Durchwachsene Nacht mit langen Wachphasen, in denen ich trübe Gedanken wälzte und abwechselnd schwitzte und fror. (Irgendwann stand ich auf, um die Heizung auszuschalten, die mal wieder vor fünf angesprungen war und offensichtlich dachte, wir würden demnächst aufstehen.) Der Liebste hatte noch einmal unten geschlafen, was gut war, so waren wir beide am Morgen wenigstens nicht völlig durch. Bei mir waren Kopf- und Ohrenweh auch völlig weg, bei ihm noch Husten und verstopfte Nase. Der Hasel blüht immer noch, auch das wird eine Rolle spielen.
Nun ja. Wir waren beide etwas spät dran, deshalb wenig Zeit am Morgen, übliche Routine mit Müsli, Katzenfütterung, Aufräumrunde, duschen. Der Liebste verließ um kurz vor acht das Haus, ich ging eine Dreiviertelstunde später und war um neun im Büro. Mit dabei meine Fitnesssachen, weil ich so halb überlegt hatte, abends noch zu gehen, trotz tausend wichtiger Dinge zu erledigen. (Spoiler: klappte nicht.)
Gleich morgens eine spontane Besprechung mit dem Chef, in dem er den größten Teil der Spezialaufgabe vom Freitag wieder zurück-übernahm (wir sprachen sie nur einmal durch). Vermutlich hatte er ein bisschen ein schlechtes Gewissen, als ich ihm von der Samstagsarbeit erzählte. Auf jeden Fall war damit ein wichtiger Punkt auf meiner Liste weg, das war super. Danach Unterricht, auch gut, und den restlichen Vormittag erledigte ich schließlich den zweiten wichtigen Punkt und war damit wieder auf einem guten Stand.
Mittagspause mit restlicher Lasagne und den Kolleg:innen, bei denen es vor allem um den italienischen Gesangswettbewerb für Eurovision ging (das Sanremo-Festival, wie ich erfuhr, eine große Sache in Italien). Der deutsche Vorentscheid (was für ein Wort) läuft wohl am Freitag, wie ich nachschaute – sehr interessant, dass das kulturell so ein großer Unterschied ist (klar schauen auch Leute in Deutschland den Vorentscheid, sonst würde die ARD ihn wohl kaum übertragen, aber nicht in dem Maße und nicht im Rahmen eines einwöchigen Festivals). Musikalisch ist das halt auch häufig Käse, was da läuft (wobei ich sowohl Malik Harris als auch Lord Of The Lost gern mochte).
Am Nachmittag ein längerer, wichtiger Jour Fixe, davor und danach arbeitete ich an meiner Inbox (bekam sie nicht ganz leer, nur so das Nötigste, aber immerhin). Gegen vier nahm ich mir einen Fitnessriegel (ich hatte mir am Samstag ein paar Riegel fürs Büro im Drogeriemarkt geholt, und weil das ja Fitnessriegel sind, verstoßen sie auch nicht gegen die Süßigkeiten-Fastenzeit), ich hatte immer noch die Hoffnung, um halb sechs ins Fitness gehen zu können. Aber ich hatte noch Unterricht für Dienstag vorzubereiten, und weil das ein Kurstermin mit neuen Inhalten und ohne vorgefertigtes Material war (für die skandinavische Uni, ich übernahm bei einem Kompaktseminar einen Termin), brauchte ich dementsprechend länger. Nebenher Zeugs, und langer Rede kurzer Sinn: Ich ging erst um kurz nach sieben nach Hause. Mäh.
Der Liebste war daheim gerade am Kochen. Ich klinkte mich ein, und um acht hatten wir einen großen Topf Mujaddara, arabische Linsen mit Reis, Zwiebeln, Kräutern und Joghurt (wir schnippelten noch ein paar Karotten dazu). Ein einfaches, aber überraschend gutes Essen, in erster Linie, weil wir darauf geachtet hatten, weder Linsen noch Reis totzukochen (die Linsen werden lang eingeweicht und dann mit dem Reis zusammen gekocht, während Zwiebeln und Karotten langsam weichschmoren, dann alles vermischt, Kräuter, Gedöns, Joghurt drüber, fertig). Mochte ich sehr.
Eine weitere Roald Dahl-Kurzgeschichte auf Netflix, The Swan – filmisch sehr schön umgesetzt, aber mit doch eher verstörendem Inhalt. Wir wechselten danach zu australischem Blaulichtcontent und zu einer Runde 8 Out Of 10 Cats Does Countdown, so zum Runterkommen genau richtig.