Alltagschronik, Donnerstag 25.4.2024

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Ich startete den Tag mit Porridge und einer schnellen Dusche und war um kurz vor neun zu meinem ersten Beratungstermin im Arbeitszimmer. Der Liebste war da schon längst ins Büro verschwunden, ohne Laufklamotten (er hat sich – zweiter Versuch – wieder für einen Laufwettbewerb im Sommer angemeldet, aber pausiert das Laufen jetzt erst einmal, bestimmt eine sehr ausgeklügelte Strategie) und leider mit ätzenden Kopfschmerzen. Vermutlich teilweise dem Wetterwechsel geschuldet – es war zwar noch kalt, aber man merkte schon, dass die Temperatur langsam stieg.
Für unsere Pflanzen war das allerdings da schon zu spät – als wir am Donnerstagmorgen auf die Dachterrasse sahen, waren alle Stecklinge in den Töpfchen erfroren und kaputt. Fast eine ganze Woche mit Minustemperaturen in der Nacht waren dann doch zu viel gewesen, obwohl wir sie mit Stroh abgedeckt hatten. Sah ausgesprochen traurig aus. Die noch nicht eingepflanzten Stecklinge fürs obere Hochbeet hatte der Liebste wenigstens in die Waschküche geräumt, sodass sie überlebt hatten, und das Hochbeet auf dem mittleren Balkon hatte – Folie sei Dank – die Kälte auch gut überstanden. (Der Garten auch.) Trotzdem ein bisschen schade.

Den Vormittag über war ich daheim und hatte nach meiner Beratung keine Termine mehr, konnte also Zeugs abarbeiten, korrigieren, vorbereiten, Mails beantworten. Eine Kursteilnehmerin hatte mir gleich morgens den Unterricht für Nachmittag abgesagt, was mir doppelt Zeit verschaffte, erstens weil der Unterricht ausfiel und zweitens weil ich ihn nicht vorbereiten musste. So kam ich ganz gut voran. Mittagspause um eins mit Katzenbespaßung und restlichen weißen Bohnen, und auf zwei ging ich dann ins Büro.

Nachmittags gab es auch wenig Spektakuläres, ich konnte sogar endlich wieder einen ganzen Stapel Rechnungen schreiben. Um vier startete ich dann einen neuen Unterricht mit einem sehr netten Menschen, nicht online, sondern vor Ort. Das machte mir so richtig Spaß.
Ich habe übrigens kürzlich ausgerechnet, dass ich in dieser Woche 23 Stunden unterrichtet habe. Wenn man in Betracht zieht, dass ich ja noch einen ungefähr mit 60-70% angesetzten administrativen Job habe, und wenn man weiß, dass jede Unterrichtsstunde nochmal ca. 50% Vor- und Nachbereitung beinhaltet, dann ist das kein Wunder, dass ich gerade so lange Tage habe. Es ist einfach zu viel Unterrichtsvolumen. (…wenn man vergleicht, dass eine Lehrkraft am Gymnasium ein volles Deputat von 25 Unterrichtsstunden hat…) Schade, weil das Unterrichten ja generell schon das ist, was mir am meisten Spaß macht.

Speaking of which, nach meinem neuen Unterricht hatte ich direkt anschließend den Abendkurs. Der findet ja in hybrider Form statt, also manche Leute vor Ort, manche online – nur dass an dem Tag alle Teilnehmenden online dabei waren, aus diversen Gründen. Was ein bisschen lustig war für den Kollegen, der mit mir vor Ort war, weil er hospitieren wollte. Er saß also anfangs neben mir am Laptop und ich unterrichtete online. Nach einer halben Stunde kam noch eine einzelne Teilnehmerin in Präsenz dazu, sodass die beiden dann zumindest ein bisschen Partnerarbeit machen konnten. Aber lustig war es schon. (Es denken immer alle, Onlineunterricht wäre die schlechtere Wahl und die Leute würden alle in Präsenz kommen wollen, wenn es nur irgendwie möglich wäre, aber tatsächlich haben wir eine deutlich größere Nachfrage nach Onlinekursen, sobald die Leute festgestellt haben, dass es keinen Qualitätsverlust gibt.)  

Um halb acht war ich daheim und begrüßte den Liebsten, dessen Kopfweh ein ganz kleines bisschen besser war, was ihn in die Lage versetzt hatte, uns grünen Spargel zu holen und eine Art „Risotto“ mit getrockneten Pilzen und Orzo und eben dem Spargel zu kochen. Leider hatte er den restlichen Weißwein aus dem Kühlschrank vergessen, der eigentlich in das Essen reingehört hätte. Also opferte ich mich und schenkte ihn mir ein (es war gerade noch ein kleines Glas, Sachzwänge und so).
Dann Sofaabend. Ich klickte ein bisschen auf Netflix herum, wir starteten ein Comedyspecial, das uns allerdings nicht so zusagte (irgendeine schottische Comedienne, deren Namen ich schon wieder vergessen habe), irgendwie wussten wir nicht so richtig, und plötzlich schlug uns Netflix Sherlock vor. Natürlich schon tausendmal gesehen, aber egal – für den Abend war das ganz genau das Richtige.