Gute Nacht, wenn auch viel Quatsch geträumt. Beim Aufwachen prasselte der Regen gegen die Fensterscheiben, dazu viel Wind, gruselig-trübes Wetter. Ich war nicht so ganz begeistert von einem weiteren Tag im Home Office mit einer langen Erlediliste, während der Liebste leider aufgrund einer Schulung nach oben musste (eigentlich hatte er auch Home Office geplant). Also suchte ich mir ein paar positive Gedanken: Nicht mehr ganz so bitterkalt (deshalb auch Regen, andererseits wäre Schnee halt SO VIEL besser als Regen), und ich hatte einen frühen Feierabend geplant, weil ich ENDLICH einmal wieder zum Blutspenden gehen wollte. Das letzte Mal war ich vor ungefähr einem Jahr gegangen, danach hatte es einfach nicht mehr geklappt oder wir nicht dran gedacht. (Auch beim Liebsten nicht, für den es ja deutlich einfacher ist und der außerdem öfter gehen könnte als ich.) Spoiler: Klappte wieder nicht.
Aber der Reihe nach. Der Liebste musste früh aus dem Haus und verschwand schon um Viertel nach sieben. Für mich Morgenroutine mit Müsli, Zeitung, Tee, um kurz vor neun am Schreibtisch. Der Vormittag war ausgesprochen leise, nicht „ruhig“ im Sinn von wenig zu tun, aber leise im Sinn von: ich sprach mit keinem Menschen. Während ich am Tag davor noch jede Menge Meetings gehabt hatte, hatte sich jetzt mein erster reservierter Termin nicht zurückgemeldet und der zweite tauchte nicht auf. Ich arbeitete also Zeugs auf meiner Erlediliste ab und die Mailbox leer. Nebenher setzte ich einen Brotteig an und diskutierte mit den Katern.
Eine Stunde Mittagspause mit dem restlichen Orzo (der Liebste hatte am Morgen den angebrannten Topf wieder sauber bekommen, gute Nachricht), dazu ein bisschen Krimi und einen Blick nach den Busfahrplänen, weil ich ja nach der Arbeit auf den Berg musste. Und dann schaute ich spaßeshalber noch bei der Webseite der Blutspendezentrale vorbei, einfach so, und wurde mit der Nachricht überrascht, dass man definitiv nur mit Termin kommen sollte (den wir nicht hatten). Und an dem Tag gab es halt leider keine mehr.
Das war tatsächlich total doof – nachdem wir es endlich einmal so hingekriegt hatten, uns für nach der Arbeit zu verabreden, mein Arbeitsplan es auch zuließ, dass ich um fünf gehen konnte, und wir beide auch gesund waren, ging es jetzt nicht mehr ohne Termin (vor einem Jahr hatte man noch einfach so kommen können). Ich war schon leicht genervt. Auch deshalb, weil damit mein einziger „richtiger“ Termin an dem Tag futsch war.
Nun ja. Ab halb zwei wieder am Schreibtisch, bis kurz vor sechs. (Ich musste ja nicht mehr um fünf los.) Ein etwas monotoner Nachmittag, aber immerhin bekam ich den Unterricht für Mittwoch vorbereitet und einiges an administrativem Zeugs gemacht. Leicht genervt vom Handy des Liebsten, beziehungsweise vom Handyempfang auf dem Berg, denn meine diversen Kontaktversuche (über Threema, Signal, SMS) wurden alle nicht zugestellt. Und es wäre ja schon gut, wenn er wüsste, dass ich den Berg jetzt nicht hochkommen würde.
(Irgendwann so kurz vor fünf antwortete er dann und rief mich auch noch an, um sicherzugehen, dass ich seine Antwort auch bekam, weil meine Nachrichten nämlich irgendwann schon zugestellt worden waren, aber das Zustellen bei mir nicht angezeigt wurde, und seine Antworten wurden verspätet übermittelt, und überhaupt ist das alles so, als würde er in einer Höhle arbeiten.)
Also kein Auswärtstermin, dafür kam der Liebste um sechs nach Hause und wir hatten relativ viel gemeinsame Zeit. Die wir mit wenig aufregendem Zeugs verbrachten: Gemeinsames Kochen (ein großer Topf Minestrone mit Borlottibohnen, Grünkohl, Rosenkohl, Suppengemüse, eigentlich ein sehr einfaches Essen, aber mit etwas Pesto wunderbar aromatisch und durch den Grünkohl sah es auch ausgesprochen fotogen aus), dann das allererste Big Fat Quiz auf YouTube (von 2004, so richtig hatten sie da noch nicht in den Rhythmus gefunden und es wirkte mehr wie eine normale Quizshow als wie ein Comedy-Panel). Nebenher backte das Brot im Ofen, während wir als Nachtisch das allerletzte Baklava aßen (SO gut).
Eigentlich hätten wir dann noch Zeit gehabt, etwas „Richtiges“ anzusehen, aber der Liebste hatte eine verstopfte Nase und fror (trotz Plusgraden draußen), um halb neun schlief er quasi schon ein, und ich wollte gern noch ein bisschen lesen. Also verschwanden wir um neun mit Buch ins Schlafzimmer. Wo wir dann beide prompt um zwanzig nach neun schon einschliefen. Wir alten Leute.