Krisenmanagement, Mittwoch 29.5.2024

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Mühsam aus dem Bett geschält: der letzte „eigentliche“ Arbeitstag der Woche, naja, und natürlich wieder pickepackevoll. Deshalb morgens wenig Zeit, kein Yoga (die Trainerin ist sowieso immer noch im Urlaub), schnelle Dusche, Müsli zum Frühstück, und um Viertel vor acht gingen der Liebste und ich gemeinsam aus dem Haus. Nicht ohne kurze Katzendiskussionen: Beide Kater hatten am Dienstag schlecht gefressen, morgens stand noch einiges da (was wir natürlich dann wegwerfen mussten), beließen wir es also bei einer Portion Nassfutter, wenn wir den ganzen Tag beide weg wären, oder sollten wir trotzdem „zur Sicherheit“ Trockenfutter hinstellen? Wir entschieden uns gegen das Trockenfutter. Spoiler: Als wir abends wiederkamen, waren sie nicht verhungernd, waren nicht protestierend ausgezogen und hatten uns trotzdem noch lieb. Also soweit Katzen das halt möglich ist. (TIEF versteckt im Innern.)

Für den Prüfungstag waren wir drei Personen, sodass es eigentlich recht entspannt sein sollte. Und anfangs auch war: Die neue Prüfungskollegin und ich richteten die Räume für den Tag, dann kam die dritte Person aus ihrem frühen Meeting und übernahm und ich konnte den Vormittag über Orgakrams erledigen. Und das war auch nötig, die Erlediliste schon wieder gepackt voll und alles mehr oder weniger dringlich. Eine Übergabe an die Kollegin, eine Übergabe von einer Kollegin (in den Pfingstferien gaben sich die Leute quasi die Klinke in die Hand und wechselten sich ab, sodass wir jede Menge Vertretungen zu händeln hatten), dazu noch ein bisschen Spaß mit zickiger Technik. Zum guten Schluss haute es am späten Vormittag auch noch eine Teilnehmerin um – naja, nicht so richtig, aber sie musste sich hinlegen und klagte über vermuteten hohen (nicht niedrigen) Blutdruck. Ich ging erst einmal auf die Suche nach einem Blutdruckmessgerät, das wir eher zu Unterrichtszwecken da haben und das ich nach längerer Suche auch fand. Wir haben ja zu quasi jeder Tageszeit ein Übermaß an medizinischem Fachpersonal anwesend, diese übernahmen. Der Person ging es auch bald besser und sie konnte in Begleitung heimgehen. Nur meine Mittagspause war dadurch etwas verkürzt.

Im Übrigen Mittagspause: Das war die zweite Hälfte Spargel, Kartoffeln, Räuchertofu und Béchamel, und hui, war das noch einmal lecker. In dieser Saison ist der Spargel von wirklich ganz ausgezeichneter Qualität und auch am nächsten Tag noch einfach großartig.
Nachmittags weiter im Text mit Orgakrams, dazu ein paar Korrekturen, und dann hatte ich um vier ein wirklich wichtiges Notfall-Meeting, um eine Problemstelle zu löschen, die sich bei den kommenden Kairo-Prüfungen aufgetan hatte. Nach ein bisschen Grübeln und Schieben und Umplanen hatten wir eine Lösungsmöglichkeit – nicht optimal, weil sie einen Rattenschwanz an Folgeproblemen nach sich zog, aber immerhin wäre es ein möglicher Weg. Ein Plan B sozusagen, dazu hatte die Kairo-Kollegin den Plan A noch nicht ganz aufgegeben und suchte weiter, die Hoffnung stirbt zuletzt und so. Im Rahmen des Meetings zeichnete sich dann auch ab, dass ich meinen Minusstundentag am Freitag nicht würde halten können. Nicht ganz so schlimm, weil der Liebste sowieso nicht frei hatte, aber schön wäre es halt schon gewesen. Egal.

Von sechs bis sieben hatte ich noch eine Stunde Einzelunterricht online. Vorher schickte ich noch quasi unfreiwillig die Kollegin ins Nachbarzimmer: Um kurz nach halb sechs bekam ich eine Mail von einer Teilnehmerin aus ihrem Kurs: „…the Zoom Meeting says ‚waiting for host‘. Do you know what’s going on? Is S still on leave?“ – Ähm, nein, sie war nicht on leave, sie saß neben mir und fiel aus allen Wolken, weil sie vergessen hatte, dass sie an dem Tag in dem Tag als Urlaubsvertretung eingeteilt war. War aber nicht ganz so schlimm: Ich schrieb der Teilnehmerin „there was an issue with Zoom, but it’s working now, she’ll be there in a minute!“, während meine Kollegin ins Nachbarzimmer stürzte und dort den Kurs startete. Da der Unterricht vorbereitet war (und sowieso alles online, auch das ganze Material digital und so), war es nicht schlimm, sie hängte die zehn Minuten einfach am Ende an und alles war okay. War eher ein bisschen lustig.

Um Viertel nach sieben ging ich nach Hause und holte dort den Liebsten aus dem Keller, wo er die letzten Löcher für Kabelkanäle gebohrt hatte (die zu installierende PV-Anlage führt ja im Vorfeld nicht nur zu neuen Sicherungen und Sicherungskästen, sondern gleich zu neuen Leitungen und damit neuen Lichtschaltern und Steckdosen und… quasi komplett neuer Elektrik im Keller – wozu noch ein Elektriker kommen wird, aber der Liebste macht halt Vorarbeiten, wo es geht).
Gemeinsames Kochen: eine Pastasauce aus geröstetem Gemüse, in erster Linie eine Tonne Tomaten (vom Bodensee!), Paprika (auch!), Oliven und Kapern, die eine halbe Stunde in der Auflaufform in den Ofen kamen, dazu etwas frischer Basilikum, Penne, fertig. Sehr gutes Essen, und weil es ausgezeichnet dazu passten (und am nächsten Tag Feiertag war), machten wir eine Flasche Bordeaux auf. Das war sehr prima. Dazu zwei Folgen Manifest (Feuerwehrcontent haben wir mal wieder abgegrast), und um elf fielen wir sehr müde ins Bett.