Pfingstsonntag und -montag, 19.-20.5.2024

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Zwei sehr faule Rumhängetage, deshalb wenig zu berichten. Aber für einen Eintrag langt es.  
Am Sonntag mit einem ausgewachsenen Kater aufgewacht, nachdem schon die Nacht nicht sooo super gewesen war. Sehr müde, leicht kreislaufig, dumpfer Kopfschmerz im Hinterkopf. Ich nahm mir vor, den Tag über quasi nichts zu tun, und so kam es dann auch.
Ausgedehntes englisches Frühstück, was schon einmal ein bisschen half, dann machte ich uns eine Kanne Kaffee und richtete das Erdgeschoss Harold-fertig her. Der saugte dann, ich lag mit Katze auf dem Sofa, las das Internet leer, spielte ein bisschen, schaute auf Mastodon vorbei. Der Liebste wischte noch den Boden, das war der Vormittag. Mittags zweite Hälfte Udon, ein paar Erdbeeren. Draußen schönes Sonnenwetter, aber mich zog es nicht raus.

Nach dem Mittagessen ging ich einmal duschen (ja immer eine gute Idee, so kreislaufmäßig) und sortierte dann die Wäsche. Eine Maschine durfte laufen und wurde von mir auf dem Balkon aufgehängt: Etwas zu spät, um noch ganz trocken zu werden, da aber kein Regen vorhergesagt wurde, ließen wir sie einfach hängen. Ich machte den Wochenplan für die kommende Woche und fing schließlich ein neues Buch an.
Das Abendessen übernahm ich: Penne mit grünem Spargel, getrockneten Tomaten in Öl und Pinienkernen. (Dazu hatte ich extra am Samstag Pinienkerne mitgebracht, nur um dann festzustellen, dass wir noch ein halbes Glas daheim hatten. Dabei mag der Liebste sie noch nicht einmal so gerne. Nun ja.) Sehr gutes Essen im Übrigen und sehr einfach, vor allem da der Spargel ausgezeichnete Qualität hatte und man nur die holzigen Enden kurz abschneiden musste. Durch das Olivenöl von den Tomaten wurde das Ganze sehr aromatisch, dazu ein paar Blätter Basilikum aus dem eigenen Hochbeet vom Balkon, und überhaupt alles ganz wunderbar. Nur die Weinbegleitung ließen wir weg, aus nachvollziehbaren Gründen. Blaulichtquatsch und eine Folge Manifest als Abendunterhaltung.

Am Montag ausgeschlafen: Um zwanzig vor acht aufgewacht (komplett wieder hergestellt, kopfwehfrei), an meinem Fußende eine leise schnurrende, aber friedliche Katze. Das war erstaunlich und ganz großartig. Der zweite Rabauke wartete unten, die Schüsseln waren manierlich leergefressen und warteten aufs Aufgefüllt-werden, wurden dann wieder brav angenommen, und überhaupt schienen beide Kater einen anständigen Tag zu haben. Ich wartete nur auf das vollgekotzte Sofa oder eine zerlegte Maus im Flur oder Ähnliches. (War aber nicht so.)

Am Samstag hatten wir gesehen, dass der Bäcker neben dem Alnatura am Pfingstmontag vormittags geöffnet und außerdem vegane Brezeln hatte. Nach einer Tasse Tee und einer schnellen Dusche gingen wir deshalb los und holten Zeugs fürs Frühstück. Außerdem gibt es dort mittlerweile, wie ich sehen konnte, Hafermilch zum Kaffee, und man kann nett draußen sitzen (naja, mit Blick auf den Parkplatz, aber trotzdem nett) – das hatten wir früher dort oft gemacht. Wir merkten uns das also mal für die Zukunft. Für jetzt gingen wir mit den Brötchen wieder heim. Dort ausgedehntes Frühstück.

Restlicher Vormittag: ein Glas Hafer verlesen, dazu drei Maschinen Wäsche, daneben diverse Podcasts (Lage der Nation, eine Folge Guardian Science über unsere absurde – und ungesunde – Protein-Obsession). Eine Maschine hängte ich noch auf der Dachterrasse auf. Die vom Abend davor war noch nicht ganz trocken, also kam der Rest in den Wäschekeller. Dort musste der Liebste allerdings erst einmal das Vogelfutter zusammenkehren: Am Samstag hatten wir den Futtersack leider draußen im Einkaufswagen vergessen, und als dann abends das Gewitter losbrach, wurde er natürlich nass. Deshalb hatten wir das Futter zum Trocknen auf dem Wäschekeller-Boden ausgebreitet. Fazit bisher: Ja, wurde trocken. Ob es trotzdem noch verdirbt, werden wir sehen. Wir gaben den Vögeln erst einmal eine Röhre voll und sie nahmen es eifrig an.

Apropos Vögel. Am Mittag aßen wir die restlichen Brötchen vom Morgen, dazu ein bisschen Gurke und ein pfannengebratenes Soja-„Chicken“-Filet (ganz okay, fettig halt, der Supermarkt hatte mal wieder reduzierte Sachen gehabt). Den Nachmittag legte ich mich mit Buch und Tee und zwei Katzen in den Liegestuhl aufs Schattendeck. Und dort spielte ich (neben Lesen) ein bisschen mit „Merlin“ herum, einer Vogelbestimmungs-App, die ich mir heruntergeladen hatte und die Tonaufnahmen macht und dann den Gesang identifiziert. Großer Spaßfaktor. Ich weiß jetzt, dass das, was man wirklich ständig an Gesang hört, die Amseln sind, die es hier reichlich gibt, dass die Spatzen eher so ein kreischiges Zirpen hören lassen, dass die Kohlmeisen an ihrem meisigen Tschick gut zu identifizieren sind, und dass zumindest ich das Gurren von Ringeltauben und Türkentauben nicht unterscheiden kann (die App natürlich schon). Das waren so die Vögel, die man hier ständig sieht, auch an der Futterstelle. Darüber hinaus hörte die App aber auch zweimal Pirol (was ich nur so halb glauben kann) und vier- oder fünfmal (und damit gesichert) eine Zaungrasmücke. Hihi. Ein nicht zu sehender Winzling, aber hören kann man ihn schon.

Am späten Nachmittag wurde mir etwas kühl und ich zog mich ins Schlafzimmer zurück. Erst einmal die Wäsche von der Dachterrasse abnehmen (am Horizont drohte es sehr dunkelwolkig und grummelte auch, die Wäsche war prima trocken geworden), und dann wollte ich ein bisschen am Laptop schreiben, im Schlafzimmer, weil der Liebste an der Elektrik herumschraubte und das ganze Wohn- Esszimmer in eine Baustelle verwandelt hatte. Das ging halt nur nicht so gut, weil der Liebste den Strom abgestellt hatte (…weil er ja an der Elektrik herumschraubte). Nun gut, wozu hat man Akku und Handys und lokal speichern kann man auch und außerdem hatte ich auch mein Buch, das kann man schließlich stromlos lesen. Solang es draußen hell ist zumindest.

Das Abendessen übernahm wieder ich, begleitet von einer tanzbaren Playlist kochte ich uns einen großen Topf Linsencurry mit Brokkoli und Reis. Wunderbares Essen. Als Nachtisch ein bisschen Vanillequark, dann Blaulichtquatsch, dieses Mal in der Mainzer Polizeivariante. Und früh ins Bett, weil die kurze Woche wartete.
Nicht so viel gemacht an dem Wochenende, also zumindest ich nicht (der Liebste war mit der Elektrik ein ganzes Stück weitergekommen, und außerdem waren im Keller ein paar Wände weiß). Wobei das so ganz eigentlich nicht stimmt: Wenn ich den Samstag mit dazu rechne, hatte ich den Wocheneinkauf gemacht, die komplette Wäsche, ein Stockwerk geputzt, die Küche geputzt (das läuft quasi immer so nebenher), die Katzen versorgt, alle Abendessen gekocht und nebenher noch ein halbes Buch gelesen. (Und acht Whiskys getrunken.) So gesehen also eigentlich eine gute Bilanz, alles in allem.