Überhaupt keine gute Nacht, weil ich mehrmals mit starken Kopfschmerzen aufwachte. Ich überlegte, ob ich eine Schmerztablette nehmen sollte, wollte aber den Liebsten nicht stören und schlief wieder ein. Als ich wieder einmal aufwachte und mich gerade dazu entschied, jetzt doch mal eine Tablette zu nehmen, damit ich den Rest der Nacht ungestört schlafen könnte, ging das Weckerlicht an. Dementsprechend immer noch Kopfweh beim Aufstehen und ziemlich grottige Laune. Die Tatsache, dass ein herausfordernder Kurs auf mich wartete, machte das Ganze nicht besser.
Am Morgen also Gegenmaßnahmen. Der Liebste machte uns seit langem einmal wieder einen Smoothie (das lief noch nicht unter Gegenmaßnahmen, eher unter normales Frühstück, allerdings ziemlich reichhaltig mit Hirseflocken, half also schon ein bisschen), ich nahm eine Ibu und ging dann heiß duschen. Eine halbe Stunde später war das Kopfweh weg und ich war gewappnet für den Tag. Um kurz vor neun war ich am Schreibtisch.
Der ganze Vormittag also Unterricht, mit einem komplett neuen Kurs (nicht nur für mich neu, sie starteten alle neu an diesem Tag) und für mich mit ungewohntem Kursniveau. Ich verließ mich ein bisschen darauf, dass ich auf meine Routine zurückgreifen konnte und in einen Flow kommen würde, sobald ich mit den Leuten Kontakt hätte, und was soll ich sagen: Genauso passierte das dann auch. Das Kursniveau ist zwar für den Onlineunterricht nicht optimal geeignet, was mich teilweise ein bisschen limitierte, aber trotzdem war ich ganz zufrieden am Ende. Lag natürlich auch daran, dass es eine supernette Gruppe war.
Nach dem Kurs einmal einen Blick in die Mails, ein paar wichtige Nachrichten zu beantworten, Gedöns, und dann war es plötzlich schon halb zwei und höchste Zeit für eine Mittagspause (Magi hatte schon ein bisschen irritiert vor der Tür gestanden, nicht dass sie mittags eigentlich noch was brauchen, aber trotzdem, so aus Prinzip). Restlicher Bohneneintopf, der ausgesprochen gut durchgezogen und sehr lecker war, dazu ein bisschen Kaffee und Rätsel (und Hundepodcast, monothematisch kann ich).
Ab halb drei war ich wieder am Schreibtisch, hatte erst einmal einen Beratungstermin und bekam direkt danach die Nachricht, dass ein „halbkranker“ Kollege sich jetzt definitiv für morgen krank gemeldet hatte und ob ich deshalb, da ich ja als Springerin im Plan stehen würde, den Kurs übernehmen könnte…? Damit sind jetzt schon, am Anfang der Kursrunde, alle meine vier Krankheitsvertretungs-Springertermine gebucht worden (der aktuelle Unterrichtstag war ja auch eine Krankheitsvertretung, und die beiden nächste Woche auch, weil in dieser Woche Kurse krankheitsbedingt verschoben werden mussten und ich die verschobenen Termine übernehme).
Und das bestimmte also meinen restlichen Arbeitstag, Unterrichtsvorbereitung eben. Neben dem üblichen Gedöns aus Anfragen, Mails, Zeugs. Um halb sieben war ich mit allem endgültig fertig. (Ein bisschen schade: Ab sieben war ein Vortrag in der Stadt, zu dem ich gern gegangen wäre, Michael Blume über Antisemitismus in der Gesellschaft, das konnte ich mir natürlich schenken. War sowieso ein bisschen ambitioniert gewesen, das unter der Woche einzuplanen.)
Der Liebste war um halb sechs von der Arbeit gekommen, nassgeschwitzt und zufrieden, wenigstens einer, der sich bewegte (Fitness hatte bei mir natürlich auch nicht geklappt, ich war den ganzen Tag nicht einmal vor die Haustür gekommen). Er ging erst einmal in den Supermarkt nebenan und kaufte Zeugs fürs Abendessen, eine Bolognesesauce nach neuem Rezept (mit Walnüssen und Pilzen, eigentlich nicht so neu, aber aus dem neuen Veganuary-Heft (der Beilage zum Januar-VF&L-Heft) mit ein paar Spezialtwists und ohne Rotwein). Als ich runterkam, blubberte die Sauce schon vor sich hin. Ich machte uns noch ein paar Spaghetti dazu, und das wurde dann ein wunderbares Abendessen.
Der restliche Abend stand im Zeichen der Urlaubsplanung: Die Ferienwohnung in London war bestätigt worden, die Wanderhütte im Tessin aber leider nicht, also suchten wir eine Alternative für die zweite Urlaubswoche und außerdem noch etwas für die erste Woche, wo wir zwar auch in der Schweiz, aber nicht im Tessin angedacht hatten. Der Liebste schrieb für die zweite Woche eine Anfrage (gleicher Anbieter, andere Hütte) und blätterte sich dann durch diverse Seiten, während ich mich durch den Guardian las: Nach dem langen Unterrichtstag war ich einfach durch, und außerdem war mir SOOO kalt. Das Haus war im Lauf des Tages ziemlich ausgekühlt, mal abgesehen von meinem Arbeitszimmer, in dem ich aber trotzdem fror, trotz zwei Paar Socken, Nierenwärmer, Pulswärmer, Schal. Abends hatten wir ein Feuer im Wohnzimmer und die Temperatur stieg auf 21 Grad, aber trotzdem wurde mir mit Decke und allem nicht mehr warm, und um kurz nach neun verabschiedete ich mich schon zum Buch unter die warme Bettdecke.