Nach den anstrengenden drei Tagen hatte ich mir erlaubt, ohne Wecker ins Bett zu gehen, ich wachte aber trotzdem um kurz vor halb sieben auf, recht ausgeschlafen. Der große Arbeitsberg war weg und ich fuhr alles ein bisschen runter, mein Tempo, meine Aufmerksamkeit, mein Angespanntheitslevel. Erst einmal ließen wir uns Zeit am Morgen, der Liebste (immer noch heftig hustend, sonst ging es ihm etwas besser) machte ein Peanut Butter Porridge zum Frühstück und ich warf einen Blick in die Zeitung. (Aber nur einen kurzen Blick, ich musste mich schon wieder ärgern und wollte das gar nicht.) Um neun schaute ich nach meinen Mails und Chat-Nachrichten und beantwortete gleich alles, was es so gab – es war nicht viel und ich kriegte den Posteingang wieder leer. Hihi. Dann ausführliche Dusche und um zehn startete ich richtig am Schreibtisch.
Geruhsamer Arbeitstag: Nicht nur dass ich jetzt tatsächlich so ziemlich vor der Welle war, es schien auch so zu sein, dass die meisten anderen Leute ihr Arbeitsjahr schon mehr oder weniger abgeschlossen hatten, es kamen auf jeden Fall sehr wenige Anfragen rein (das kann nächste Woche aber schon wieder anders aussehen). Ich hakte ein paar kleinere Sachen ab, bereitete Unterricht für den Nachmittag vor und nahm mir zum Beginn der Mittagspause noch die Zeit, ein paar Bücher zu bestellen (ich habe so wenige) und dann Unterwäsche und T-Shirts für den Liebsten und mich. (Also seine Unterwäsche suchte er selbst aus, aber es lief als eine Bestellung.) Auch etwas, was ich seit einem Monat schon machen wollte.
Lange Mittagspause bis kurz vor halb drei mit der zweiten Hälfte Dan Dan Noodles und einem Espresso danach (und keinem Süßkram, den hatte ich die Woche über wahrlich genug gehabt), es blieb sogar noch Zeit für einen Mini-Mittagsschlaf. Nachmittags eine Stunde Unterricht, eine Beratung, ein paar Dinge abzuklären, und um fünf Uhr machte ich Feierabend. Fuhr allerdings noch nicht sofort den Rechner runter, sondern erledigte noch ein paar private Sachen: Machte diverse Überweisungen, beantragte Onlinebanking bei meiner (Neben-)Bank per App (bescheuerterweise kommt da ein Aktivierungscode per Post, wie nicht-digital kann man sein, anstatt beispielsweise die Identifizierung per e-Perso oder so etwas anzubieten), räumte meinen privaten Posteingang ein bisschen auf, erneuerte das Vegan Food & Living-Abo (musste sein, weil meine Kreditkarte ausgelaufen war, und meine Mail mit der Info dazu war wohl auf dem Weg nach England verschüttgegangen, auf jeden Fall war das Abo automatisiert gelöscht worden, harhar).
Und dann Feierabend. Ohne Yoga, weil die Trainerin leider die Woche über krank war. Ich hatte überlegt, stattdessen ins Fitness zu gehen, aber als ich runterkam, war es schon kurz nach sechs (und überhaupt regnete es draußen mittlerweile und war sehr ungemütlich und so). Also stattdessen Abend daheim im Warmen.
Fürs Abendessen hatte ich ursprünglich „auswärts“ in den Plan geschrieben, aber der Plan war zu einem Zeitpunkt entstanden, als der Schnupfen des Liebsten sich noch nicht zu einer Bronchitis ausgewachsen hatte. Statt Restaurant also ein bisschen Kühlschrank-Plünderung: Aus einem halben Kopf Rotkraut entstand ein wunderbarer Salat, und dazu gab es eine Pfanne angebratener Maultaschen und geschmälzter Zwiebeln.
Und dazu einen ausgezeichneten Weißwein: ein Grüner Veltliner von der Winzerei Krems, sowieso mehr oder weniger meine Lieblings-Weißweintraube, und dann mit wirklich faszinierenden Aromen. Sehr frisch, leichte Zitrusnoten, dabei ein blumiges Aroma, ohne unangenehme Säure. Und so angenehm, dass wir im Lauf des Abends die ganze Flasche leermachten, was für einen Freitagabend eher nicht so typisch ist.
Und den Nebeneffekt hatte, dass ich dann unbedingt noch etwas Salziges wollte, also ging ich in den Supermarkt ums Eck und stattete uns mit Chips und Nüssen und Gedöns aus. Und einer neuen Packung von dem tollen Schweizer veganen Raclettekäse. Und einer neuen Packung veganer Maultaschen, schließlich waren unsere jetzt leer. Nicht dass wir sie permanent im Vorrat hätten, aber das war ja egal.
Restlicher Abend: Sofa, Chips, ein bisschen Big Fat Quiz und dann drei Folgen Bodies auf Netflix. Ui, was für eine tolle Miniserie das bis jetzt ist. Sehr, sehr, sehr gespannt, wie es ausgeht.