Alltagsroutine und Wettergelaber, Mittwoch 13.12.2023

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Beide sehr müde beim Aufwachen, der Liebste hatte nachts wieder mehr gehustet und überhaupt war bei uns beiden ein bisschen die Luft raus an diesem feuchtkalten Morgen. Die beiden aufgeregten Katzen sahen das natürlich anders.
Zum Frühstück schnitt der Liebste den restlichen Grieß-Vanillepudding in Scheiben (er war problemlos fest genug dafür) und briet ihn als eine Art Grießschnitten an, ein Essen, das ich schon seit Jahrzehnten nicht mehr gehabt hatte und sowieso überhaupt noch nicht oft (bei uns daheim war es kein typisches Essen gewesen). Aber Grieß, leicht süß, Vanille, dazu ordentlich Öl in der Pfanne: Was braucht man mehr als Frühstück. Und der Pudding musste so langsam halt weg.

Gutes Frühstück also, dann ging der Liebste in den strömenden Regen zur Arbeit und ich drehte die Heizung im Schlafzimmer ein kleines bisschen höher und ging für eine Stunde in den Yogakurs. Ich fühlte mich insgesamt nicht so super, mein linkes Auge und überhaupt die linke Gesichtshälfte, Backen, Zähne… taten weh, als ob sich da eine leichte Nasennebenhöhlenentzündung breit machen würde, und überhaupt müde, Nackenschmerzen, bla. Der Kurs war dementsprechend anstrengend, aber danach ging es mir besser. Und nach der Dusche war ich dann einigermaßen wach.

Von zehn bis eins am Schreibtisch, administratives Gedöns, Mails, Unterrichtsvorbereitung. Die ganze Zeit unangenehm kalt, ich saß mit zwei Paar Socken, Pulswärmern, Schal am Schreibtisch. Wenig Spannendes zu tun, aber ich kam ganz gut mit meiner Erlediliste voran. Nebenher klingelte es gefühlt im Halbstundentakt an der Tür: Neben der Gemüsekiste kamen zwei Bestellungen für den Liebsten, die Unterwäsche-Bestellung für mich vom Wochenende, die Deckelöffnungs-Hilfe und die warme Jogginghose und außerdem noch eine weitere Tonne Post (eines davon weihnachtsbezogen, das andere alles… Zeugs). Ein bisschen ungewöhnlich, mir taten die jeweiligen Zusteller ein bisschen leid. Und dabei hat das alles noch gar nicht mal etwas mit Weihnachten zu tun. Alles quasi Geschenke für uns.

Mittagspause mit dem restlichen Kartoffel-Spinatauflauf, ein bisschen Katerbespaßung (beide scheinen okay zu fressen, beide finden das Regenwetter SO BLÖD), und um kurz nach zwei ging ich für den Nachmittag ins Büro. Dort Nachmittagsarbeit bis sechs, mit zur Abwechslung mal einer ganzen Reihe anderer Kolleg:innen vor Ort, was die Laune gleich ein bisschen hob. (Aber nicht zu viele, sonst hätte es mich auch wieder genervt.) Ich hatte zwei Beratungstermine, schrieb Mails, las Protokolle und kümmerte mich um meine SIM-Karte.
Der Chef hatte mir nämlich eine SIM-Karte bestellt: Ich möchte mein privates Handy nicht für geschäftliche Aufgaben benutzen (sollen wir auch nicht), aber da ich doch recht viel im Home Office bin, wäre es nicht schlecht, wenn ich zumindest ein bisschen telefonisch erreichbar wäre. Oder wir sogar das Telefon in meinem Büro aufs Handy umleiten könnten, wenn ich nicht da bin (und meine Kollegin auch nicht). Wahrlich keine revolutionäre neue Idee und eigentlich höchste Zeit, dass wir das machen.
Nur dass ich etwas blöd schaute, als ich mein Handy aufmachte, denn die beiden SIM-Steckplätze entpuppten sich als ein Steckplatz und ein MicroSD-Speicherkartenplatz. Das Fairphone 4 ist, was mir leider nicht bewusst war, nicht mehr echt dual-SIM-fähig (wie es mein altes Fairphone 2 noch gewesen war), sondern bietet nur noch einen physischen Speicherkartenplatz und eine eSIM-Option an. Ich müsste jetzt also bei meinem Telefonanbieter erst einmal eine eSIM beantragen, mein Handy mit meinem privaten Anschluss dann auf eSIM umstellen, um dann die Firmen-SIM nutzen zu können.
Oder ich hole einfach mein altes Handy aus der Schublade und stecke die SIM da rein. Einfach nur telefonieren wird es ja vermutlich noch können.

Um kurz nach sechs daheim, der Liebste kam direkt nach mir, beide regennass. Die Stimmung war nicht so toll – bei mir ganz okay, aber der Liebste brachte aus der Arbeit einen ordentlichen Bauch voller Ärger mit nach Hause. Logischerweise gehe ich hier nicht so in die Details, aber… puh. Doof.
Wir tauschten uns also erst einmal ein bisschen aus. Dann ein bisschen Katerbespaßung, und schließlich machten wir uns ans Abendessen, ein großer Topf Orzo mit Pilzen und Spinat. Es war ein One-Pot-Essen, was bedeutete, dass man das Orzo (übrigens im Essen alles als Pfund: ein Pfund Pilze, ein Pfund frischer Spinat, ein Pfund Orzo) mit einem Liter Brühe und einem halben Liter Milch im Topf kochte und das dann am Ende alles geradeso ausging. Vorher im gleichen Topf eine Zwiebel und die Pilze angeschmort, ein paar Kräuter dazu, gegen Ende den Spinat untergerührt – fertig. Funktionierte tatsächlich erstaunlich gut und gab ein schön cremiges Pastagericht.

Direkt zum Essen starteten wir den Theoriekurs für den Sportbootführerschein – etwas zu spät, weil wir den Kurs, also das Zoom-Meeting, auf dem großen Monitor im Wohnzimmer anschauen wollten, aber das klappte nicht wegen Gedöns mit einem Lautsprecher, der nicht erkannt wurde, keine Ahnung, wir wechselten auf jeden Fall wieder auf meinen Laptop. Was egal war, weil die Referentin für den Abend irgendwie den Termin verwechselt hatte und eine Viertelstunde zu spät kam.
Eigentlich war für den Abend ein interessantes Thema geplant, nämlich Wetterkunde (das war auch ganz uneigentlich interessant), nur stellte ich während des Kurses fest, dass die Referentin nicht aufhörte zu reden und nicht aufhörte und nicht aufhörte. Der Kurs ging eigentlich von sieben bis acht, und um halb neun wurde ich so ein bisschen zappelig, schaute auf den Kursplan und stellte fest, dass an dem Tag tatsächlich eine Doppelsitzung bis halb zehn geplant war. Das war für das Thema zwar schon angemessen, nur halt zwei Probleme: Erstens war ich einfach sehr, sehr müde, und zweitens macht es keinen Sinn, egal wie spannend das Thema ist, die Leute in einer zweieinhalbstündigen Power Point-Präsentation zuzutexten. Wirklich etwas schade. Ich nahm mir irgendwann mein Handy und las den Guardian (in der Hoffnung, dass all die tollen, wichtigen Sachen in dem Buch stehen, das jetzt hoffentlich bald kommt), und um halb zehn schenkte ich mir die letzten zehn Minuten (wir hatten ja mit etwas Verspätung angefangen) und ging ins Bett. Die Aufnahmefähigkeit war da halt einfach aufgebraucht.