosmilch und Currypaste. Und damit dann aufs Sofa, erst eine Folge Making Fun, immer noch sehr lustig, und dann zwei Folgen Emergency NYC. Und damit schafften wir es dann so einigermaßen, die schlechte Laune am Ende des langen Wochenendes in Schach zu halten. Ins Bett gegen zehn, dann noch einmal aufgestanden um halb elf, weil wir von zwei Katzen belagert wurden, die beide offensichtlich der Meinung waren, sie bräuchten dringend noch mehr zu essen. Und ja, ich weiß, die Regel ist, keine Fütterung zwischen zehn und sechs, aber die Regel ist auch, gib den Katern Futter, bevor der Liebste sie erwürgt, und deshalb war es in diesem Fall durchaus angemessen.