Kuchen! Montag 19.2.2024

  • Beitrags-Kategorie:Lesen / Tagebuch

Ganz gut geschlafen, allerdings mit einigen sehr merkwürdigen Träumen (von denen zehn Minuten nach dem Aufwachen schon nichts mehr vorhanden war), mehrfach aufgewacht, in der Nacht das T-Shirt gewechselt. Es wird höchste Zeit, dass wir die dicken Winterdecken wieder gegen die Übergangsdecken austauschen, der Winter ist definitiv vorbei und unter 18 oder gar 19 Grad geht die Temperatur im Schlafzimmer nicht mehr. Da lege ich mich jetzt mal fest, auch wenn es vermutlich zwei Tage nach dem endgültigen Austausch einen Temperatursturz mit Blizzard und tiefgefrorenem Boden geben wird. Und Eisblumen an den Fenstern.
Wie auch immer. Der Liebste hatte in der Nacht unten geschlafen, wegen Reizhusten und dem Wunsch, möglichst viel Schlaf aus der Nacht zu holen, er musste sehr früh aus dem Haus und hatte einen vollen Tag vor sich. Als ich ihn um Viertel nach sechs immer noch nicht unten hörte, stand ich also auf, um mal nach ihm zu sehen (ich war mir nicht sicher, ob er den Wecker unten richtig aktiviert hatte). Er kam aber eine Minute später, mit zwei hungrigen Katzen im Schlepptau. Wir konnten noch einen Tee zusammen trinken und einen Blick in die Zeitung werfen, und um sieben machte er sich auf den Weg. Ich hatte am Morgen ein bisschen mehr Zeit, die ich mit Bloggen, Müsli, Küchenrundgang, ausführlicher Dusche und Zeugs füllte. Auf neun ging ich auch ins Büro.

Merkwürdiger Morgen: Mein Unterricht war wieder sehr nett (Ende der Woche ist er vorbei, das wird ein bisschen traurig), aber danach verflog die Zeit, ohne dass ich wirklich etwas Sinnvolles zustande gebracht hätte, zumindest so gefühlt. Ein Beratungstermin, ein bisschen Ordnung in meine Mails, ein paar Unterlagen durchsortiert und ein bisschen Zeugs für die kommende Prüfung vorbereitet, und dann war plötzlich schon kurz vor eins und höchste Zeit heimzugehen – den restlichen Arbeitstag hatte ich daheim geplant.

Das Empfangskomitee aus zwei hungrigen und leicht empörten Katzen stand schon bereit, als ich kam. (Empört ohne Grund, möchte ich hinzufügen, weil sie morgens gut gefüttert worden waren.) Ich legte ein bisschen mikroskopische Snacks nach, nicht wirklich etwas mit Substanz, es ging eher um die Idee eines Snacks, und machte mir dann die zweite Hälfte Kartoffel-Hotpot warm. Dazu ein bisschen lesen, und weil ich keine Termine mehr hatte und dringend eine richtige Pause wollte, legte ich mich dann mit zwei Katern und Buch aufs Sofa. Wo ich natürlich erst einmal tief und fest einschlief.
Um halb drei wachte ich wieder auf und nahm mir noch eine halbe Stunde, um den Sherlock Holmes fertigzulesen. Wirklich sehr interessant: Ich hatte das Buch ja schon mehrfach gelesen, aber ich erinnerte mich an sehr wenig von der Handlung. So gesehen spannend bis zum Schluss, und mit Quasi-Happy End. (Außer einem toten Hund.)

Als ich um drei nach oben ging und den Rechner startete, stellte ich ärgerlicherweise fest, dass ich einen Teams-Anruf und vier Chatnachrichten verpasst hatte, und als ich zurückrufen bzw. reagieren wollte, waren irgendwie plötzlich alle Kolleg:innen offline oder auf rot oder keine Ahnung. Alle hatten wohl bis drei gearbeitet und ich ab drei, zumindest gefühlt. Nun ja. So konnte ich zumindest noch den restlichen Nachmittag über Orgazeugs abarbeiten und vorbereiten, oder zumindest das, was daheim ging, denn ich hatte ärgerliche zwei wichtige Aufschriebe im Büro vergessen, wie ich feststellte. Etwas doof. Andererseits bekam ich die Zeit auch so gut gefüllt. Ab halb sechs war ich als Krankheitsvertretung eingeteilt, aber da niemand krank war (keiner der Chatnachrichten hatte sich auf den Abend bezogen) und um kurz nach halb sechs die Tür aufging und der Liebste nach Hause kam, machte ich Feierabend. ENDLICH mal wieder ein paar Minusstunden, harhar.

Der Liebste hatte wenig Zeit, weil er zur Hauptversammlung im Bastelverein musste, aber wir waren früh dran und so bekam ich uns noch einen einfachen italienischen Eintopf mit Farfalle und weißen Bohnen gekocht und wir konnten noch in Ruhe zusammen essen und ein bisschen Rätsel machen. Und er dann schnell duschen und sogar dem Magerkater sein Medikament verabreichen und wir uns ein bisschen über unseren Tag austauschen und überhaupt ist es ein super Konzept, wenn man früh gemeinsam Feierabend machen kann.

Hihi.

Als der Liebste dann gegangen war, machte ich erst einmal ein bisschen die Küche sauber, und dann bekam ich plötzlich Lust, einfach mal so ein bisschen was zu backen, ohne Grund, einfach so. Also holte ich mir aus dem Backbuch von Jérôme Eckmeier ein klassisches Marmorkuchen-Rezept, so richtig ungesund mit Weißmehl und Rapsöl und Zucker und so, und rührte einen Kuchen zusammen. Und den restlichen Abend zog ein wunderbarer Kuchenduft durch die Wohnung. Hübsch sah er auch aus, als ich ihn aus dem Ofen holte, er wollte sich nur hartnäckig nicht aus der Form lösen (ich hatte die Form zwar gemehlt, aber nicht mehr gefettet, weil ich das letzte Mehl für den Teig gebraucht hatte). Nach einer Stunde abkühlen ging es dann aber glücklicherweise doch (mein letzter Marmorkuchen war mir in der Form zerbrochen, mäh).

Draußen.

Den restlichen Abend verbrachte ich mit Buch auf dem Sofa, genauer gesagt mit Mega-Wälzer. Ich wollte nämlich gern The Sign Of Four lesen, was thematisch auf den Baskerville-Hund folgt (eigentlich hätte ich chronologisch, wenn ich schon eine Sherlock-Holmes-Phase einläute, mit A Study In Scarlet starten müssen, aber an diese Geschichte erinnere ich mich jetzt tatsächlich noch sehr genau). Nun ja, und ich habe quasi alle Sherlock-Holmes-Geschichten daheim, teilweise in diversen Ausgaben, schön praktisch broschiert und so, nur The Sign Of Four halt nicht – außer in einem sehr dicken Sammelband The Complete Stories Of Sherlock Holmes. Der ist wunderschön, in rotem Leinen gebunden und mit Farbschnitt und historischen Illustrationen aus dem Strand und so, aber halt auch mit vierstelliger Seitenzahl und so dann doch etwas unpraktisch für abends im Bett. Aber egal, ich fing tapfer an. Irgendwann kam dann auch der Liebste heim (frisch zum Kassenwart des Bastelvereins gewählt), der Nasenkater schaute noch vorbei, und so war der Abend dann ein bisschen später als gewohnt, aber insgesamt ganz prima.