Frühsommer im Garten, Samstag und Sonntag 13.-14.4.2024

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Am Samstag um halb sieben aufgestanden, ganz leicht verkatert (neben dem Wein merkte ich auch, dass ich am Abend davor erst um Mitternacht ins Bett gegangen war), aber eigentlich doch erstaunlich fit. Deshalb übliche Morgenroutine mit Tee, Zeitung, Katzen, Aufräumrunde, Harold. Vor uns ein Tag mit einer langen Liste an Dingen, die wir in Angriff nehmen wollten, Garten, Dachterrasse, Baumarkt, solches Zeugs. Vor dem Fenster blauer Himmel mit leichten Federwölkchen und ein wunderschöner Garten mit mittlerweile voll erblühtem zartlila Flieder, dazu viele Tulpen, der Thymian auf dem Balkon hörte gar nicht mehr auf zu blühen, und auch der Zierstrauch links neben dem Gartenteich fing jetzt an. Es zog mich tatsächlich nach draußen.

Deshalb nicht lang (also nicht allzu lang) gewartet – keine Putzrunde, nachdem Harold fertig war ging ich direkt duschen, packte eine Tasche und wir gingen aus dem Haus. Frühstück beim Viertel-Lieblingsbäcker (als wir da waren, war es halb zehn, und wir konnten problemlos in der Sonne draußen sitzen), direkt danach holten wir den Wagen und gingen in den Baumarkt, Blümchen holen.
Beziehungsweise drei Sack Erde, ein paar Blumen (Blühzeugs für vor dem Haus und die Dachterrasse, schon ein paar Stauden und zwei letzte, weiße Narzissen für den Garten)  und ansonsten zahlreiche Stecklinge für Gemüsepflanzen. Ich hatte kurz überlegt, ob ich Samen kaufen und die Sachen anziehen sollte, aber ganz ehrlich – laut Packungsangabe würde das prima gehen, aber ich denke, vom realen Wetter her sind wir tatsächlich schon zu spät dran. Also Stecklinge, jede Menge unterschiedlicher Tomaten (insgesamt sieben Pflanzen), einmal Chili, zweimal Paprika, zweimal Landgurken, einmal Zucchini, dazu ein paar Kräuter (Salbei, Oregano, Basilikum, Schnittlauch). Dann wieder nach Hause, eine Kanne Tee, und ab zur Gartenarbeit.

Flieder und Terrasse in Blühlaune.

Wir teilten uns etwas auf: Der Liebste verschwand im Garten und war dort die nächsten Stunden nicht nur mit Einpflanzen, sondern vor allem großzügig mit Jäten und Zurückschneiden beschäftigt – als er am frühen Nachmittag aufhörte, sah man schon einen Unterschied, aber man hätte locker noch einen Tag weiter jäten können. Oder halt mit dem Rasenmäher drübergehen, so wie die Nachbarn um uns herum (wollen wir halt nicht).
Ich war währenddessen mit der Dachterrasse beschäftigt, holte tonnenweise Unkraut aus den Ritzen, machte die alten Tontöpfe leer, sortierte die kaputten aus, machte die Platten ordentlich sauber und pflanzte dann die Stecklinge ein. Was noch fehlte, war das Hochbeet auf der Dachterrasse, das musste noch aufgebaut und befüllt werden (wir hatten aber aus Platzmangel kein Material zum Befüllen gekauft – dazu kommen wir hoffentlich bald).

Endlich ein Hochbeet!

Kurze Mittagspause mit einfachen Nudeln mit Tomatensauce, kurzer Mittagsschlaf, dann machten wir weiter: Der Liebste bepflanzte das Hochbeet und den Kübel auf dem Balkon, und ich wechselte ebenfalls dorthin und jätete die Platten. Gegen halb vier waren wir fertig (also „fertig“) und sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Kurze Katzenwäsche, dabei die Erkenntnis, dass Sonnencreme eine gute Idee gewesen wäre – ich hatte mir ein bisschen die Oberarme verbrannt. Im Übrigen waren eigentlich 24 Grad vorhergesagt gewesen, aber es fühlte sich deutlich heißer an, in der Sonne sowieso, mit T-Shirt und barfuß war ich ziemlich am Schwitzen.

Kübel mit neuem Salbei und Oregano und altem Rosmarin.

Das war auf jeden Fall das Tagwerk für den Samstag. Wir machten noch den Wocheneinkauf beim Alnatura, ich räumte die Sachen weg, und danach legte der Liebste sich aufs Sofa, ich machte uns eine Flasche Chardonnay auf (von der dann allerdings nur ich trank, der Liebste öffnete eine Flasche Cidre, auf den er mehr Lust hatte) und kochte uns einen großen Wok Stir Fry mit Shiitake, Brokkoli, Naturtofu und Vollkornbasmati. Sehr gut. Dazu ein altes Big Fat Quiz, und zu einer „vernünftigen“ Uhrzeit ins Bett.

Am Sonntag waren wir nach dem Arbeitstag dementsprechend erholungsbedürftig – erstaunlicherweise hatte ich allerdings immer noch eine Menge Energie. Draußen war der Himmel blau mit leichten Schleierwolken, und ich wollte nicht nur auf dem Sofa rumliegen. Tat ich auch nicht – stattdessen stand ich um Viertel vor sieben auf und ging erst einmal bis kurz nach neun in mein Arbeitszimmer, Unterricht für den Montag vorbereiten. Kurze Unterbrechung für ein englisches Frühstück, das der Liebste gemacht hatte, während oben noch einmal Harold fuhr – hatte er zwar am Samstag schon, aber durch die Dachterrassenarbeit war wieder ordentlich Dreck reingekommen. Danach schloss ich meine Unterrichtsplanung ab und wischte anschließend oben das Stockwerk durch, putzte das Bad und ging duschen, während Harold das untere Stockwerk saugte. Und das war es mehr oder weniger mit Putzaktivitäten.

Draußen mittlerweile absurd warm. Der Liebste hatte eine Maschine Wäsche gewaschen und in der Waschküche aufgehängt, die zweite Maschine hängte ich, erstmalig in diesem Jahr, auf der Dachterrasse auf. Als der Liebste nach anderthalb Stunden die nächste Maschine brachte, war die Wäsche schon wieder trocken. Wir bekamen so insgesamt fünf Maschinen gewaschen, zwei in der Waschüche, und drei – sofort getrocknet und wieder abgehängt – auf der Dachterrasse.
Ich zog mich, mit Sonnenbrille und Tee, aufs Schattendeck zurück, dass ich in diesem Frühjahr erstmalig reaktivierte, mit Deck Chair und allem, natürlich begleitet von zwei Katern. Und dort dann endlich wieder ein neues Buch gestartet und ein paar Stunden am Stück gelesen, nur unterbrochen von ein wenig Katergespräch, Gespräch mit dem Liebsten, Falkenbaby-Fütterung zuhören, ins Grüne starren. Kurze Mittagspause mit restlichem Stir Fry, sonst eher nix.
…Mitte April, By the way, ich war nur im T-Shirt und barfuß mit hochgekrempelter Jeans auf dem Liegestuhl im Garten und mir war zu heiß. Absolutes Sommerszenario. Mitte April. (Für Wochenanfang aber Temperatursturz vorhergesagt.)

Kollateralschaden-Flieder als Esstischschmuck.

Am späten Nachmittag begann der Liebste auf der Dachterrasse herumzuwerkeln, ich schloss mich an und wir bauten das Hochbeet für oben auf. Klar haben wir noch nichts zu befüllen, aber wenigstens steht es jetzt mal und liegt nicht mehr als blöder Pappkarton im Eck.
Dann machte ich den Wochenplan für die kommende Woche (schnell gemacht, weil wir ein paar Mal nicht daheim essen werden), während der Liebste uns einen großen Topf Linsen mit Spätzle kochte, und dann aufs Sofa – ich las im Internet herum, der Liebste mit Laptop ebenso, und wir hatten einen ruhigen Abend ohne Gedöns. Das einzige wichtige Ereignis des Abends war, dass ich uns ein Hotelzimmer für Freiburg buchte, wo der Liebste demnächst auf einer Konferenz ist und ich mitgehe. Meine Güte ist Freiburg teuer – aber wenigstens hatten wir was. Der Liebste hatte am Nachmittag noch den Flixbus gebucht (Bahn nach Freiburg war schon immer eine Katastrophe), damit war ein wichtiger Punkt von der privaten Erlediliste abgehakt. Und dann auch Zeit fürs Bett.