Einigermaßen ausgeschlafen vor dem Wecker aufgewacht (vermutlich weil Magi auf dem Liebsten herumturnte), vor dem Fenster zeigte sich ein schöner nächster Frühlingstag. Davor allerdings noch ein komplett vollgepackter Arbeitstag mit einem Termin am anderen, darunter viel Unterricht. Gut war, dass ich das erste Mal so richtig das Gefühl hatte, dass die Erkältung komplett verschwunden war (ob sich das am Abend nach dem Unterrichten auch so darstellte, sollte sich zeigen – Spoiler: klappte, die Stimme hielt). Zunächst einmal Morgenroutine mit Katzen, Küchendurchgang, Tee. Zum Frühstück extremst klassisch zwei Scheiben Brot mit Himbeermarmelade (ich hatte am Samstag in einem Anfall aus Nostalgie drei Gläser Marmelade vom Einkaufen mitgebracht, unter anderem Orangenmarmelade, weil der Liebste die in London so gern gehabt hatte).
Und dann ein bisschen erhöhtes Tempo, denn ich war zwar am Vormittag daheim, wie auch der Liebste, aber ab 8:30 hatte ich meinen ersten Meetingtermin und fuhr deshalb kurz vorher den Rechner hoch. Und dann ging es ziemlich Schlag auf Schlag: Meeting-Unterricht-Unterricht-Meeting, dazwischen mal zehn Minuten, um aufs Klo zu gehen und einen Kaffee zu holen. Ab halb zwölf noch eine Stunde für ein bisschen organisatorischen Krams, und dann war der Vormittag schon vorbei. Schnelle Mittagspause mit dem Liebsten und dem restlichen Salat (immer noch sehr gut, ich hätte eigentlich erwartet, dass er sich nicht so gut zum Aufbewahren eignen würde), um kurz vor eins ging ich schon ins Büro.
Den Nachmittag über hatte ich Unterricht in einem Prüfungsvorbereitungskurs. Ich hatte es so ein bisschen schwer gefunden, mich auf den Kurs wieder einzustellen, weil ich durch Urlaub und Krankheit jetzt zwei Wochen draußen gewesen war (ein Kollege hatte den Kurs solang übernommen). Aber kaum im Unterricht, passte alles wieder, inklusive der Technik und meiner Vorbereitung und überhaupt. Nur dass ich einmal versehentlich beim Headset den Lautstärkeregler auf null drehte (das Drehrad ist direkt am Headset angebracht und man kommt wirklich schnell versehentlich dran) und mich wunderte, warum ich die Leute der Onlinegruppe nicht hören konnte (sie mich schon, wie sie mir lächelnd versicherten, nachdem sie mich hatten schimpfen hören). Nun ja. Wir machen ja auch erst seit vier Jahren dieses Onlinezeugs.
Nach dem Kurs noch ein bisschen Nachbereitung, eine Teilnehmerin hatte noch ein paar Fragen, ich räumte die Sachen zusammen und plötzlich war es Viertel nach fünf und ich musste mich eiligst umziehen und zum Yogakurs ins Zimmer und auf die Matte schlüpfen (die Trainerin, die wusste, dass ich bis kurz vor knapp im Kurs war, hatte mir netterweise alles schon hingelegt).
Guter Kurs, und obwohl wir viele Elemente vom Mittwoch wiederholten, ging es ganz erstaunlich gut, deutlich besser als am Mittwoch. Nun ist das ja oft so, einfach der Unterschied zwischen erstem und zweitem Üben und Morgen versus Nachmittag, aber die Steigerung war in diesem Fall doch erstaunlich. Das freute mich sehr, ich war am Mittwoch ein bisschen frustriert gewesen, aber so fühlte sich das alles wieder ziemlich „normal“ an.
Als wir mit dem Kurs fertig waren, wartete schon der Liebste – im T-Shirt, denn in der Sonne war es recht warm (ich war mit leichtem Pulli und grüner Jacke unterwegs, weil die Luft mir doch noch zu kühl war). Seit einigen Monaten gingen wir endlich wieder einmal zu unserem Lieblingsitaliener in der Innenstadt.
Und mei, war das schön. Nicht nur dass der Chef selbst da war, uns erkannte und bediente (immer nett, ein bisschen gepampert zu werden), sondern das Essen war einfach super – unserer Ansicht nach der beste Italiener in Tübingen. Wir teilten uns vorneweg ein paar Bruschetta und einen gemischten Salat, und dann hatte der Liebste Tagliatelle mit Steinpilzen und ich ganz einfach Spaghetti Aglio Olio, aber einfach SO sehr gut (vor allem im Vergleich zum letzten Italiener im März, der die Spaghetti ja echt ziemlich verhunzt hatte). Dazu teilten wir uns eine Flasche fantastischen Rosé, einen Chiaretto del Garda Valtenesi, der einen Moment zum Atmen brauchte und dann wunderbar frisch daher kam.
Noch ein Espresso und dann nach Hause, denn die Stadt war zwar voll (Außengastro gut besucht) und wir hatten an einen Absacker in der Lieblingsbar gedacht, aber dann entschieden wir uns doch für die eigene gut gefüllte Hausbar. Daheim also für jeden einen halben Fingerbreit Bunnahabhain 12, mit dem wir uns auf den Balkon setzten – allerdings nur kurz, denn es war abends doch noch empfindlich kühl (SOOO sehr Sommer ist es dann doch noch nicht). Den restlichen Abend also Sofa, ich blieb bei meinem einen Glas, der Liebste nahm sich noch die Peated-Version des Bunnahabhain, und dann verschwanden wir ein bisschen auf YouTube und ließen uns von Roy beibringen, wie man Bunnahabhain richtig ausspricht. Ist eigentlich gar nicht so schwer.