Eine eher durchwachsene Nacht, in der ich ewig nicht einschlafen konnte und dann eine Menge merkwürdiger Träume hatte. Magi schaute um zehn vor sechs bei uns vorbei und legte sich beim Liebsten auf die Decke, und eine halbe Stunde später stand ich schließlich auf und kümmerte mich um Katzen und Tee, damit wenigstens einer im Haus noch ein bisschen schlafen konnte (ich war sowieso wach).
Merkwürdige Schmerzen in der linken Wade, ich fragte mich, ob ich mir beim Yoga irgendetwas gezerrt hatte. Jetzt am Wochenende wäre ein Yoga-Kompaktwochenende gewesen, bei dem ich hätte mitmachen können, ich hatte mich allerdings schon von einiger Zeit dagegen entschieden, in erster Linie, weil ich die Yogatrainerin aus dieser spezifischen Gruppe nicht so sehr mag. Jetzt mit schmerzenden Knochen und Muskeln war ich über die Entscheidung doppelt froh, es wäre vermutlich alles sehr anstrengend geworden.
Sehr normaler Samstagmorgen: Wir hatten Laugenweckchen zum Frühstück (das eher ungewöhnlich, der Liebste hatte am Vortag vier Laugenweckchen beim Bäcker „gerettet“), währenddessen fuhr oben Harold. Danach von mir gründliche Putzrunde, der Liebste machte währenddessen die Wäsche (nicht viel dieses Mal).
Der restliche Vormittag verging am Laptop unter anderem bestellte ich Unterwäsche und Bücher (ein erstaunlich unkomplizierter Vorgang, bestellen und bezahlen klappte in einem Durchgang, sicher über Laptop und Handy und ohne irgendwelche TAN-Geräte oder Zeugs, sehr angenehm). Danach versuchte ich das Internet leerzulesen und ging irgendwann duschen.
Fürs Mittagessen entschieden wir, uns auswärts etwas zu holen. Der asiatische Imbiss im Nachbarviertel hatte leider zu, deshalb holten wir Bargeld (stellten dabei fest, dass der äußere Bankautomat an der Bankfiliale abgebaut worden ist und es nur noch einen drinnen gibt, und überhaupt ist das gar keine richtige Filiale mehr, sondern nur noch so ein „SB-Point“ ohne Personal) und gingen dann zum Meze-Wagen in der Nachbarschaft. Dort war das Programm auf ganz strikt „griechisch“ eingedampft worden, früher hatte es dort noch Fladenbrot gegeben und so. Jetzt eben Pita und Gyros, und es gab immerhin zwei nicht-fleischige Varianten (Zucchinibällchen für den Liebsten, angeschmorte Pilze für mich) zur Auswahl. Nur blöd war, dass in jedem Pitabrot ordentlich Tsatsiki als Grundlage benutzt wurde – klar, man hätte dran denken können, hatten wir aber nicht. Damit war es nicht nur sehr knoblauchig (worauf ich nicht so sehr Lust hatte), sondern halt auch nicht mehr vegan. Schade, denn damit gibt es halt gar keine veganen Möglichkeiten in den Wagen mehr, das war früher anders. Mäh. (Davon abgesehen: Sehr lecker, aber auch eine ziemliche Sauerei zum Essen, ich tropfte mir prompt die frisch angezogene Jeans voll, und überhaupt mag ich das Konzept von fettigem Street Food und in Brot eingewickeltem Essen einfach gar nicht.)
Nach dem Essen kurze Lesepause, wir setzten uns mit Espresso und Sonnenbrillen das erste Mal dieses Jahr auf den Balkon (ich holte extra die beiden Stühle aus dem Keller). Es war so warm, dass der Pulli fast schon zu viel war – allerdings nur in der direkten Sonne, kaum schob sich eine Wolke davor, merkte man, wie frisch die Luft eigentlich noch war.
Um halb drei ging ich ins Fitness. Den üblichen Satz, dass ich es endlich mal wieder schaffte, und das es dringend nötig und sehr anstrengend war und blablabla, kann ich mir sparen, den habe ich schon etwas zu oft geschrieben, harhar. Es bleibt davon natürlich jedes Wort wahr. Ich werde mir den Fitnesstermin wieder fix in meinem Kalender terminieren, vielleicht hilft das ja.
Auf jeden Fall ging es ganz gut. Der Wadendehner bei den Flexgeräten war glücklicherweise außer Betrieb – es hätte zwar eine Ersatzübung ohne Gerät am Laufband gegeben, aber da hätte ich erst fragen müssen, wie sie funktioniert, und ich hatte nichts dagegen, meine überdehnten Waden ein bisschen in Ruhe zu lassen. Erstaunlich voll, zum Glück alles alte Häsinnen und Hasen, abgesehen von einer alten Frau, die zwar auch schon länger dort trainiert, aber an dem Tag nicht nur die Kraftmessung machte, sondern auch in ihrem Programm etwas umgestellt haben wollte und damit an jedem Gerät volle drei Zyklen brauchte und die arme Physio die komplette Stunde in Beschlag nahm. Jetzt ist es normal, dass man manchmal mehr als einen Zyklus pro Gerät braucht, gerade mit Kraftmessung und/oder Neueinstellungen, aber das war schon sehr absurd. Sämtliche anderen Leute mussten sie überholen, wieder zurückgehen und ausgelassene Geräte nachholen, und am Ende war es doch für alle etwas verwirrend („was hab ich jetzt schon gemacht?“). Nun ja.
Nach dem Fitness eine kurze Sofapause, ich machte tatsächlich für eine halbe Stunde die Augen zu, und gegen fünf gingen wir zum Alnatura. Immer noch sehr warm – ich nahm meine weiße Windjacke, und die eigentlich auch nur, weil ich eine Jackentasche für den Geldbeutel und das Handy wollte. Schnelles Einkaufen, wir kriegten alles und trafen niemanden, haha.
Daheim räumte ich die Sachen weg und kochte dann ein bisschen, ohne den Liebsten (der unter der Woche so viel gekocht hatte und jetzt aufs Sofa wollte), ein indonesisches Soja Rendang mit Sojachunks, Chili und viel Kokos, ich machte noch Shiitake und Champignons dazu (weil man generell nicht genug Pilze in seinem Essen haben kann), und das war dann ein ganz gutes Essen. Weniger scharf als gedacht, die Chili wollte irgendwie nicht so, aber trotzdem sehr gut.
Den Rest des Abends aufs Sofa: Wir wollten ganz dringend wissen, wie der niedliche schottische Polizist die verworrene politische Verschwörung aufgelöst kriegt. Also die letzten zwei Folgen von Bodyguard, und was kann ich sagen: Wirklich eine tolle Serie. Wahnsinnig spannend bis zum Ende, und JA, sie kriegen alle losen Fäden zusammen und alles aufgelöst. Teilweise vielleicht ein klitzekleines bisschen hanebüchen (ich habe übrigens gelesen, dass sowohl ein Repräsentant von der Vereinigung britischer Bodyguards als auch ein Sprecher der Personenschutz-Abteilung von Scotland Yard beide nach der Serie offizielle Statements abgaben, dass – Achtung Spoiler – so eine Art von Liebesbeziehung absolut nicht passieren würde und die Personenschützer „absolute professionals“ seien, husthust, Prinzessin Anne, anyone? Lol), und vielleicht am Ende ein Twist zu viel, eine Verdachtsperson zu viel, aber es passte dann insgesamt schon alles sehr befriedigend ineinander. Und, Achtung Spoiler zwei, es gibt ein Happy End am Schluss. Das war dann mal so ein richtig schönes Gefühl, kurz vor der Bettzeit.